Autor Thema: Fragen zur Struktur und Ausrüstung  (Gelesen 7375 mal)

Robert Scott

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Fragen zur Struktur und Ausrüstung
« am: 30. April 2008, 09:30:56 »
Hallo Brüder
 Gab es bei den Templern eine Infanterie (Fußsoldaten) Einheit und hat die ein Tempelritter geführt.
2. Weiss jemand wie groß die Reiterschilde waren oder gab es keine Einheitgröße.
                     Gruß Bruder Robert
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Sareth

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« Antwort #1 am: 30. April 2008, 10:12:19 »
Fußsoldaten gab es, diese wurden zumeist von den Dienenden Brüdern (Servientes) gestellt, oder von Einheimischen.

Benedikt von Söllbach

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« Antwort #2 am: 30. April 2008, 11:05:15 »
Rein interessehalber, wie kommst du darauf, dass die Servienten die Infanterie stellten?
Ich habe da nur äußerst spärliche Informationen gefunden, die aber deiner Aussage widersprechen - dementsprechend würde ich da gerne deine Quellen anzapfen :D
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« Antwort #3 am: 30. April 2008, 11:41:24 »
oh, ich habe das momentan aus der Erinnerung rekonstruiert. Muss mal wühlen zuhause. Wer sollte das sonst machen? Einheimische Helfer gab es ja auch, aber die waren z.T. in der 'leichten Reiterei'.

Daniel

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« Antwort #4 am: 30. April 2008, 11:52:52 »
Söldner?  *smoky*
In der Regel wird doch erwähnt wem ein Pferd bzw wieviele zustehen.

Zitat
143.
Fünf dienende Brüder gibt es, von denen jeder zwei Pferde haben soll, nämlich der Untermarschall, der Bannerherr, der Bruder Koch und der Bruder
Hufschmied des Konvents, sowie endlich der Komtur des Gewölbes in Accon. Jeder von diesen fünf kann zwei Pferde und einen Knappen haben. Von
den andern dienenden Brüdern jedoch darf keiner mehr als ein Pferd haben
; das andre Pferd kann der Meister ihnen leihen und wieder nehmen, wann es
Ihm beliebt. Wenn endlich der Fall eintreten sollte, dass einer von diesen fünf oben genannten Brüdern zum Komtur eines Ordenshauses ernannt wird,
dann bekommt der Marschall das zweite Pferd.
[align=center]
[/align]

Berthold von Krukow

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« Antwort #5 am: 30. April 2008, 13:01:51 »
Hallo,
ob es eine feststehende Infanterieeinheit gab, weiß ich nicht genau. Bei Gomez wird sie beschrieben und auch die Schlachtordnung dargestellt.
Ich denke aber, daß auch jeder Ritterbruder in der Lage sein mußte als Fußsoldat zu kämpfen, denn nicht immer waren die Voraussetzungen für einen Kavallerieeinsatz gegeben, bei der Verteidigung einer Burg beispielsweise.
Nur wenn man ein offenes Schlachtfeld hatte, konnte man Reiterei effektiv einsetzen, denn berittene Bogenschützen wurden nur von den Turkopolen gestellt bzw. waren die Kampftaktik der Sarazenen.
Das Ordensheer verfügte nur über Lanzenreiter, die aber nur eine sehr beschränkte Einsatzbreite hatten.

Meine Gedanken dazu.

gruß Berthold
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Benedikt von Söllbach

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« Antwort #6 am: 30. April 2008, 14:54:20 »
Die Dienenden hatten ein Pferd und eine Lanze, was stark für den berittenen Einsatz als "zweite Welle" spricht, wie er in Upton-Wards Regelbuch in einem Artikel von einem anderen Autor beschreiben wird.
Die Infanterie und leichte Reiterei hätte ich eher den Turkopolen zugeschrieben. Die dienenden waren in meinen Augen schwer gerüstete Panzerreiter.

Klar ist aber auch, dass es auch auf die umstände ankommt. Aber im freien Feld wird jeder, der ein Pferd gehabt hat, es auch benutzt haben, denn das bringt einen Höhen-, Geschwindigkeits- und Wuchtvorteil mit sich.
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« Antwort #7 am: 30. April 2008, 20:22:33 »
Die Johanniterregel ewähnt übrigens Sergeanten zu Fuß. In der Templerregel habe ich sowas noch nicht gefunden.

Berthold von Krukow

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« Antwort #8 am: 01. Mai 2008, 17:59:53 »
Nun muß man auch bedenken, daß berittene Soldaten/ Krieger nicht gleichzusetzen sind mit Kavallerie.
Die Römer kannten zwar den Transport der Soldaten zu Pferde aufgesessen aber der Kampf zu Pferde war ihnen zunächst fremd. Der Kontakt mit den Germanen hat sie diese Kampfesweise gelehrt und es waren zumeist Germanische Krieger, die in der römischen Kavallerie dienten.
Auch andere Völker kannten diese Art des Kämpfens nicht, bevor die Reitervölker der östlichen Steppen in ihr Land einfielen.

Es wäre also auch durchaus denkbar, daß Sergeanten ein (Transport)Pferd hatten, aber nicht unbedingt ein Schlachtroß.
Auch ist es ein Unterschied, ob man auf einem Pferd reiten kann und das Pferd dazu bringt einen schnell von A nach B zu bringen oder ob man auch gleich noch Schwert und Lanze von Pferd aus einsetzt.
Ein Ritterbruder hatte 3 Pferde. Davon dürfte eines ein spezielles Schlachtroß gewesen sein, das nicht unbedingt als Packtier verwendet wurde und as speziell ausgebildet war, während die anderen Pferde eher dazu dienten die Ausrüstung zu transportieren.
Ist jetzt aber ganz persönlich meine Vermutung.

Gruß Berthold
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Benedikt von Söllbach

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Fragen zur Struktur und Ausrüstung
« Antwort #9 am: 01. Mai 2008, 22:42:47 »
Ist eine gute Vermutung, die auch zutreffend sein könnte - schließlich hatten die Dienenden ja nur ein Pferd, bis auf wenige Ausnahmen. Dieses wird in erster Linie ein Packpferd gewesen sein.
Ich hätte aber einen "dual use" vermutet, denn der Vorteil, vom Pferd aus zu kämpfen ist ja kein kleiner - und wie gesagt, die Lanze spricht auch dafür.
Es könnte natürlich auch sein, dass die Lanze im Haufen verwendet wurde.

Vielleicht wurde auch beides gemacht, je nach Situation.
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Heinrich von Hohenfels

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« Antwort #10 am: 02. Mai 2008, 14:55:25 »
Stellt sich noch die Frage, wie sinnvoll ein Nachrücken von Fußtruppen ist.
Schliesslich war der Angriff ja geregelt und sah so aus, dass die Ritter in Schwadronen angriffen und die Sergeanten, ebenfalls in Schwadrone geordnet, nachrückten.

Das spricht halt auch wieder für berittene Sergeanten. Wohl halt ohne spezielles Schlachtross.

Sareth

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« Antwort #11 am: 02. Mai 2008, 15:04:49 »
Ich habe unterdessen gefahndet, und nur in der Sekundärliteratur was gefunden, in der Ordensregel in der Tat nichts, auch in den zusätzlichen Passagen aus den Retrais und der Hierarchie nichts.

Wollte das nur noch anmerken, weil ich versprochen hatte nachzuschauen.

Andarius

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Fragen zur Struktur und Ausrüstung
« Antwort #12 am: 05. Mai 2008, 18:35:36 »
Ich persönlich finde ja die historische Seite sehr interessant und wichtig zu wissen, bzw. diese auch dem Publikum zu erklären. Um auf das heutige Re-enactment zu kommen : wieviele Templer bei den heutigen Darstellungen auf den Schlachtfeldern haben denn Pferde? Die wenigen, die ich kenne, können toll reiten, sehen echt klasse aus, können jedoch nicht vom Pferd aus wirklich effektiv kämpfen. Natürlich auch aus verschiedensten heutigen Sicherheitsgründen. Dann entstehen wieder die oft geführten berüchtigten Diskussionen um das Benutzen eines Reiterschildes oder das Schild eines Fußkämpfers. Wenn jedoch 60 aufmaschierende Templer auf einem Templerevent alle mit Reiterschild bewaffnet behaupten würden, sie hätte ihr Pferd unter dem "Hintern" weggeschossen bekommen, wäre das schon sehr lustig. Es ist eben schwierig die früheren überlieferten Tatsachen heutzutage nachzustellen.

Da ich weder reiten kann, noch mir ein Pferd leisten möchte, bleibe ich für mich selbst wohl ein Fußkämpfer, auch wenn Sarazenen zwar leichte Reiterei hatten, Pferde an sich jedoch für diese sehr teuer und schwer zu ernähren waren, also zum größten Teil eher unter den Elitekämpfern der Sarazenen zu finden waren. Oder natürlich bei den Turkopolen bei den Templern. :-)