Autor Thema: Darstellung als Wundarzt der Johanniter  (Gelesen 40069 mal)

Stephan de Schieritz

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Darstellung als Wundarzt der Johanniter
« am: 26. Januar 2008, 17:31:14 »
Pax vobiscum,

wie einige schon gemerkt haben, habe ich mich für eine komplett neue Darstellung entschieden. Nun da sie endlich so weit fertig ist möchte ich sie Euch präsentieren und mich auch erstmals der Kritik von Euch stellen damit. Das sind vorläufige Bilder, bessere folgen nach dem nächsten Treffen meiner Gruppe.

Meine Darstellung ist um das Jahr 1330. Ich stelle einen Wundarzt im Dienste der Johanniter dar. Die genaue Geschichte könnt Ihr unter:

http://ViribusUnitis.oyla15.de unter Ewan McGregor

nachlesen.





Meine Gewandung setzt sich aus einer schwarzen Kutte mit seperaten Gugel zusammen (kommt auf den Bildern schlecht rüber, ist aber tiefes schwarz, was abe dem 13. Jahrhundert den Benediktinern entspricht, laut Buch "Mit Kutte und Kreuz") aus grober Baumwolle. Darunter trage ich eine braune Leinenhose und ein naturfarbenes Leinenhemd sowie passende Schuhe.
Als Kopfbedeckung hab ich eine Bundhaube aus Leinen in grün (wird bald duch eine Bundhaube in naturfarben ersetzt) und einen Pilgerhut mit angenähtem Abzeichen des Lamm Gottes gewählt.(der Pilgerhut ist historisch belegt, das Abzeichen wurde um 1320-1400 in dieser Form verwendet).
Zur Schnürung der Kutte dient eine Kordel aus Hanf (handgedreht, hier schlecht sichtbar) und ein Langgürtel zur Befestigung meines Messers und Gürteltasche (historische Anfertigung die zum Zeitalter passt.)  
Meine Untensilien bewahre ich in einer braunen Tasche aus Leinen auf, handgenäht (einzig das Kreuz auf der Tasche ist unauthentisch soll aber Erkennungswert haben dadurch). Die Instrumente bewahre ich in einer Leinentasche zum rollen auf (Bilder davon folgen noch sobald sie komplett sind). Sämtliche Instrumente sind der damaligen Zeit nachempfunden.

Nun dürft Ihr mich auch mal bewerten und verbessern. Ich habe lange zu diesem Schritt und dieser Darstellung gebraucht. Nun finde ich, bin ich bereit dazu.  

Pax et Bonum
Stephan de Schiertiz

Lancelot Graf von Rothenfels

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Darstellung als Wundarzt der Johanniter
« Antwort #1 am: 26. Januar 2008, 17:44:32 »
Hallo Stephan -

als Ritter kenne ich dich ja schon länger und habe in diversen Threads auch die - oft herbe - Kritik an dir und deiner (Ritter) Darstellung mitverfolgt.

Nun finde ich , hast du mit deiner neuen Dastellung als Wundarzt aber endlich DEINEN Weg gefunden.

Wie man an den Bildern gut erkennen kann hast du genaue Recherchen angestellt und diese gut umgesetzt - allein das Kreuz an deinem Beutel würde ich persönlich weglassen .......

Wiedererkennungswert schön und gut aber wenn´s  jemanden interessiert was du genau darstellst, dann fragt er dich sowieso und du kannst ihm dann - im sich ergebenden  Gespräch - mehr an Aufklärung zukommen lassen  als mit dem ( nicht authentischen ) Kreuz am Beutel.

Ist aber nur meine persönliche Meinung - erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit !!!

Alles in allem eine sehr schöne und gelungene Darstellung - gefällt mir echt gut und ich gratuliere dir dazu !!!!
Komthur des DO - Kommende Burg Schleynitz

"HELFEN - WEHREN - HEILEN"

Für Gott, das heilige Reich und das Vaterland !

Charles v. säbelberg

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Darstellung als Wundarzt der Johanniter
« Antwort #2 am: 26. Januar 2008, 18:55:19 »
Hallo Stephan,
sieht nicht schlecht aus,nur mit dem Kreuz auf der Tasche habe ich genau wie Lancelot mein Problem,sieht nach Karmele Tasche fuer den Karneval aus(Karmelle-Suessigkeiten)
Ansonsten mit dem roten Malteser Gewand,das war noch besser.

Gott zum Grusse

Charles

Stephan de Schieritz

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Darstellung als Wundarzt der Johanniter
« Antwort #3 am: 29. Januar 2008, 16:54:21 »
Also die Tasche ist wie gesagt mein Erkennungssymbol. Aber ich habe schon Gruppen gesehen, auch eine Johannitergruppe die eine Tasche in schwarz mit weißem Kreuz drauf hatten. Da informiere ich mich noch näher.

Denke in 14 Tagen werde ich endlich meine Instrumente komplett haben und dann stell ich sie hier auch noch ein.

Pax et Bonum
Stephan de Schieritz

Heinrich von Hohenfels

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Darstellung als Wundarzt der Johanniter
« Antwort #4 am: 30. Januar 2008, 09:58:46 »
Was ist an dem Kreuz nicht authentisch ?

Dass es auf der Tasche ist oder die Form ?

Stellst du einen Bruder des Johanniterordens dar oder nur einen "Angestellten" ?

Wenn du ein Bruder des Ordens bist, müsstest du noch einen Mantel tragen mit dem weissen Kreuz auf der linken Seite.

Warum Baumwolle und keine Wolle als Stoff ?

volfing

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Darstellung als Wundarzt der Johanniter
« Antwort #5 am: 30. Januar 2008, 12:31:16 »
Lieber Stephan!

Du hast eine Darstellung gewählt, die interessant ist und in ihrer Caritas über die Jahrhunderte ihre Berechtigung bewahrt hat.
Laß dich durch Kritik nicht vom Weg abbringen, sondern bringe dem Publikum eine interessante Person näher.
Alle wollen Ritter oder Krieger darstellen. Ich schätze deine Idee.
Wenn uns nicht so viele Kilometer trennen würden, hätte ich dich gerne zum Mittelalterfest nach Lockenhaus eingeladen.

Alles Gute
der volfing

Stephan de Schieritz

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Darstellung als Wundarzt der Johanniter
« Antwort #6 am: 30. Januar 2008, 17:34:21 »
@Heinrich: Ich nehme an das die Form des Kreuzes nicht authentisch ist. Denke diese Form gab es noch später erst bei den Johannitern, aber ich hab auf meinem PC das Bilder der Tasche gefunden die ich meinte. Leider weiß ich die passende Homepage nicht mehr, forsche aber da nach und nenne sie dann sobald ich sie habe noch nachträglich wegen Copyright etc.

Ich habe darum grobe Baumwolle genommen weil es von der Authentität nahe an die damaligen Kutten der Benediktiner rankommt, vom anfühlen, Aussehen etc. Hab mich auch von einem Bendeiktinerpater beraten lassen, welcher meinte das diese Kutte sehr nahe rankäme vom Stoff, Schnitt etc.

Ich bin Arbeite für die Johanniter als Practicii und bin Mitglied im Orden, ich  habe iin dem Buch von David Nicolle "Die Ritter des Johanniterordens", ISBN: 3-87748-637-1, eine Abbildung gesehen von einem behandelnden Wundarzt, der auf der Brust aber kein Kreuz trägt. Ich denke die Wundärzte hatten da eine Sonderstellung. Wenn es aber noch fehlen sollte, so habe ich einen Umhang mit weißem Kreuz zur Verfügung.

@Volfing+Lancelot vom See: Danke für das Lob, ich habe wirklich lange bis zu dieser Darstellung gebraucht und sie war ein hartes Stück Arbeit gewesen das alles zu recherchieren, aber ich denke ich bin auf einem guten Weg damit und diese Darstellung passt nun auch endlich zu mir.

@Volfing: Danke gerade von dir für dieses Lob, denn auch von dir habe ich für meine bisherigen Darstellungen manche Kritik einstecken müssen (die aber auch berechtigt war manchmal. Dies zeigt mir wie sehr es sich gelohnt hat sich solche Mühe mit meiner neuen Darstellungen zu geben.

Hier seht Ihr die beiden Bilder die ich meinte (wer weiß von welcher Seite das Foto von Johanniterzelt ist kann dies gerne schreiben, ich hab den passenden Link dazu verloren leider):




Thomas

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Darstellung als Wundarzt der Johanniter
« Antwort #7 am: 30. Januar 2008, 20:20:21 »
tschuldigung für doppelpost...grad war irgendwas mit meinem rechner...
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Thomas

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Darstellung als Wundarzt der Johanniter
« Antwort #8 am: 30. Januar 2008, 20:24:48 »
Ich bin mal sehr auf die Instrumente gespannt...weil ich recherchiere gerade noch,wie sie ausgesehen haben könnten,welche es gab und so weiter...is leider nur schwer,literatur dafür zu finden!!!wenn du willst kann ich hier mal welche angeben,die ich bis jetzt so durchgearbeite hab,bzw demnächst noch werden!

nach welchen quellen hast du die instrumente nachempfunden???

ansonsten siehts nicht schlecht aus! :)

und das Obere Bild müsste von http://www.die-hospitaliter.de sein,wenn ich mich nich irre.
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Heinrich von Hohenfels

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« Antwort #9 am: 31. Januar 2008, 09:27:12 »
Die Kreuzform passt, die sieht man auf Siegeln der Johanniter schon im 13. Jahrhundert.

Auf der Brust, also auf der Kutte war sowieso kein Kreuz.

Das Kreuz war bei allen Orden nur auf Mantel, Reisemantel und dem Waffenrock.

Gute Darstellung.

Gruß Heinrich

Benedikt von Söllbach

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« Antwort #10 am: 31. Januar 2008, 10:12:28 »
Hallo Stephan!

Zitat
Ich habe darum grobe Baumwolle genommen weil es von der Authentität nahe an die damaligen Kutten der Benediktiner rankommt, vom anfühlen, Aussehen etc. Hab mich auch von einem Bendeiktinerpater beraten lassen, welcher meinte das diese Kutte sehr nahe rankäme vom Stoff, Schnitt etc.
Na da hat er dich wohl nicht gut beraten, der Herr Pater, oder er versteht etwas anderes unter "kommt nah ran" als ein Reenactor verstehen würde/sollte.
Nah ran kommt nämlich eigentlich nur Schafswolle, denn aus dieser waren die Kutten der Benediktiner damals.
Baumwolle ist also nur ein Kompromiss, der selbstverständlich gerechtfertigt sein kann. Aber Wolle hat so viele schöne Eigenschaften - warum greift man freiwillig zu so etwas minderwertigem wie Baumwolle?

So, genug Haare gespalten :), nicht böse sein (ist alles sachlich gemeint),
viele Grüße,
Benedikt, der seit dem MA-Hobby ein echter Wollfan geworden ist
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« Antwort #11 am: 31. Januar 2008, 10:28:57 »
@ Heinrich von Hohenfels  

"Auf der Brust, also auf der Kutte war sowieso kein Kreuz. Das Kreuz war bei allen Orden nur auf Mantel, Reisemantel und dem Waffenrock."

Wie kommst du auf diesen Gedanken? Gibt es da Belege?

Dachte immer das Kreuz wäre auch auf der Kutte... Jedenfalls war es für mich auch so immer logisch.


 *sadangel*

lg
Jeff
„Divide et Impera“

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Benedikt von Söllbach

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« Antwort #12 am: 31. Januar 2008, 10:54:06 »
Zitat
Gibt es da Belege?
Die Ordensregeln. Zumindest für die Templer kann ich das Bestätigen. Untermauert wird es von Templerabbildungen, die die Brüder in Kutte zeigen.
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Heinrich von Hohenfels

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« Antwort #13 am: 31. Januar 2008, 13:23:47 »
Jo, und so wie es in der Templerregel steht, steht es auch in den Regeln der Johanniter, Deutschordensritter und Lazariter.

Bei der Johanniterregel muss man allerdings aufpassen, denn in der englischen Übersetzung von King aus den 30er Jahren, steht, dass auf den "cassocks", also der Soutane das Kreuz drauf gewesen wäre.
In Klammer steht dann aber das Wort aus der Handschrift.

Hier stellt man dann fest, dass er einmal die Kutte und dann die Kappe (chapes), mit "cassocks", also Soutane übersetzt.

Ich vermute mal, dass Nicole, dieses Buch als Vorlage hatte für das Osprey-Buch und er einfach nach der Übersetzung von King ausging, daher die Behauptung in dem Osprey-Buch, dass das Kreuz auf der Kutte war.

Gruß Heinrich

Stephan de Schieritz

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« Antwort #14 am: 08. Februar 2008, 22:53:48 »
Pax vobiscum,

ich hatte ja versprochen meine Instrumente online zu stellen wenn ich sie komplett habe. Den Anfang macht heute die Knochensäge. Die restlichen Bilder folgen dann am Sonntag.

Hier ist nun das gute Stück:





Bin auf Eure Rückmeldungen gespannt.

Pax et Bonum
Stephan de Schieritz