Templerfakten > Templermystik
Was denkt ihr wie waren die Templer vom Charakteristischem Wesen her?
Ekkehard von Lemberg:
...ich für meinen Teil kann mich dem von William Gesagten gar nicht anschliessen und finde, dass dies auch nur die Meinung über die ohnehin schon mehr als ablehnungswürdigen "Markttempler" unterstützt!
Wenn jetzt ein Außenstehender mit vorgefasster Meinung hier ins Forum kommt und als erstes vielleicht diesen Beitrag liest, der fühlt sich doch sofort bestätigt!
Und dass es von diesen Leuten mehr als genug gibt, dürfte doch wohl klar sein. Fast scheint es so, als wäre unser William einer von ihnen.
Vielleicht habe ich alles aber auch nur falsch verstanden....
Berthold von Krukow:
Ich denke William pauschalisiert hier ein wenig.
Sicherlich wird es eine ganze Reihe von Leuten im Orden gegeben haben, auf die seine Beschreibung zutreffend ist.
Wenn ich da an den 10. Großmeister des Ordens denke (1185 –1191 Gerard de Ridefort ), haben solche Leute sogar über eine gewisse Zeit einen enormen Einfluß gehabt.
Aber - ich denke - die Zusammensetzung des Ordens wird ebenso vielschichtig und bunt gewesen sein vom Charakterbild her - nicht vom äußeren her - wie sie es heute in der Templerszene ist. Es gibt keine zwei Menschen, die absolut gleich gestrickt sind und jeder verbindet heute wie damals etwas anderes mit dem Orden.
Es wird ebenso viele Brüder gegeben haben - in den Anfangszeiten vielleicht mehr als in den späteren Tagen - die die Ideale der Gründerväter vertraten und die vom heiligen Berhard inaugurierten Ziele der "Nova militia" hochhielten.
Exkommunizierte Ritter werden erst später Zugang zum Orden gefunden haben, als der Bedarf am Kämpfern groß war und der Nachschub versiegte, da inzwischen andere Orden ähnliche oder bessere Chancen boten.
Ich würde also keine solcher Pauschalisierung vertreten.
Und ich gebe noch zu bedenken - Wir sind die Guten ;)
Berthold
William:
Evtl habe ich es etwas zu philosophisch rübergebracht - also mal ganz simpel gesagt:
1. Tempelritter stammen vom Adel ab und sind somit mit der Denk- und Verhaltensweise eines typischen Adligen des Mittelalters aufgewachsen!
d.h. als Kämpfer und zum Befehlen erzogen, dabei aber gleichzeitig tief religiös - Stichwort "Angst vorm Fegefeuer"!
Nicht umsonst hat die Kirche immer wieder versucht dem "Treiben der Ritter Einhalt zu gebieten - auch durch die Kreuzzugsaufrufe - Ritter waren keine "Engel" und auch keine heren "Arthusritter" !
Sie waren undiszipliniert und ordneten sich ungern unter.
2. Die Orden boten Gelegenheit ihre anerzogenen kämpferischen Qualitäten einzusetzen ohne sie weiter in Gewissensnöte zu bringen - denn auch für einen Ritter hieß das oberste Gebot:"DU sollst nicht töten"!
Viele Adlige vermachten deshalb auf dem Totenbett der Kirche, Klöstern oder eben den Ritterorden ihr Vermögen - bzw traten dem Orden post mortem bei!
3. Durch die mönchische Disziplin, verbunden mit der ritterlichen Kampfkraft waren die Orden jedem anderen Heer überlegen. Dazu noch die gute Ausrüstung, bessere Trainingsmöglichkeiten, und vor allem KEINE weltlichen Verpflichtungen, wie die Leitung eines Gutes, machte sie freier und ihr Leben deutlich leichter als das der weltlichen Standesgenossen.
Ein Vorwurf der den Templern lange vor den Prozessen gemacht wurde war ihre Arroganz, aber es war keine Überheblichkeit, sondern vielmehr die Summe der o.g. Dinge und das Bewußtsein einer starken unabhängigen Gemeinschaft, der nicht einmal Könige etwas sagen konnten, was ein Gefühl des "Auserwähltseins" aufkommen ließ - quasi die Elite der Elite !
Diese Aussagen sind nichrt pauschalisiert , sonder stammen aus gängigen ethnoligischen Studien und wer die Orden außerhalb der allgemeinen gesellschaftlichen Denkweise sehen will , gibt sich einem Trugbild hin!
Damit sage ich ja nicht das Templer schlecht waren - ganz im Gegenteil - sie waren innerhalb ihrer Gesellschafft, ihrer Zeit weit vorraus!
btw habe ich vom "durchschnittlichen" Templer gesprochen - Ausnahmen gabs immer und überall!
Auch ich bin der Meinung, das die Templer "die Guten" waren, sonst würde ich mich nicht seit fast 20 Jahren mit dem Thema befassen und seit 4 Jahren auf meine "neue" Rolle als Templer hinarbeiten!
Und was das ganze nun mit "Markttempler" zu tun hat versteh ich nicht - ich habe in den 12 Jahren die ich MA mache nie einen Templer dargestellt, da ich eine neue Rolle erst dann annehme, wenn ich sie auch gut darstellen kann!
Aber evtl kam es ja wirklich nicht deutlich rüber und Bruder Eckehard sollte sich den Post nochmal unvoreingenommen durchlesen!
(Es ist keinesfalls negativ gemeint!)
Ich habe lange überlegt ob ich in diesem Forum mal was schreibe und bin mir immer noch nicht sicher ob ich hier richtig bin!
Wie dem auch sei - wenn meine Beiträge hier nicht erwünscht sind, da auch mal gegen den Strom - dann laß ichs eben sein!
Grüße
William
edit: sehr zu empfehlen: http://www.dissertationen.unizh.ch/2006/lanz/diss.pdf
Lancelot Graf von Rothenfels:
Endlich wieder mal ein "junger" Wilder der seine eigene Sichtweise vertritt und auch bereit ist dafür einzustehen - William - ich begrüße dich!
Das Problem liegt (glaube ich) nicht nur in der Pauschalierung.
Pauschalierungen sind sowieso nie wirklich treffend - so sind nicht alle Polizisten verkappte, prügelgeile Rechtsorientierte und nicht jeder Beamte schläft seinen besten Schlaf im Büro und ist - wenn munter - unfreundlich und selbstgefällig .....
Im Gegenteil - ich behaupte, daß diese Beispiele zwar existent jedoch nicht die Regel sind.......eher die Ausnahme!
Genauso wird es wohl auch bei den Tempelherren oder Deutschrittern oder oder oder gewesen sein.
Auch dürfen wir wohl nicht den Fehler machen die Darstellung aus der moralischen Sicht des 21.Jhdt. zu sehen oder die Darstellung zu sehr zu idealisieren.
Trotz allem, daß "wir" die Guten darstellen ist auch der Darsteller eines Sarazenen wohl der Ansicht die gute Seite zu vertreten .......
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters *smoky*
Die Posts die ich von William bisher gelesen habe lassen darauf schließen, daß er sich mit der Materie wohl mehr beschäftigt hat als so manch anderer hier!
Wenn ich bisher seine Meinung auch nicht überall teile ( muss ja auch nicht sein sonst wäre der Austausch von Meinungen auch destruktiv ) so würde ich ihn doch ersuchen die Flinte nicht vorzeitig ins Korn zu werfen und in unseren Diskussionsrunden zu verweilen bzw. sie mit seinen Meinungen zu bereichern!!!
William:
Pax vobiscum
Ich danke euch für das Willkommen und die aufmunternden Worte frater Lanceloth vom See!
Nun denn auf viele - auch controverse - aber insgesamt erbauende und dienliche Diskussionen.
Habt Dank und Grüße zurück
William of Helmsley
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