Kompromisse sind im Rahmen einer geschichtlichen Darstellung nie plausibel. Entweder man hält sich an die Quellenlage oder aber man lässt es bleiben. Letzteres ist in gewissen Punkten - nämlich dort, wo es über das Hobby hinausgeht - oft nicht zu vermeiden. Unnötige und vermeidbare Kompromisse aber sind Gift für jede geschichtliche Darstellung, weil jeder Kompromiss mehr das gezeigte Geschichtsbild ein Stück weiter verfälscht.
Jemand, der mit einer geschichtlichen Darstellung in die Öffentlichkeit tritt, hat gegenüber dieser Öffentlichkeit eine Verantwortung, nämlich dafür zu sorgen, dass das, was er dort zeigt, faktenbasiert, wirklich (lebendige) Geschichte ist. In dem Moment, wo sich jemand aber wider besseren Wissens für einen unnötigen Kompromiss entscheidet, ignoriert er damit die Verantwortung, die er hat.
Damit stellt sich die Frage: Ist es wirklich ein notwendiger Kompromiss, dass sich Frauen - ohne dass es durch Quellen belegbar ist - im Rahmen einer geschichtlichen Darstellung rüsten und bewaffnen? Ist somit der Wunsch nach Selbstverwirklichung wirklich ein ausreichender Grund, um ein verfälschtes Geschichtsbild zu vermitteln - sei es auch nur passiv durch visuellen Kontakt mit Aussenstehenden? Ich kann dies nur verneinen. Ein weiblicher Kriegsknecht um 1250 ist ebenso unglaubwürdig und falsch wie eine männliche Magd - egal, wie tolerant der Betrachter ist ;o)
Die Lösung des "Problems" sehe ich in einer sauberen Trennung zwischen Sport (Frei-, Show-, historisches Fechten o.ä.) und geschichtlicher Darstellung - speziell Frei- und Showkampf haben mit Geschichte ohnehin nichts zu tun.