Ich bin mir nicht sicher ob in der Dissertation auch Dolche behandelt werden, das schaue ich daheim nach (Inhaltsverzeichnis).
Der signifikante Unterschied ist die Verwendung und darum die Bauweise.
Was ich weiß, kurzgefasst:
- Die Brüder hatten drei Messer: Ein kleines Taschenmesser, ein Brot-/Essmesser und ein Dolchmesser für den Kampf.
- Dolche im Kampf sind, obwohl es Berichte über und Funde von Dolchen gibt, (nach Oakeshott "A Knight and his Weapons") im 12. und frühen 13. Jhd nahezu nicht in Abbildungen vertreten. Erst in der Kreuzfahrerbibel werden sie weider abgebildet.
- Dolche wurden offenbar an einer Schlaufe am Gürtel getragen (da bin ich mir grade aber nicht sicher, ich habe da aber eine Abbildung in erinnerung, ich glaube, das war in der Kreuzf.-Bibel), die tragweise hinter einer Gürteltasche kam erst im SpäMi auf (für Templer erübrigt sich strenggenommen die Gürteltasche sowiso)
- Dolche sind in der Regel zweischneidig und laufen an beiden Seiten spitz zu, Messer kennen da mehr vielfalt
- Dolche sind meistens in Flachangelkonstruktion gebaut (wie Schwerter), Messer im 12. und frühen 13.Jhd aber nahezu nur mit Spitzangeln
- Die "Minischwerter" lassen sich nach Oakeshott im ganzen Mittelalter belegen.
Abbildungen sind, wie gesagt, zu "meiner Zeit" rar, eine gute ist aber im Liber ad honorem Augusti zu sehen. Da sind einige Kämpfer zu Fuß mit Schild und Dolch bewaffnet, der Dolch ist sehr schlicht und erinnert an ein großes Küchenmesser.
Die Vielfalt an Dolchen nimmt mitte des 13. Jhds beachtlich zu.
In Oakeshotts "A Knight and his Weapons" geht er auf ein Paar Seiten auf Dolche ein.
@Alesandro: Auf die genauen Maße und Klingenformen von Messern zu bestimmten Zeiten geht Holtmann sehr detailliert ein