Autor Thema: Templer in Köln  (Gelesen 5994 mal)

der_Frank

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Templer in Köln
« am: 09. März 2007, 15:59:33 »
Hier der derzeitige Stand der Erkenntnisse (diesmal einem eigenen thread gewidmet...)
Demnach gehörte die Niederlassung in Köln zur Komturei in Breisig und bildete nie eine eigene Komturei.

Der Einflussbereich der Komturei in Breisig reichte im Norden bis in die Stadt Köln.
Vor allem in Hinblick auf das Finanzsystem des Templerordens war es geradezu zwingend, in der Metropole Köln Fuß zu fassen. „Es wäre geradezu seltsam gewesen, wenn sie nicht ein Haus in Köln erworben hätten.“

Im Jahre 1237 wird von einem Haus in der Kölner Trankgasse berichtet, das der Komtur in Breisig von einem Gerardus gekauft hat.  „Dieses Haus war vorher das Wohnhaus eines Bruno, und zwar schon vor 1215. Im Jahre 1330 heißt dieses Haus „zum neuen Tempel“. Diese Bezeichnung bringt zum Ausdruck, dass es nicht das älteste Haus der Templer in Köln gewesen ist. In der selben Trankgasse stand ein Haus, das man den „alten Tempel“ nannte. Bei diesem „alten Tempel“ muß es sich um das ältere Haus des Templerordens in Köln gehandelt haben, in dem er einem gewissen Waldemann als Eigentümer folgte.“  Im Jahre 1255 wird genau dieses Haus als „Templum“ erwähnt, ab 1290 dann wird es als „das Haus zum alten Tempel“ bezeichnet. .

Das ältere Haus in der Trankgasse stand nordöstlich vom Dom genau gegenüber der Immunität der Stiftskirche St. Maria ad gradus, die an der Ostseite des Domes stand. „Mit diesem Haus hatten die Templer in Köln, und zwar im Zentrum der Stadt, in unmittelbarer Nähe des Doms, aber auch das Rheins, einen Ansatzpunkt gewonnen, dessen Ausbau wichtig war. Sie erwaren eine neues Haus dazu, so dass das bisher ihnen schon gehörende Haus zum „alten Tempel“ wurde, während man das neu dazu erworbene den „neuen Tempel“ nannte […] Der Erwerb des zweiten Hauses legt die Vermutung nahe, dass Pläne zum Ausbau der Kölner Niederlassung gefasst wurden, die einer gestiegenen Bedeutung der wirtschaftlichen Betätigung des Ordens in der rheinischen Metropole entsprochen haben dürften.“

Im Jahre 1291 gab der Komtur von Breisig den „alten Tempel“ in Erbleihe, und zwar für einen Betrag von 30 Solidi weniger 2 Denare. „Das kann nichts anderes bedeuten, als das die Templer ihre alte Stellung in Köln nicht mehr behaupteten. Im Jahre 1304 werden sie sogar auf den Erbzins verzichten: Das heißt, dieser Zins war abgelöst worden.“

Köln war am 9.März 1310 Schauplatz des Konzils von Köln, bei dem – auf päpstlichen Befehl vom 12.August 1308 - über die behaupteten Verfehlungen der Templer Untersuchungen angestellt wurden. Wie widerwillig Heinrich von Köln in seiner Funktion als Erzbischof von Köln dieses Konzil leitete, geht aus dem Synodalprotokoll hervor, in dem vermerkt ist, „dass er die Synode nur auf den erwähnten Befehl des Papstes einberufen habe.“

Nach der Auflösung des Ordens kam das verbliebene Haus der Templer, der „neue Templer“ ebenfalls in den Besitz der Johanniter. Diese verkauften das Haus 1330 an das Kölner Domkapitel für 330 Mark.

Es wird vermutlich nicht mehr zu klären sein, warum die Templer in der wichtigen Metropole Köln nicht eine eigenständige Komturei gründeten, wie es beispielsweise die Johanniter taten.
Die urkundliche Lage ist zu bruchstückhaft.
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Die wörtlichen Zitate stammen aus folgender Quelle:
NEU, Heinrich: Die Templer von Niederbreisig. Versuch der Geschichte eines rheinischen Templerhauses, in: Rheinische Vierteljahresblätter, Jahrgang 32, Bonn, 1968, S. 274 – 289
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wer noch mehr Informationen und Quellen zum Thema hat, darf sich gerne bei mir melden.
Eine absolute Wahrheit gibt es nicht. Und wenn es sie gäbe, wäre sie vermutlich langweilig. (Theodor Fontane)

Bruder R

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Templer in Köln
« Antwort #1 am: 12. September 2007, 11:31:46 »
Stand da vielleicht auch etwas dazu, ob es Templer in Aachen gab?

Martí

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Templer in Köln
« Antwort #2 am: 12. September 2007, 16:07:51 »
Zitat
Original von der_Frank
...
Die wörtlichen Zitate stammen aus folgender Quelle:
NEU, Heinrich: Die Templer von Niederbreisig.
Versuch der Geschichte eines rheinischen Templerhauses, in: Rheinische Vierteljahresblätter, Jahrgang 32, Bonn, 1968, S. 274 – 289
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 *smoky*

Bad Breisig, schwere (schwierige) Kost:



Martí
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Thomas, der Verwalter

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Templer in Köln
« Antwort #3 am: 12. September 2007, 17:30:44 »
Seit gegrüßt Brüder

Das die Templer in Bad Breisig waren geht doch nicht nur aus diesem einen Buch hervor. Das Schild das Marti fotografiert hat ist sicher unglücklich formuliert. Ist sicher ein Schild das die Stadt aufgehängt hat. Sicher wollte man sagen das sich an diesem Ort urkundlich nachweisbar seit 1215 ein Templerhof gab. Das Gebäude stammt von 1657.

Das das mit den Historikern so eine Sache ist erkennt man daran das einer Sagt in Köln hätte es dieses Haus der Templer gegeben, der andere schweigt komplett.
Gott mit Euch

Thomas, der Verwalter

Martí

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Templer in Köln
« Antwort #4 am: 14. September 2007, 21:19:29 »
Noch was Nettes,
in Bad Breisig -


Tempelgasseklönecke - *smoky*

Martí
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