@ Gebuin,
Hallo ich hab im Demurger etwas gefunden über die Aufnahmezeremonie der Templer. Ich zitiere: der Postulant wurde in eine kleine Kammer geführt neben der Kapelle, wo zwei Brüder auf ihn zutraten und fragten: ( Art. 657) "begehrt ihr die Gemeinschaft des Templerordens und wollt ihr an seinen geistlichen und weltlichen Werken teilhaben (Art.658)?"
Der Postulant bejahte! Der Ordensbruder fragte: Ihr begehrt was Grosses, und ihr kennt die harten Vorschriften nicht, die in diesem Orden befolgt werden.Ihr seht uns mit schönen Gewändern, schönen Pferden, großer Ausrüstung aber das strenge Leben des Ordens könnt ihr nicht kennen; denn wenn ihr auf dieser Seite des Meeres sein wollt, so werdet ihr auf die andere Seite des Meeres geschickt, und umgekehrt; wollt ihr schlafen, so müßt ihr wachen und hungrig müßt ihr fortgehen, wenn ihr essen wollt ( Art. 661). Ertragt ihr all dies zur Ehre, zur Rettung und um das Heil eurer Seele willen (Art. 659)? Der Postulant bejaht. Die Ordensbrüder fragten wir möchten von euch wissen, ob ihr katholischen Glaubens seid, euch in Übereinstimmung mit der römischen Kirche befindet, ob ihr in einem Orden verpflichtet oder aber durch Ehebande gebunden seid?
Seit ihr Ritter und Sproß einer legitimen Ehe? Seid ihr aus eigener Schuld oder sonstwie exkommuniziert? Habt Ihr etwas versprochen oder einen Ordensbruder eine Schenkung gemacht um aufgenommen zu werden? Habt ihr auch kein verborgenes körperliches Gebrechen, das euren Dienst im Ordenshaus und die Teilnahme am Kampf unmöglich macht? Seid ihr auch nicht verschuldet ( Art. 658 u. 669-673)? Der Postulant antwortet er sei katholischen Glaubens, frei, adelig und aus legitimer Ehe entsprungen und leide an keinem der besagten Gebrechen. Die beiden Brüder zogen sich zurück und ließen der Postulant in der Kapelle beten. Sie kehrten zurück und fragten den Postulant, ob er auf sein Begehren beharrt; sie zogen sich ein 2. Mal zurück und informierten den Meister, der Postulant hätte seinen Willen klar bezeugt. Dann führten sie diesen barhäuptig vor den Meister und ließen ihn mit zusammengelegten Händen niederknien ( Art. 667) und sprach folgende Bitte aus: Herr, ich bin vor euch und vor die Brüder getreten, die mit euch sind, um Aufnahme in die Gemeinschaft des Ordens zu erbitten ( Art. 660) Der Meister verlangte von dem Postulant die zuvor gegebenen Antworten zu bestätigen; der Bewerber schwor auf "ein gewisses Buch" und sagte zu ihm: ihr müßt bei Gott und der Jungfrau Maria schwören und versprechen, daß ihr dem Großmeister des Tempels stets gehorchen werdet, daß ihr die Keuschheit, die guten Sitten und Gebräuche des Ordens einhalten werdet, daß ihr besitzlos leben werdet, daß ihr nur daß behaltet, was euch euer Oberer gegeben hat, daß ihr alles, was in eurer Kraft steht, tun werdet, um das zu bewahren, was im Königreich Jerusalem erworben worden ist, daß ihr niemals von euch aus dorthin geht, wo man Christen unrechtmäßig tötet, ausraubt und um ihr Erbe bringt; und wenn euch Gut des Tempels anvertraut ist, schwört ihr, darüber gut zu wachen. Und auf Gedeih und Verderb werdet ihr den Orden niemals verlassen ohne die Einwilligung eurer Oberen (Art. 674-676). Der Postulant schwor es daraufhin sagte der Meister wir nehmen euch, eure Väter und Mütter und zwei oder drei Freunde, derern Teilnahme an geistlichen Werk des Ordens ihr wünscht, auf vom Anfang bis zum Ende eurer Tage (Art. 678). Mit diesen Worten legte er ihm den Mantel um und segnete ihn, und ein Kaplansbruder sang dazu den Psalm Ecce Quam Bonum und sprach das Heiliggeistgebet. Der Meister richtet dem Postulant mit eigener Hand auf und küßte ihm auf den Mund und nach ihm auch der Kaplan und die anwesenden Ritter (Art. 678). Alle setzten sich. Der Meister legte dem neuen Bruder die Ordensdisziplin im einzelnen dar, sagt welche Vergehen die Verstoßung aus dem Orden oder den Verlust des Habits nach sich zogen(Art.679). Dann stellte er die wichtigsten Regeln des Alltagslebens der Templer vor: Religiöse Pflichten (Art. 682-684) Verhalten bei Tisch, (Art. 681), Versorgung der Pferde und Pflege der Waffen. Er erinnerte daran, daß sie um die Taille einige kleine Schnüre tragen sollen als Zeichen, daß sie in Keuschheit leben sollten, daß ihnen der Umgang mit Frauen untersagt war. Und er schloß mit den Worten: Gehet hin, Gott wird euch besser machen (Art.686).
Ich hoffe dieser Auszug hilft Dir weiter Gebuin.
Gruß Frey Michael