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Zeltinventar eines Ordensritters
volfing:
--- Zitat ---Original von Heinrich von Hohenfels
Möglich wäre es wohl, dass ein Komtur oder was auch immer, einem Ritter eine Truhe gibt.
Die Frage ist halt, wie praktisch ist so eine Truhe für unterwegs und wie wurde sie transportiert ?
Denn so wie das aussieht nutzen die Templer Packpferde bzw. Maultiere.
--- Ende Zitat ---
Regel Nr. 25. Wer das Beste wünscht, soll das Schlechtere erhalten
Wenn ein Bruder aus Ehrsucht oder Stolz das Schönste und Beste beansprucht, soll er aufgrund eines solchen Anspruchs ohne Zweifel das Geringste erhalten.
Was sagt uns das? Der Bruder hatte nicht zu wünschen. Wozu sollte ihm der Meister eine Truhe geben? Was sollte der Bruder darin verwahren? Wandteppiche für das Zelt? Trinkgeschirr aus Glas und Silber?
Was der Bruder mit sich zu führen hatte, sagen die Statuten. Unter anderem ein kleines Zelt. Ich bin mir sicher, daß die Templer Truhen hatten. Dann aber nur wenn sie in größerer Anzahl unterwegs waren. Dann hatten sie aber auch Wagen. Troß nannte man das in jedem Heer.
Aber im Ernst. Trotzdem ich mich schon so lange mit der Materie beschäftige, wäre mir eine Truhe in euren Zelten nicht aufgefallen. Wieviele eurer Besucher haben schon Anstoß daran genommen, wie euer Zelt ausgestattet war?
Fabianus:
Salve!
das wäre jetzt Auslegungssache. Man könnte Regel 25 auch so deuten, dass sich dies auf die Qualität bzw. Optik des Gegenstandes bezieht. Z.B. wenn einem ein Gegenstand aus Eitelkeit heraus nicht zusagt und dahe rum etwas besseres verlangt- der bekommt schlechteres. Eine Truhe würde deswegen nicht unbedingt unter die Regelung 25 fallen.
Es ist doch prinzipiell egal, wie viele Touris sich daran stören oder eben nicht- die meisten betreiben dieses Hobby eher für sich selbst als für die Touris und möchten eben auch für sich versuchen, seine Ausrüstung geschichtsnah zu orientieren. Ich meine, es hat noch keinen Touri gestört dass ich bisher in einer Leinenhose herumgelaufen bin, trotzdem hab ich mir eine Bruche genäht (als Beispiel).
Warum sollte ein Templer eine Truhe haben? Na, um Klamotten, Rüstzeug etc. auf einem Feldzug o.ä. zu transportieren. Die Kiste kommt auf den Wagen und wenn das Zelt aufgebaut wird, wird die Kiste ins Zelt gestellt. So hat jeder nur seinen Kram und den recht schnell greifbar. Ergo würde man mit einer Kiste Zeit und Aufwand sparen- zumindest theoretisch.
Gruß,
Fabianus *smoky*
Daniel:
Hallöle,
wir halten es so oder planen es zumindest ein Zelt A-mäßig hrzurichten mit genau dieser spartansichen Ausrüstung. Das Zelt ist kaum größer als ein Mann lang ist. Ne Dackelgarage halt :) darin ein Strohsack und die oben beschriebenen Utensilien, jedenfalls die die sinnvoll sind. Das ganze lassen wir offen stehen, als Beispiel für die Touris wie ein Zelt eines Ordensritters im Heerlager aussah. Unsere eigenen Zelte in denen wir schlafen statten wir luxoriöser aus. zb das Zelt einer Edeldame lassen wir offen, sie durfte ja Prunk und Zeugs haben :)
So leben wir bequem auf dem Lager mit Kisten und allem drum und dran und können trotzdem zeigen wie es damals war! Wenn ein Touri mag kanne r sogar mal Platz nehmen in dem kleinen A-Zelt.
Gruß,
Daniel
Heinrich von Hohenfels:
Stellt sich halt die Frage, ob ein Ritter in einer "Dackelgarage" geschlafen hat.
Was ist mit seinem Knappen ? Wo hat der geschlafen ?
Für ein kleines Dreieckzelt braucht man 2 oder 3 Stangen. Für ein Kegelzelt bräuchte man nur eine.
Kegelzelte sieht man auch auf mittelalterlichen Zeichnungen.
Ich würde also vermuten, dass ein Ritter ein Kegelzelt hatte. Dann konnten bei ihm noch sein Knappe und je nach größe dieses Zeltes ein paar Dienende Brüder schlafen.
Nähere Klärung könnte hier der französische Text der Regel geben.
In Artikel 140 ist das Zelt erwähnt, danach kommt in der englischen Fassung der "tent peg" in der deutschen (Körner) ein "Zeltgestell". Im Originaltext steht da wohl was, dass man als Hering übersetzen kann.
Nur was will man mit einem Hering, eine Zeltstange wäre logischer.
Laut Regel hatten die Sergeanten kein Zelt.
Stellt sich halt die Frage, ob sie dann tatsächlich unter freiem Himmel schlafen mussten.
Ich weiss jetzt nicht wie kalt es nachts in Palästina wird. In Ägypten wird es nachts schon kalt.
Gruß Heiko
Fabianus:
Salve,
In Palästina wird es unter Umständen nachts auch kalt- besonders im Winter.
Davon abgesehen, in den Regeln wird die Ausrüstung eines Bruders aufgelistet, das Inventar eines Ordenshauses jedoch nicht. Daher könnte man annehmen dass es für Gemeine trotzdem sowas wie Sonnensegel bzw. diese Behelfszelte (Plane über ein niedrig gespanntes Seil- eben nur um trocken zu bleiben) oder Gemeinschaftszelte gab.
Meint ihr mit Dackelgaragen diese Sachsenzelte oder einfache Dreieckszelte? Zumindest für Sachenzelte gibt es Bildbelege aus dem HoMi.
Hier mal ein Link zu einem rehct guten Zeltbauer: http://www.namioty.freha.pl/index.php?lg=en
Gruß,
Fabianus
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