Laudetur Jesus Christus werte Ordensangehörige.
Mein Name ist Immanuel von Quizun, ich bin 24 Jahre alt und stellvertretender Leiter eines historischen Geschichtsvereins, welcher sich demütig um die authentische Darstellung einer Komturei der Armen Ritterschaft Christi um das Jahr 1230 bemüht. Ich führe in diesem Ordenshaus, nunmehr seit 6 Jahren Mitgliedschaft als Dienender Bruder, auch seit 3 Jahren das Amt des Bannerherrn aus. Meine Verantwortung liegt in der Anforderung und Bestellung von alltäglichen Gegenständen für das Ordenshaus, sowie Feuerholz und Übungswaffen für die Knappen der Komturei. Weiteres bin ich dafür zuständig, dass sich unsere neuen und alten Brüder an die Ordensregeln halten und sorge nebenbei auch als Offiziant, für den klerikal korrekten Ablauf unserer deutsch-lateinischen Stundengebete und lese aus den Regeln während dem Essen für die Brüder.
Ich bin seit über einem halben Jahrzehnt ein stiller Mitleser dieses Forums und habe seit meinem Anschluss an meine Komturei im Jahr 2017, regelmäßig hier vorbeigeschaut, um verschiedenste Hilfsmittel und Meinungen zu konsultieren. Als ich damals meinem Ordenshaus beitrat, war es mir ein großes Anliegen, die historischen Missstände wie zum Beispiel die nicht zeit- oder materialgemäße Kleidung, Waffen und Einstellung zu überholen und so die Mitglieder des Ordenshauses auf einen besseren Weg zu führen. Diese Reise begann mit der Entdeckung des Buches „Milites Christes“ vom geschätzten Bruder Hallinger, welches ich liebevoll als meine zweite Bibel bezeichne und welche ich mir gemeinsam mit anderen recherchierten Quellen zu Herzen genommen habe. Ich bin jemand, der das Reenactment des Ordens sehr ernst nimmt. Ich habe über ein halbes Jahrzehnt damit verbracht, mir die Informationen über den Orden anzueignen, welche mich selbstständig, wissend und authentisch machen. Ich habe mir jedes Kleidungsstück komplett handgenäht nach genauesten Vorlagen in der richtigen Farbe, Dicke und dem Material anfertigen lassen. Ich habe jeden Ausrüstungsgegenstand der Brüder genauestens studiert und nach besten Möglichkeiten beschafft oder konstruiert. Weiteres habe ich 6 Monate lang mit den lokalen Franziskanern hier bei mir zusammengearbeitet um die Ausübung der Stundengebete, der generellen monastischen Lebensweise und die Umgangsweise der Sprache Latein zu erlernen.
Seit 2019 erfülle ich auch neben meinen Tätigkeiten in der Komturei, die Würde des „Wächters von Quizun“ (daher mein Name.) Hier in meiner lokalen Ortschaft, thront eine Burg über das Tal. Diese Burg wird bis zum heutigen Tag von den Nachfahrern ihrer Erbauer und Herrscher geführt und ist ein populäres Touristenziel in der Gegend. Dieser Fürst, gemeinsam mit dem Kurator der Burg, haben mich 2019 in Anerkennung meiner Dienste für die Burg und der Fürstenfamilie, (da ich immer wieder vor meiner Ernennung dort Aufgaben und Dienste verrichtet habe), zum Wächter der Burg ernannt, mit Urkunde und Unterschrift von der Fürstenfamilie. Ich habe mich sehr bemüht, die Ernsthaftigkeit die ich in meiner Aufgabe als „Ordensbruder“ sehe, von einem „verkleideten Reenactor“ zu einem „demütigen Bewahrer der damaligen Zeit“ zu transferieren und werde mittlerweile von allen die mich kennen und von mir wissen auch ernst genommen und dementsprechend behandelt. Manche sprechen sogar von einer „Wiederbelebung“ des Ordens hier in der Gegend. Es steht mir allerdings nicht zu mich als echter Templer zu bezeichnen, was ich auch nie vorhabe, oder mir aneignen möchte, da ich dies als eine Untat sehe. Ich tue dies nicht für persönlichen Ruhm, sondern um das Vermächtnis des Ordens zu bewahren und darüber zu lehren und sehe mich lediglich als einen Botschafter, welcher versucht den Templerorden geschichtsgetreu zu repräsentieren und sein Vermächtnis demütig auch in diesem Jahrhundert zu halten. Zu diesem Zweck halte ich auch Vorträge an verschiedensten Institutionen über den Orden und organisiere aus Anerkennung jedes Jahr am 13.Oktober, eine geschlossene und kirchlich abgesegnete Trauerfeier, um dem Fall des Ordens in meiner Gemeinschaft zu gedenken.
Ich bin noch nicht fertig mit der Zusammenstellung all meiner Gewänder und Ausrüstungsgegenstände und möchte noch Jahrzehnte an Arbeit und Andacht für den Orden leisten, jedoch bin ich bereits auf einem Level, welchen andere als sehr hochgradig bezeichnen. Ich bin jedoch nicht hier, um mit meinem Wissen oder meinen Erfolgen zu prahlen, sondern um Euch einige meiner Ergebnisse dieser langen Reise zu zeigen umso meine Dankbarkeit und meinen Respekt an Bruder Hallinger und all jene auszudrücken, denen diese Aktivität mehr als nur ein Hobby, sondern eine ernsthafte und leidenschaftliche Berufung geworden ist und um eventuelle Fehler oder Verbesserungen von euch anzunehmen.
Ich möchte Euch in baldiger Zukunft all meine Kleider und Ausrüstung in einem eigenen Post zeigen. Hier ist jedoch schon Mal ein kleiner Vorgeschmack von einem der letzten Lager.
Ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen und einen regen Austausch hier im Forum.
Dominus Vobiscum,
Immanuel von Quizun