Autor Thema: Lanze, Speer  (Gelesen 8873 mal)

Konrad

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Lanze, Speer
« am: 26. August 2009, 19:35:33 »
Pax alle miteinander,

kann mir jemand von Euch sagen, aus was für einem Holz die Lanze oder der Sperr damals war?
Bestimmt gab es da Unterschiede in den Regionen, wo gekämpft wurde.

Habt Dank
Konrad

Benedikt von Söllbach

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Lanze, Speer
« Antwort #1 am: 27. August 2009, 07:49:37 »
Ich glaube nicht, dass wir hier eine definitive Antwort finden werden, vorwiegend wird wohl das benutzt worden sein, das verfügbar war.
Bevorzugt wurden sehr wahrscheinlich aber natürlich zähe Hölzer wie Esche, ich bin mir aber fast sicher, dass die verschiedensten Hölzer in Gebrauch waren.
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Siegfrud von Burgund

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Lanze, Speer
« Antwort #2 am: 27. August 2009, 10:47:27 »
Ich finde es sehr merkwürdig bei Lehnart zu lesen, dass das Lanzenholz u.a. aus Hartriegel bestanden haben soll.
Ich gehe also, vor Jahren (nach erscheinen des Buches), zum Tischler und frage, ob er mir eine Lanzenstange achteckig hobeln kann und zwar aus Hartriegel. Er schüttelt den Kopf "Hartriegel ist nur ein Strauch, der wird gar nicht so dick, dass es ausreichend ist vom Durchmesser". Ich sage:"Aha" und denke mir, `Mist, nicht aufgepasst in Heimatkunde`!
Ich frage Botaniker und andere Tischler - gleiche Antwort.
Endeffekt: Der Tischler macht mir eine aus Esche.

Frage: Haben sich seit dem MA Pflanzen genauso wie Tiere verändert und  anders entwickelt? Ich meine eine Eiche ist immer noch eine Eiche. Oder gibt es geografisch und damit klimatische Bedingungen, so dass er z.B. im Süden Italiens anders wächst? Oder liegt hier bei Lehnart vielleicht eine Verwechslung vor?

Benedikt von Söllbach

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Lanze, Speer
« Antwort #3 am: 27. August 2009, 11:34:52 »
Naja, Lehnart ist bisschen mit Vorsicht zu lesen. Gut dass du das hinterfragt hast!
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Lazarus v. Akkon

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Lanze, Speer
« Antwort #4 am: 27. August 2009, 12:10:31 »
Naja ich kenne ja hartriegel nicht,aber vielleicht gibts da ja auch Unterschiedliche wie z.B. beim Buchsbaum den kann man als Hecke pflanzen ,es gibt aber auch welchen der wie Koniferen in die Höhe wachsen die dann
einen gradenStamm entwickeln.
Aber ich bin kein Botaniker ich nehm was ich kriegen kann *gg*
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Berthold von Krukow

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Lanze, Speer
« Antwort #5 am: 27. August 2009, 13:11:37 »
Salve Bruder Siegfrud,
Hartriegel ist eine Gattung, die in verschiednen Unterarten vorkommt und wächst tatsächlich als Strauch. Unter günstigen Bedingungen kann er jedoch bis zu 10 Meter hoch werden und dementsprechend diche Triebe ausbilden.
Vergleichsweise kann man sich das wie einen Haselnußstrauch vorstellen, der ja auch Äste bildet, die sehr grade und sehr lang werden können und bei entsprechener Dicke als Bogenholz oder auch als Lanzenschäfte dienen kann.

Ich vermute mal, daß Lanzenschäfte früher eher nicht so hergestellt wurden wie heute, daß sie aus dem Vollen gearbeitet werden, sondern daß man natürlich gewachsene Stämme dazu verarbeitet hat und da macht sich so ein handlicher Hartriegelstamm bei entsprechender Länge (es müssen ja keine 10 m sein) recht gut.

Gruß Berthold
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Siegfrud von Burgund

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Lanze, Speer
« Antwort #6 am: 27. August 2009, 16:08:50 »
Na aber `n 10 Meter - Ger wäre doch super. Bräucht`ich beim  nächsten Scharmützel nicht zum Schlachtfeld latschen sondern könnt vom Zelt aus teilnehmen....

Ich weiß mittlerweile wie Hartriegel* aussieht und schaue immer, wenn ich unterwegs bin. Habe aber nie etwas in Lanzenstärke per Brauchbarkeit gesehen. Und Berthold, ich weiß wie Du es meinst, Haselnuss kenne ich sehr gut und habe schon viel daraus gebaut aber Hartriegel wächst nicht so. Es ist in der Tat lediglich ein Strauch oder vielmehr Gestrüpp. Selbst wenn er 3 Meter hoch wird, sind es alles andere als gerade oder leicht gebogene Stämme sondern total verästelt.

Nochmal der Text von Lehnart:
Zitat "Bei Kriegslanzen bevorzugte man zähes Holz, meist Esche, Eibe oder Hartriegel, bei Turnierlanzen leicht splitterndes Nadelholz." Zitatende.

Kopfschüttel.....


*nicht alle Sorten aber einige

Lazarus v. Akkon

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Lanze, Speer
« Antwort #7 am: 27. August 2009, 16:47:09 »
vielleicht hat der Gute ja auch Kornelkirsche gemeint die zu der Gattung Hartriegel gehöhrt !
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Wedumir

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Lanze, Speer
« Antwort #8 am: 27. August 2009, 18:54:52 »
Wahrscheinlich. Hartriegel ist eine botanische Gattung, deren lateinischer Name Cornus lautet.
Der lateinische Name der Kornelkirsche ist Cornus mas. Da ist der Trivialname mal wieder irreführend.

Ansonsten gibt es Hartriegel von Staudengröße (nicht höher als 30 cm) bis zur Kornelkirsche, die von Europa bis Asien als Baum mit 8 - 10 m Wuchshöhe verbreitet ist.
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Eusebius von Cammin

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Lanze, Speer
« Antwort #9 am: 03. September 2009, 19:03:03 »
sinnvoll, zumal Kornelkirsche auch zu Gehstöcken verarbeitet wird... wächst auch ausreichend stark und gerade...
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Lanze, Speer
« Antwort #10 am: 13. Oktober 2009, 02:22:35 »
hat denn jemand eine bezugsquelle für holz der kornelkirsche?

ich werde mal ne anfrage an den Holzhandel hier in krefeld machen. angeblich einer der best ausgestattesten in deutschland. übrigens auch ne super bezugsquelle für starkholzfunier :)

Eusebius von Cammin

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Lanze, Speer
« Antwort #11 am: 13. Oktober 2009, 14:25:10 »
in Früheren Zeiten wurde kornellkirsche in der Gegend um jena angebaut, um damit den bedarf der studenten an Fecht- und gehstöcken zu decken. obs immernoch so ist, weiss ich nicht, jedenfalls sollten da noch genug dieser bäume stehen (Achtung, ich glaub, die stehen unter Naturschutz)
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Thomas von Griphenhagen

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Lanze, Speer
« Antwort #12 am: 08. Dezember 2009, 14:21:34 »
also ich habe jetzt überall versucht mir Kornelkirschenholz zu besorgen. leider ohne erfolg... weder irgendwo als import noch bei den verschiedenen holzhändlern usw..

ich nehme jetzt mit erstmal mit einer selbstgemachten 8 eckigen 2,70 stange aus esche (noch ohne spitze und Lanzenschuh) vorlieb.

ich habe mir jetzt 2 kleine 1,5 m kornelkirschen gekauft und sie im garten eingepflanzt ;) muss ich halt ein paar jahre warten bis ich meine richtige Lanze bekomme :D