Lieber Nicolas!
Ich widerspreche nur ungern, aber Ridefort war grundsätzlich nicht so schlecht wie von vielen Autoren zitiert.
Sein "Fehler" bestand hauptsächlich darin, daß er dem König (Gui de Lusignan) die Treue hielt, was ihm von Seiten des Konrad von Montferrat keine Gute Zensur eingebracht hat. Die meisten zeitgenössischen Schriftsteller haben nicht beachtet, daß die Informationen über Ridefort hauptsächlich vom Chronisten Montferrats stammen.
Maria Luise Bulst-Thiele zitiert in ihrem Buch "Sacrae domus militiae Templi Hierosolymitane Magistri" (1974), auf Seite 116 den arabischen Chrinisten Ibn-al-Athir:
"Niemals begnadigte Saladin Templer oder Johanniter, es sei seine Gewohnheit, Templer und Johanniter umbringen zu lassen wegen ihres Hasses gegen die Muslime und wegen ihrer Tapferkeit, ...."
Es wird von 200 - 300 erschlagenen Templern berichtet. Von einer Häutung steht absolut nichts bei den Chronisten. Der König, die Templergroßmeister und die Barone, mit Ausnahme Rainald´s de Chatillon, wurden wegen des Lösegeldes verschont.
Der Templermeister wurde gegen die Übergabe von Gaza, Toron des Chevaliers und Beth Gibelin freigelassen. Der König wurde gegen Übergabe der Stadt Askalon freigelassen, ein Zeichen, wie Hoch Saladin den Großmeister einschätzte.
Gerard de Ridefort hat von sich aus Nichts verlangt.
Unter anderem musste der Templerorden für die Befreiung vieler Jerusalemiter tief in die Tasche greifen. Da war aber noch immer Ridefort Großmeister (freigelassen Juni 1188, gefallen 1189 vor Akkon).