Autor Thema: Schwertpflege im Mittelalter  (Gelesen 6089 mal)

Gy de Aldobagne

  • Neuling
  • *
  • Beiträge: 9
  • Ein Ritter ist nur, wer sich durch Leid und Unrecht angerufen fühlt und sich gegen Leid und Unrecht zur Wehr setzt
Schwertpflege im Mittelalter
« am: 28. April 2009, 20:39:13 »
Gott zum Gruße,

ich hätte mal eine Frage zur Schwertpflege im Mittelalter! Ich denke mal nicht das sie Schwertgummis und Nelkenöl verwendet haben. Im Internet habe ich auch keine so befriedigende Antwort gefunden, da sich dort ein Großteil mit Schwertern beschäftigt die fast 1000 Jahre später geschmiedet wurden. Es wäre nett wenn mir einer auf die Sprünge helfen könnte!
Darum gedenket Ritter, es ist euer Ding
Ihr tragt die lichten Helme und so manchen schweren Ring
Dazu die festen Schilde und das geweihte Schwert
Wollte Gott, ich wäre der Siegeskämpfe wert

Roland

  • Mitglied
  • **
  • Beiträge: 66
    • http://www.projekt-erster-kreuzzug.de
Schwertpflege im Mittelalter
« Antwort #1 am: 28. April 2009, 22:30:53 »
Ich habe mal gelesen dass Gänseschamlz verwendet wurde. Außerdem soll der Ruß der beim schmieden am Schwert hängen bleibt, einigermaßen zum Rostschutz beitragen. Soviel sagt zumindestens das Internet

Roland
Gott will es

Benedikt von Söllbach

  • Dienender Bruder
  • Administrator
  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 3.360
  • Um 1193; Freier Ritterorden der Templer/Landsberg
    • http://beni.hallinger.org/history
Schwertpflege im Mittelalter
« Antwort #2 am: 29. April 2009, 08:38:32 »
Gänse- oder Schweineschmalz war sicher eine Möglichkeit, aber soweit ich weiß, gibt es keine Rückstände, die solche Schlüsse zuließen.
Der Ruß, der beim Schmieden entsteht, dürfte keinen Teil beitragen, denn der wurde abschließend wegpoliert, das wissen wir von den zahlreichen Funden.
Probate spiritus si ex Deo sunt. ("Prüfet den Geist, ober er von Gott kommt" - Paulus)
Rule of the day:

Eusebius von Cammin

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 256
  • Ave Maria, gratia plena,Dominus tecum.Benedicta tu in mulieribus,et benedictus fructus ventris tui, Iesus.Sancta Maria, Mater Dei,ora pro nobis peccatoribusnunc et in hora mortis nostrae.Amen.
Schwertpflege im Mittelalter
« Antwort #3 am: 29. April 2009, 10:45:31 »
Sinnvoll ist es, die Oberfläche so glatt wie möglich zu halten, damit sie schädliche Substanzen und Feuchtigkeit abweisen. Aus dem grunde wurden die Klingen auch poliert. Regelmässiges nachpolieren war sicher unerlässlich, Schmalz als pflegemittel ist sinnvoll (aber wie Benedikt schon sagte) nicht nachgewiesen. Wachs wird heute zuweilen verwendet, war damals aber sicher nicht gebräuchlich, da Schwerter damals nicht "ausserhalb der Saison" eingelagert wurden und Wachs schwehr wieder ab geht. Bienenwachs (und was anderes war damals nicht verfügbar) war zu dem teuer und ist kein sicherer rostschutz.

Zum polieren wurde "Polierpulver" verwendet, das man heute zumeist als feine Kieselgur identifiziert. Damit bekommt man, bei entsprechendem Arbeitseinsatz, nahezu spiegelblanke Oberflächen hin.
Te Deum laudamus. Te Dominum confitemur.
Te aeternum patrem omnis terra veneratur.
Tibi omnes Angeli, tibi caeli et universae potestates:
Tibi cherubim et seraphim incessabili voce proclamant:
Sanctus Dominus Deus Sabaoth.