Original von William
Tjoa, wenn man so an die G.W.Bush Ära zurückdenkt, bekommt das Ganze sogar wieder einen neuzeitlichen Sinn!
@ William
Na!-Wie gut, dass Herr Bush in jungen Jahren nicht als Taxifahrer gejobbt hat-sonst würde ihn die Amstderdamer Taxifahrergilde wohl noch zum Großmeister ehrenhalber ernennen... *jokely*
Aber jetzt mal im Ernst. Die seriösen und soliden Freimaurerlogen (ich kann jetzt nur über das schreiben, was ich über "die" Großlogen weiß) lehnen meines Wissens aufgrund des Ideals der absoluten Gewissensfreiheit ausdrücklich den Glauben im christlichen Sinne als Basis menschlichen Wirkens ab. Zwar nimmt die ETHIK (!) der Bergpredigt eine zentrale Stellung im humanitär-caritativen Handeln der Freimaurer ein, der Glaube an GOTT als Höchstes widerspricht aber der absoluten Gewissensfreiheit. Das wissenschaftlich-rationale Fundament, nach dem sich die Logenstruktur der Gegenwart definiert, setzt keinen Glauben im Wirken der Logen voraus.
Aus diesem Grund wurde im April 1738 von Papst Clemens XII in der Bulle "In eminenti apostolatus specula" jedes Mitglied einer Freimaurerloge mit Kirchenbann belegt. Weil Logen zu dieser Zeit enormen Zulauf hatten, verstärkte Papast Benedict XIV im Mai 1751 in einer weiteren Bulle ("Providas romanorum") die Vorangegangene. In erster Linie war die römisch-katholische Kirche entsetzt darüber, dass die Logen Christen unterschiedlicher Konfessionen und Agnostiker ohne Unterscheidung nur orientiert an der kultivierten Gesinnung aufnahmen. (Ich glaube, es hatte auch teilweise antisemitische Gründe, das ist aber nur eine Vermutung, die ich nicht spontan belegen könnte-im Text der Bulle Benedicts gibt es da Hinweise...)
Seriöse Neotempler (ich fange nicht wieder an, das jetzt genauer zu beschreiben-ich schwör's ;-)) haben aber gerade eben das Christliche Element, den (christlich-ökumenischen) Glauben an GOTT und die missionarisch-caritative Botschaft des Neuen Testaments als Ganzes zur Basis ihres aktiven und spirituellen Handelns bestimmt.
Hier besteht ein grundsätzlicher Unterschied zwischen den Bewegungen, der Gemeinsamkeiten zwischen beiden Bewegungen unmöglich macht. Das Mitglied einer Loge würde (ich sage das jetzt nicht abschätzig-ich habe Hochachtung auch vor den humanitär wichtigen Aktivitäten der Logen) würde mich wegen meiner religiösen Borniertheit genauso belächeln, wie ich ein Logenmitglied wegen der Ablehnung der Kraft des Glaubens ärgern würde - im positiven Sinne. Äpfel und Paprika sind nunmal verschieden: beides gut, wichtig und gesund....aber eben verschieden.