Autor Thema: Das Liebe Geld  (Gelesen 28858 mal)

Benjamin

  • Gast
Das Liebe Geld
« am: 23. Mai 2003, 14:23:15 »
Hi Leute,

ich hab mal wieder ne frage...

was für eine währung gab es früher eigentlich und in welchem verhältniss wüurde sie heute stehen. ich meine wenn jemand früher 5 taler bekommen hat was währe das dann in der heutigen zeit wert?

Gebuin

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Das Liebe Geld
« Antwort #1 am: 23. Mai 2003, 14:30:01 »
Puuhhh dazu kann ich nix sagen, nur das es verschiedene Stadtwährungen gab.

Benjamin

  • Gast
Das Liebe Geld
« Antwort #2 am: 23. Mai 2003, 14:32:05 »
also hatte jede stadt ihre eigene währung und auch einen eigene münzprägerei oder wie kann ich das verstehen? dann muss es ja auch überall geldwechsler buden gewesen sein?

Turkoman

  • Gast
Das Liebe Geld
« Antwort #3 am: 23. Mai 2003, 15:35:50 »
Ja,
es gab in der Tat viele Geldwechsler.
Es gibt zumindet aus dem Spätmittelalter schöne Bilder von Wechselstuben.
Auch sind Geldbeutel erhalten geblieben, die aus vielen kleineren Beuteln zusammengesetzt sind.
Jeder kleine Beutel enthielt eine andere Währung.

Das mittelalterliche Geld ist ein spannendes und wichtiges Thema!
Leider ist mein Wissen hier extrem mangelhaft.
Im Netz kursieren Listen, was wieviel gekostet hat.

Noch was interessantes zum Thema:
Wustet Ihr, daß es verboten war Geldwaagen zu besitzen?

Bruder Michaelus

  • Gast
Das Liebe Geld
« Antwort #4 am: 23. Mai 2003, 15:37:15 »
Ich denk mal das einfache Volk hat Dinge getauscht. Die hatten wahrscheinlich kein Geld. Wie das in den Städten war, weiß ich aber auch net. Würd mich auch mal interessieren.

Bruder Michaelus

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Das Liebe Geld
« Antwort #5 am: 23. Mai 2003, 15:43:11 »
Hab grad was gefunden. Von 1350 - 1450 gab es den sogenannten "Himmlischen Petruspfennig" in reinem Silber. Von der Münze hab ich auch ein Bild. Wer es haben will.

Bruder Michaelus

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Das Liebe Geld
« Antwort #6 am: 23. Mai 2003, 15:46:27 »
Und noch einen Link:

Mittelalterliche Münzen

Isabella1192

  • Gast
Das Liebe Geld
« Antwort #7 am: 23. Mai 2003, 17:06:31 »
Also wenn ihr wollt, kann ich mal meinen Vater am WE dazu interviewen, er ist Numismatiker und spezialisiert geschichtl. Währungen bzw. Münzen....


Bruder Michaelus

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Das Liebe Geld
« Antwort #8 am: 23. Mai 2003, 18:50:33 »
Wäre nicht schlecht. Wenn de mal Bilder bekommst, dann immer her damit. Danke im voraus.

Frey Michael zu Murrhardt

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Das Liebe Geld
« Antwort #9 am: 29. Mai 2003, 23:54:32 »
Pax

@Benjamin
Um welche Zeitspanne handelt es sich denn?
dass wäre wichtig.

@Gebuin
Stadtwährungen(z.B. Lübeck,Bremen und Hamburg) gab es erst zu der Zeit etwa ab dem 13 Jhr. als die freien Städte sich entwickelten.

@Bruder Michaelus
In der Zeit davor oblag die Münzprägung dem König/Kaiser (merowingisch-karolingischer Zeit) oder denen die von ihm autorisiert wurden durch das "Münzregal" (Hochadel und nach dem 10 Jh.auch Bischöfe). Durch die Wirtschaftliche Entwicklung im 12 Jh.
wurde der Münzbedarf immer größer, wobei es zu dieser Zeit nur wenig königliche Münzstätten gab wie z.B. Frankfurt, Schwäbisch-Hall und Nürnberg.
Das Problem kahm erst später auf, da immer mehr Prägerechte vergeben wurde und dadurch der Wert des Geldes sank (Inflation,Qualitätsunterschiede der Rohmterialien).
Außerdem waren die jeweiligen Währungen nur Regional begrenzt (Wert und Prägung).
Was die Kaufkraft betrifft, dem niederen Volk war der Tauschhandel von Gütern vorbehalten , wie schon von Bruder Michaelus erwähnt wurde. Münzen als zahlungsmittel konnte sich nur der Klerus, Hochadel und später die Händler leisten, wobei vieles widerum in Naturalien umgerechnet wurde. Ein kleines Bsp. Wenn man weiß, das ein damaliges Kettenhemd ca, 45 Milchkühe kostete das entspricht heute ca 55000 Euro kann man sich vorstellen warum Münzen eingeführt wurden.

Grüße
Frey Michael

der_Frank

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Das Liebe Geld
« Antwort #10 am: 04. Juni 2003, 11:09:09 »
Hm, das scheint mal wieder ein Thema für mich zu sein *freu*
(obwohl wir damals die Wirtschaftgeschichte leider nur ein oder zwei Semester hatten...)

In der Tat gab es unzählige Münzsysteme (von Währung im heutigen Sinne kann man eigentlich nicht sprechen...); das Münzregal (also das Recht, Münzen zu prägen) war meist nicht zentralisiert (wie es heute der Falll ist) -- es gab auch keine verbindlichen Festlegungen über die Bestandteile der Münzen (also wieviel Silber, Gold usw. enthalten sein musste) -- zB galt Phillip der Schöne als "Münzverschlechterer" weil er beständig den Silberabteil in seinen Münzen verringerte (somit den "Nennwert" der Münze verringerte; was volkswirtschaftlich gesehen zu einer stark erhöhten Geldmenge führte - dies wird landläufig als Inflation bezeichnet...)
Alles in allem darf man sich das Münzwesen im Mittelalter (zur Zeit der Templer) nicht so vorstellen wie heute!
Im Prinzip galt der Tauschhandel Ware gegen Ware; die umlaufende Münzmenge war sehr gering und die Vorteile des Geldes als universellem Tauschmittel setzten sich ur langsam durch, vor allem bei den ärmeren Schichten der Bevölkerung (und das war der überwiegende Teil...)
Der (Gegen-)Wert der einzelnene Münzen ist sehr schwer zu berechnen (es war auch damals ein sehr schwieriges Unterfangen Münzen unterschiedlicher Herkunft zu tauschen zB eine spanische Dublone in brandenburgische Groschen oder so...)

Meist wir der Gegenwert über Realgüter ermittelt (wie in einem obigen Beitrag schon erwähnt);
zB wenn man Beispielsweise den Gegenwert von einer Kuh kennt (das kann man manchmal aus alten Urkunden entnehmen ... zB Es verkauft der Herr x an die Kirche y das Landgut mit xx Morgen Land. Als Gegenwert erhält er yy (Pferde, Kühe, Schweine, Schafe...oder zz Sack Mehl) So in dem Stile sind viele Urkunden abgefasst;
für die Templer in Deutschland bin ich dabei eine solche Aufstellung ,al zu machen..
Eine absolute Wahrheit gibt es nicht. Und wenn es sie gäbe, wäre sie vermutlich langweilig. (Theodor Fontane)

Johanna von Callmunz

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Das Liebe Geld
« Antwort #11 am: 04. Juni 2003, 19:42:13 »
Hallo zusammen,

ich bin dafür wir führen den Tauschhandel wieder ein und sparen uns die Mehrschweinchensteuer hihi.

Gruß

Johanna von Callmunz
Früher Vogel fängt den Wurm.

Bruder Michaelus

  • Gast
Das Liebe Geld
« Antwort #12 am: 04. Juni 2003, 20:25:08 »
Die Idee ist gar nicht schlecht. Da würde wenigstens nicht der Charakter nach dem Geld und Besitz des anderen beurteilt. Ausserdem gäb es bestimmt weniger Egoisten.
Aber was darf ich mir unter der Meerschweinchensteuer vorstellen?

Johanna von Callmunz

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Das Liebe Geld
« Antwort #13 am: 04. Juni 2003, 21:59:24 »
@ Bruder Michaelus

na die allseits und bekannt Mehrwertsteuer !!
Ist doch viellllllll schöner Mehrschweinchensteuer oder ?

Gruß

Johanna von Callmunz
Früher Vogel fängt den Wurm.

Bruder Michaelus

  • Gast
Das Liebe Geld
« Antwort #14 am: 04. Juni 2003, 22:02:12 »
Ach so. dann können wir ja auch noch einen Kaiser einstellen, der soviel Geld hat, dass er für die nächsten 100 Jahre keine Steuern braucht.

Schade eigentlich!!!!!!!!