Ich stimme dem Satz "Christus verleugnen" nicht zu, da es - soweit man dort ernst zunehmende Geständnisse kennt, es darum ging, dass einem Anwärter das Kruzifix vor die Füße gestellt wurde und man sagte, dass diese Abbildung "dein Erlöser" sei. Man solle dies verleugnen und das Kreuz bespucken. Ein Jesuit meinte einmal, dass dies zum MA und seinen Vorstellung passen würde. Es ging nicht darum, die Gottheit Jesu oder seinen Tod am Kreuz zu leugnen, nein, es ging um einen theologischen Aspekt: Es ging um den Christus! Christus hing am Kreuz, aber der Glaube der Auferstehung und Himmelfahrt stand und steht immer im Vordergrund. Es ging darum, den Glauben an den auferstandenen Christus zu bekennen und nicht eine Abbildung, bzw., ein Kreuz zur personifizierten Gottheit zu erklären.
Da wurde (meiner Meinung nach) die zwei Naturen Jesu (wahrer Mensch und wahrer Gott) sehr einseitig ausgelebt: Nur wahrer Gott.
Es ging wohl darum, einen Götzenkult zu vermeiden und nicht die Kreuzestheologie zu verachten. Immerhin nahm man das "Kreuz" an, und zog - Kaiser Konstantin nachahmend - mit der Auffassung "In hoc signum vinces" in die Schlacht.
Das Bespucken als Zeichen des Gehorsams ist keine Erfindung, die es nur im Templerorden gab. Es gab und gibt immer noch Rituale zu Erprobung des absoluten Gehorsams. Egal, wie auch immer das Ritual mit dem Kreuz zu bewerten ist, ich meine aber auch einmal gelesen zu haben, dass jeder Aufgenommene nach seiner "Tat" beichten und Sühne leisten musste.