Was wurde aus den Templern?

[Gast]

Ich habe das Buch "Der Untergang der Templer" von Andreas Beck gelesen, doch die Ausführungen zum Verbleib der Templer sind nicht sehr aufschlußreich.

Es ist doch eigentlich unmöglich, das sich der Orden komplett aufgelöst hat !!!
Zum Vergleich: Der innere Zirkel der Johanniter veranstaltet alljährlich ein großes Heerlager zu dem nur Ordensangehörige geladen werden, dessen Familien in direkter Blutlinie zu dem ursprünglichen Ritterorden stehen. Ein gutes Beispiel ist von Weizäcker.
Dieses Treffen findet zwar unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt, ist aber trotzdem bekannt.

Ein so brüderlicher Orden wie die Templer wird sich doch, selbst nach der (vollständigen?) Zerschlagung, ähnlich traditionell verhalten haben/verhalten ?!

[Grisel]

Hi!

Ich denke, das Problem ist, daß über den Verbleib der überlebenden Templer einfach nicht allzu viel bekannt ist. Meistens heißt es eben, daß ein Teil anderen Orden wie eben den Johannitern beigetreten ist, oder rein geistlichen Orden, oder einfach im Privatleben verschwunden sind. Oder im Kerker geblieben.
Wirklich verfolgen kann man wohl nur die in Portugal, die im Christusorden aufgegangen sind.
Als Einzelschicksal fällt mir nur William de la More ein, der Meister von England. Der soll nach seiner Freilassung gemeinsam mit ein paar anderen Brüdern auf Ordensbesitzungen gelebt haben, unter freundlicher Unterstützung und Billigung der Johanniter, die selbige übernommen haben.

Sorry, war wohl nicht sehr hilfreich.

Bye,

Grisel

[Heinrich von Hohenfels]

Wie schon gesagt wurde, die Templer sind anderen Orden beigetreten. Christusorden, Montesaorden, Johanniter, Zisterzienser z.B.

Aber der Templerorden hörte 1312 auf zu existieren.
Alles andere ist Spekulation und läßt sich schwer (oder auch gar nicht) beweisen.

Der Meister von England starb übrigens im Kerker.

Friedrich von Alvensleben, Präzeptor von Deutschland, trat dem Johanniterorden bei und hatte ne hohe Stellung in der neuen Ballei Brandenburg. Muss nochmal nachlesen, welchen Titel er genau hatte.

[Grisel]

Hi!

Original von Heinrich von Hohenfels
...Der Meister von England starb übrigens im Kerker.
...

Hoppla! Dann hatte ich das wohl aus einer nicht so vertrauenswürdigen Quelle.
Danke für die Richtigstellung!

Bye,

Grisel

[DavyDavito]

Sagt Euch der Orden der antoniter etwas?

Ich habe da ganz wenig drüber gelesen ich werds bei Zeiten mal auskramen.
Haben die wirklich existiert und was wisst ihr darüber?

Das was ich noch in erinnerung habe, sollte das eine Untergruppe der Templer sein die sich mit Lebrakranken befasst haben.
Also ehr ein art Hospitaliter-Orden wie die Zisterzienser.

[Pater]

hab text zu antoniter gefunden hoffe hilft dir.

Die Ausbreitung und Gliederung des Ordens. Das Memminger Antoniterhaus
 
     
 
 

 
 Der Laienbruderschaft  gehörten in den ersten Jahrzehnten nach der Gründung um 1095 sowohl Männer wie Frauen an. Dies hatte ein Ende, als der Gemeinschaft am 22.4.1247 durch päpstlichen Beschluß das Ordensreglement des Heiligen Augustinus verliehen wurde. In der Folge blieben die Frauen auf die Pflegetätigkeit beschränkt. Der Status des Ordensmitgliedes war von nun an den Männern vorbehalten. Schon die Heilungserfolge der Laienbruderschaft beim Antoniusfeuer hatten zu vielen Hospitalneugründungen in ganz Europa geführt, die vor allem durch Berufungen der Brüder durch die Territorialherren, in Sorge um das Wohl ihrer Untertanen forciert wurden.Um 1300 hatte der Orden sich in einem streng zentralisierten und hierarchischen System über ganz Europa aus gebreitet, die 42 Niederlassungen unterstanden als Generalpräzeptoreien dem Abt in Saint-Antoine. Zu den ersten 42 Häusern zählten in Deutschland Roßdorf-Hoechst, Memmingen (1214) Grünberg, Isenheim, Freiburg und Lichtenberg. Der Antoniterniederlassung in Memmingen waren zur Pflege die Bistümer der Provinz Salzburg, die Diözesen Augsburg, Chur, Trient, Eichstätt, Prag, Olmütz und bis Anfang des 14. Jahrhunderts alle polnischen, preußischen und russischen Diözesen zugeordnet. Der Memminger Niederlassung war das Patronatsrecht über die Pfarrei St. Martin übertragen und damit das Verfügungsrecht über das Kirchengut der Pfarrei. Die heutige Kinderlehrkirche war die damalige Antoniuskapelle. 1252 wurde St. Martin dem Antonierhaus inkorporiert. 1392 erfolgte der erste Spitalbau in Memmingen, Mitte des 15. Jahrhunderts wurde unter dem Abt Petrus Mitte de Caprariis (1439-1479) mit dem Bau der heute noch bestehenden Vierflügelanlage begonnen. Diese Anlage vereinte Wohn- und Verwaltungsräume, einen Wirtschaftsrakt, eine Hauskapelle, die Bibliothek des Präzeptors und den Krankensaal.


ist ziemlich viel muell, aber auch paar interessante sachen drin. hoffe hilft dir, wuerd mich freuen.

pater

[Bruder Michaelus]

Nach der Verurteilung sind die meisten wahrscheinlich zu anderen Orden gegangen. Ein paar retteten sich nach Portugal, wo Kongig Diniz sie aufnahm. Er wusste um die Verdienste des Ordens im Kampf gegen die Ungläubigen. Aus diesen ehemaligen Templern ist der Christusorden gegründet worden. Sie hatten die gleichen Rechte und Aufgaben. Eigentlich hatte sich nur der Name geändert und das sie bei der portugisischen Seefahrt mitgeholfen haben. Soviel ich weiß gibt es heute auch noch den Orden der Templer.

[Isabella1192]

Man darf aber die Hospitaliter nicht mit den Zisterziensern zusammenwürfeln! Sie haben vielleicht die Ordensregeln der Zisterzienser übernommen, waren aber ein eigenständiger Orden!!

[DavyDavito]

Ich wollte auch ehr den algemein Begriff "hospitals Mönche" oder so ansprechen.
War nicht auf die Johaniter bezogen.

Wie nennt man so Caritative Orden denn sonst?
Mir ist kein anderer Ausdruck eingefallen

[Isabella1192]

@Davy
Ist doch kein Problem, ich wollt nur drauf hinweisen, manchmal kann es einem auch passieren, dass man mal was im Eifer des Gefechts ;o) zusammen würfelt oder verwechselt oder so...


Also nach Auflösung des Templerordens durch den Papst, gingen viele Templer zu den Johannitern und/oder nach Portugal wo später der Christusorden gegründet wurde. Einige haben aber auch selber einen Orden gegründet wie z.B. den Orden von Montesa.

[Bruder Michaelus]

Die Templer wurden nach der Verhaftung teilweise freigelassen und konnten sich so anderen Orden anschließen. Ich weiß nicht, vielleicht mussten sie auch zu anderen Orden gehen.

[Gast]

hab heut zufällig in ner buchhandlung in einem buch geschmökert ,nicht gekauft    , wo der verbleib der templer mit diversen Logen und Freimaurern in bezug gebracht wurde. das soll sich  v.a. inEngland/schottland abgespielt haben . es gibt dort auch  grabsteine usw. die (angeblich) das templerkreuz gemeinsam mit diversen freimaurerzeichen eingemeisselt sind, oft so halbversteckt  kombiniert oder verschnörkelt. trotzdem sichtbar.... kreuze sind kreuze sind kreuze, jedenfalls war die erklärung des buches, die 'assimilation' der templer in solchen Logen? ''natürlich'' hab ich mir den auror nicht gemerkt!!!sehr gscheit!

[der_Frank]

Das klingt ganz nach Beigent / Leigh : Der Tempel und die Loge.
Von diesem Buch fand ich etwa die ersten 80 Seiten (Paperback) interessant - dies ist der Teil, der sich nahe an der Historie hält um dann in Spekulation überzugehen (zB Schlacht von Bannockburn als harmloses Beispiel..)