Autor Thema: Templin  (Gelesen 31710 mal)

kerstin

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Templin
« am: 29. Juli 2005, 17:59:32 »
Hallo Freunde,
ca 50 km nördlich von Berlin gibt es den Ort Templin. Ich könnte mir vorstellen, daß der 'was mit den Brüdern zu tun hat oder ? War vor einer Weile 'mal dort und im Heimatmuseum wollte man mir allen Ernstes einreden, daß Templin ein althochdeutsches Wort sei ,das " an einem Bach" oder ähnliches bedeutet ! Weiß jemand von Euch etwas darüber
Gruß
Kerstin

Michaelus vom Birkenfelde

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Templin
« Antwort #1 am: 29. Juli 2005, 21:44:59 »
templin war meines wissens nach, komturei..berichtigt mich jemand, wenn ich falsch liege

Stephan de Montigny

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Templin
« Antwort #2 am: 30. Juli 2005, 10:53:22 »
Hallo Kerstin,

Ernst Staehle schreibt in seinem Buch 'Johanniter und Templer'

"Gegen die Zahlung von 1250 Mark brandenburgisches Silber übertrug der Markgraf dem Johanniterorden acht Templerkomtureien. Zu diesen gehörte auch der "Tempelhof" bei Berlin, an den noch heute der Name des berliner Stadtteils "Tempelhof" erinnert, sowie die Stadt Templin bei Potsdam.
Der Zuwachs an Templerhäusern war gerade im Osten des deutschen Großpriorats so stark, daß sich hier in kurzer Zeit eine eigenständige Verwaltungseinheit herausbildete, die dann als Balley Brandenburg Bedeutung erhalten sollte."

DerText bezieht sich auf das Ende des Templerordens.

Woher Herr Staehle sein Quelle hierfür hat, kann ich dir leider nicht sagen.

Ich hoffe, dass ich dir weiterhelfen konnte.

Gruß
Stefan

Martí

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Templin
« Antwort #3 am: 31. Juli 2005, 00:30:44 »
>>Im Märkischen Museum Berlin ist ein Grenzpfahl der Templerkomturei bei Templin ausgestellt, datiert auf 1251. Der gußeiserne, nach unten konisch zulaufende Pfahl ist etwa 100 cm hoch und besitzt auf seiner quadratischen Oberseite ein eingeprägtes Templerkreuz. Mit solchen Pfählen sicherten die Templer ihren Besitz. Es ist zu vermuten, daß die Johanniter ähnliche Mittel einsetzten.<<

Quelle:

http://www.brandenburg1260.de/die_balley_brandenburg.html

Das ist doch sicher von unseren Berlinern zu überprüfen ;-)

Martí
...Caminante, no hay camino
sino estelas en la mar...

(Antonio Machado)

kerstin

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Templin
« Antwort #4 am: 31. Juli 2005, 14:29:09 »
Hallo Stefan,
eben ! das buch habe ich auch gelesen und denke, man kann das glauben !
gruß
kerstin

kerstin

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Templin
« Antwort #5 am: 31. Juli 2005, 14:30:49 »
hallo marti,
das ist wirklich interessant !
gibt es in dem museum noch mehr über die templer zu erfahren ? lohnt es sich, da 'mal hinzufahren ?
gruß
kerstin

Martí

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Templin
« Antwort #6 am: 01. August 2005, 00:42:46 »
Hallo Kerstin,

ich muss (zu meiner Schande ?) gestehen, dass meine Füße noch nie, niemals, Berliner Boden betreten haben -

Bisher habe ich einen Bogen um diese Stadt gemacht...
Das soll aber nicht heißen, dass ich sie nie besuchen möchte; nur, sie steht nicht sehr weit oben auf meiner Liste der noch zu besuchenden Orte –
Und, für mich ist Berlin im Moment etwas weit vom Schuss.
Den in meinem obigen Beitrag kursiv geschriebenen (kopierten) Text habe ich beim Googeln gefunden, der entsprechende Link befindet sich darunter (Quelle)

Jedoch,
in diesem Forum gibt es Mitglieder aus Berlin, für die es einfach wäre ein Auge in das Märkische Museum zu werfen und den Wahrheitsgehalt der Angaben zu prüfen –

Saludos
Martí
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(Antonio Machado)

kerstin

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Templin
« Antwort #7 am: 02. August 2005, 14:38:45 »
hallo marti,
danke für deine mühe !
kerstin

der_Frank

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Templin
« Antwort #8 am: 03. August 2005, 08:41:42 »
ein update von mir dazu (sozusagen als Experte für die Geschichte der Templer in Deutschland)

Einen urkundlichen Nachweis, das Templin Besitz des TO war, gibt es bisher nicht!
Die Geschichte des "Grenzpfahls" auf der angegebenen homepage ist bisher das einzige Indiz. Genau Nachfragen in Templin und dem Märkischen Museum dazu blieben bisher ergebnislos!

Wer hier etwas näheres in Erfahrung bringt, möge mir dies bitte mitteilen (an dem Ding beiße ich mir schon lange die Zähne aus...)

Eine plausible Variante könnte sein, dass dem TO eine Mühle gehört haben könnte, die sich unweit von Templin befindet. Um diese Mühle gab es Streitigkeiten, jedoch werden die Templer nicht ausdrücklich erwähnt (wie gesagt: keinerlei urkundliche Erwähnung der Templer im Umfeld von Templin!).
Mehr konnte ich dazu noch nicht herausfinden.
Eine absolute Wahrheit gibt es nicht. Und wenn es sie gäbe, wäre sie vermutlich langweilig. (Theodor Fontane)

kerstin

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Templin
« Antwort #9 am: 03. August 2005, 15:58:13 »
@ frank :
 wie gesagt, ich war in templin im heimatmuseum und habe die dortigen "experten" gefragt und die meinten, "templin" sei ein altes germanisches ( oder slawisches ? ) wort, daß "an einem bach oder an einer quelle liegend " heißt.
in dem buch von staehle ist davon die rede, daß templin komturei war, ALLERDINGS : templin, das ich meine liegt NICHT bei potsdam, sondern ca 50 bis 60 km nördlich von berlin
gruß
kerstin

der_Frank

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Templin
« Antwort #10 am: 04. August 2005, 11:02:25 »
Ja, wir reden über das selbe Templin.. (nicht das bei Potsdam)

Einen Ansatz, hier zum Recherche-Erfolg zu kommen gibt es noch:
Das Eigentum der Templerkomtureien in der Mark Brandenburg ging an die Johanniter über - jedoch nicht problemlos, sondern erst nach langwierigen Streitereien zwischen dem MArkgraf Woldemar und den Johannitern; erst durch den "Vertrag von Cremmen" 1328 (??) ging das Eigentum tatsächlich an die Joanniter über, nach dem sie eine stattliche Summe Geldes bezahlt hatten.

Wem es gelingt, diesen "Vertrag von Cremmen" zwischen dem Markgrafen von Brandenburg und den Johannitern aus einem Archive auszubuddeln, der wird sicher mit der richtigen Erkenntnis belohnt...
(Dies ist mir in fast 5 Jahren Arbeit bisher nicht gelungen..)
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kerstin

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Templin
« Antwort #11 am: 04. August 2005, 20:40:50 »
@frank:
cremmen könnte vielleicht das heutige kremmen bei oranienburg sein !
vielleicht könnte man 'mal den dortigen pfarrer fragen?
gruß
Kerstin

der_Frank

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Templin
« Antwort #12 am: 05. August 2005, 09:23:23 »
Das könnte gut sein, das es sich um das Kremmen bei Oranienburg handelt...in diesem Kremmen wurden einige Verträge unterzeichnet, die (zu allem Unglück) auch nur "Vertrag von Cremmen" heißen...

Wenn Du in Kremmen etwas herausbekommen solltest, wäre das sicher toll...
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Heinrich von Hohenfels

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Templin
« Antwort #13 am: 05. August 2005, 09:31:24 »
War eigentlich mal einer in dem Museum in Berlin und hat sich das Ding angeschaut ?

Wie schaut es mit den Berlinern aus, kann da nicht mal einer hingehen ?

Gruß Heinrich

kerstin

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Templin
« Antwort #14 am: 05. August 2005, 17:09:44 »
der vetrag heißt " vergleich von cremmen " und wurde 1318 abgeschlossen. 8 kommenden in brandenburg wurden an die johanniter verkauft ( wenigstens haben die es nicht umsonst kassiert ! ).
werde nächste woche 'mal ins märkische museum fahren und 'mal versuchen , über "meinen" heimatpfarrer was über kremmen zu erfahren. der kann vielleicht auch 'was zu alten kirchenarchiven von brandenburg wissen. irgendwoher muß herr staehle ja seine informationen haben.
kerstin