Archiv > Orte der Templer
Woran erkennt man ein Templerbauwerk?
Holger Hirt:
Ich bin da ganz Franks Meinung. Es ist extrem schwierig Templerbauwerke zu erkennen. Entgültige Gewissheit kann man nur durch Urkunden bekommen. Die Stilform des Zentralbaus wurde in früherer Zeit gerne den Templern zugeordnet, heute weiß man das es nicht so ist. Tatzenkreuze und Lamm Christi finden sich in vielen Kirchen ohne Templerbezug.
Gruß
Holger
Wilhelm von Baumgarten:
Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir uns wieder im Kreis drehen. Wir wissen ja alle, das es kaum Templerurkunden in unserem Raum gibt. Was heißt das ? Es gab also keine Templer hier. Wenn doch, dann sind die Urkunden verschwunden oder wurden verschwunden(ggg). Und christliche Symbole wurden natürlich auch von anderen verwendet. Und nicht jede Rundkirche ist von Templern gebaut worden. Aber wenn mehrere Indizien zusammentreffen ist es doch nicht verwerflich, zumindestens die Möglichkeit in betracht zu ziehen, oder?
Die Frage war aber, wie (woran) man Templerbauten erkennen könnte und nicht, warum sie es nicht sein können.
Holger Hirt:
:-) hast ja Recht Wilhelm ...
... ich meinte aber nicht unbedingt "Die Urkundensammlung der Templer im HRRDN", sondern Urkunden von Bischöfen oder Adligen Familien aus der Region (z.B. Regesten der Erzbischöfe von Köln oder Mittelrheinische Regesten). Die haben schon mal gerne der ein oder anderen Kirche was gespendet und wenn die Kirche dem Templerorden gehört hat wurde das in der Urkunde auch vermerkt. Z. Teil wurde auch bei einem Besitzerwechsel urkundlich vermerkt, das dieses oder jene Bauwerk einmal dem Templerorden gehört hat.
... oder man weiß ganz einfach das der Adlige X die Kirche y gestiftet hat und einen Pfarrer finanziere oder das ganze Bauwerk ist jünger als ca. 700 Jahre (--> kein Bezug zu den Templern) .
Aber in Ordnung, als erster Hinweis (Interesse wird geweckt) kann ruhig ein Tatzenkreuz, Lamm Gottes, Zentralbau, Legenden, exponierte Lage, auffallender Wehrcharakter oder auch nur lokales Interesse dienen. Der zweite Schritt muß dann aber immer in Richtung Urkundenvorschung geben. Diese von mir erwähnten Regesten (Urkundensammlungen) gibts in jeder Bibliothek (man muß also nicht gleich ins Landeshauptarchiv).
Gruß
Holger
der_Frank:
wenn keine Fakten da sind, kann man sich auf Indizien stützen.
- Flurnamen (z.B. Templergärten; Templerbach usw. -- jedoch vorsicht: nicht immer meint man damit die Templer...)
- Legenden / Sagen (z.B. begründet sich die Zuschreibung der Burg Lockenhaus in Österreich zu den Templern ausschließlich auf diesen Bereich, was für einen "gesicherten" Beweis natürlich nicht ausreicht)
Die Sekundärquellen wurden schon genannt (z.B. Familienchroniken; überlieferte Abschriften oder Übersetzungen verlorener Urkunden usw.)
Natürlich ist Archivarbeit immer müßig und nicht immer erfolgreich, jedoch oft überraschend...
Wilhelm von Baumgarten:
Da muß ich dir, als alter "Lockenhauser" schon ein wenig wiedersprechen, mein Lieber. Ausschließlich auf Sagen/ Legenden stimmt so nicht im geringsten. Das die urkundlich verankerten Beweise sehr dünn sind ist wahr. Aber warst du schon mal auf der Burg ?
Wenn nicht, dann lade ich dich gerne zu einer Erlebnisburgführung ein (ab Mai jeden Sa. 14 u. 16 Uhr oder auf Anfrage), da kann ich dir noch mehr Indizien liefern.
http://www.ritterburg.at
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