Es war eine ganz normale Mündelübergabe in ein "Lehens"-Eid -Verhältnis auf Zeit!
(Lehen ist hier nicht wörtlich als Übergabe von Land zu verstehen, sondern als besonderer Rechtsakt!)
Also wenn nicht der Vater die Ausbildung übernahm, dann war es ein höherer Lehnsherr, dem der Knabe in die Obhut übergeben wurde.
Ein Knappe hatte ein besonders inniges Verhältnis zu seinem Herrn - er schlief an seinem Fußende und mußte ständig in seiner Nähe sein - so ein Vertrauensverhältnis wurde in der Regel über einen (Lehns-) Eid vorgenommen, da dieser dann dem Knappen verbot "intime" Geheimnisse seines Herren weiterzugeben.
Bei dem Lehnseid kniete der Lehnsnehmer, unter den Augen von Zeugen, vor dem Herren und legte die gefalteten Hände in dessen Hände - so war übrigens generell auch die Mündelübergabe. Dann wurde verbal ein Eid geleistet, der wohl sehr unterschiedlich formuliert war.
Beim "echten" Lehnseid erfolgte nun noch der Bruderkuss auf den Mund - da der Knappe aber noch kein vollwertiges Mitglied des Adels war, wird dieser bei der Aufnahme zum Knappen wohl nicht durchgeführt worden sein..... vermutlich...
Später - so ab 1350 (genaue Zeit müßte ich raussuchen, wenn gewünscht) gab es für den Knappen dann zur Aufnahme noch ein Paar silberne Sporen, die dann beim Ritterschlag durch Goldene ersetzt wurden.
Wie in allen Bereichen nahm der kirchliche Einfluß bei diesen ritterlichen Zeremonien mit der Zeit immer mehr zu - also wenn nen Pfaffe dabei noch einen Segen murmelt, kann es nicht falsch sein.... *pope*
Gruß
William