Mittelalter > Mittelalterliche Rezepte
Brot
Bruder Kevin:
In der Bibel finden wir viele Abschnitte, die "Brot" zum Inhalt haben
Mt 4,4
„Der Mensch lebt nicht von Brot, sondern von jedem Wort...“
2. Mose 23,15
"Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten: sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen zur bestimmten Zeit im Monat Abib, so wie ich es dir befohlen habe; ..."
2. Mose 29,23
"Und nimm einen Laib Brot und einen Ölbrotkuchen und einen Fladen aus dem Korb der ungesäuerten Brote, der vor dem Herrn steht,..."
1. Samuel 17,17
"Isai aber sprach zu seinem Sohn David: Nimm doch für deine Brüder dieses Epha geröstetes Korn und diese zehn Brote und bringe sie schnell zu deinen Brüdern ins Lager."
Meine Äußerung bezog sich mehr auf die Art und Weise der Brote, sprich Fladenbrote (2. Mose 29,23?) oder Brote mit Anis, Kümmel, etc. und ob flach (beachte Migos Bild) oder hoch. *alleswirdguut*
Migo:
Ich denke, dass es unbestritten ist, dass es Brot gab. Ich denke auch, dass es unterschiedliche Arten von Brot gab. Das ergibt sich schon durch evtl. regional unterschiedliche Getreidesorten - ich gehe mal davon aus, dass es damals keinen nach DIN oder ISO oder sonstwie zertifiziertes Einheitsgetreide gab. Abgesehen davon gab es mit Sicherheit unterschiedliche Rezepte. Die Beimengung von Gewürzen zu Speisen und Getränken ist bereits belegt. Warum also nicht auch bei Brot?
"Normales" Brot wie wir es kennen, hat den Nachteil, dass es durch seinen Wassergehalt anfängt zu schimmeln. Das getrocknete Fladenbrot ist monatelang haltbar und daher für längere Reisen hervorragend geeignet. Ich werde meine Fladen noch bis Freitag trocken aufbewahren und dann mit in das Winterlager, welches vom 21. - 23.01.2011 im Bayerischen Wald stattfindet, nehmen. Mal sehe was die mitreisenden Brüder und andere Mitlagernden dazu meinen.
Dominic:
Das Brot kam im Mittelalter über Italien weiter nach Europa. Seinen Ursprung wie wir es heute kennen nahm es vor sehr vielen Jahren in Ägypten und kam u.a. über Griechenland nach Europa.
Benedikt von Söllbach:
Also soweit ich weiß, buken schon unsere Steinzeitlichen Vorfahren Brot in Fladenform.
Aber ich glaube, dein Beitrag bezieht sich auf die heute bekannte Laibform?
Dominic:
Bei unseren Vorfahren wuchsen die Kornpflanzen noch wild und damals wurden die Körner eher gekaut, als gebacken. Da sie gekaut aber weniger gut verdaulich waren, wurden die Körner einzeln aus den Ähren herausgeholt und in Wasser eingeweicht. Der entstandene Brei wurde zunächst so verzehrt und später auf heiße Steine gestrichen und zu einer Art Fladen ausgebacken. Dies ist die Urform des Brotes.
10000 Jahre vor unserer Zeitrechnung begann man Korn systematisch anzubauen. Es dauerte aber noch ca. 7000 Jahre bis das erste Brot in einer ähnlichen Weise wie wir es heute kennen gebacken wurde.
Ca. 300 J.v.C. entdeckten die Ägypter den Sauerteig und hier fiel der eigentliche Startschuss des Brotes.
Von Ägypten gelangte das Brot über die Hebräer und Griechen nach Italien. In Rom gab es 200 J.v.C. bereits Fachschulen zum Bäckereiwesen. Über die Alpen gelang die Backkultur zu den Gallier, die den Sauerteig durch Bierhefe ersetzen und den Teig zu Kugeln formten. Daher auch die Bäckerbezeichnung "boulangers" (Kugeldreher) in Frankreich.
Meinem Wissen nach, fand das Brot in Deutschland im frühen Mittelalter immer mehr Abnehmer und wurde durch die Klöster verbreitet. Sie gaben es den Hungernden aus christlicher Nächstenliebe, auch wenn dies mit Sicherheit nicht immer so gehandhabt wurde.
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