Autor Thema: Bruder Thomas  (Gelesen 18314 mal)

Heinrich von Hohenfels

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Bruder Thomas
« Antwort #15 am: 11. August 2010, 01:45:50 »
Im französischen Text steht allerdings "robes". Hier dürfte also Körner mit "Gewänder" besser übersetzt haben. Von Habit schreibt nur J. U-W. und die hatte ja nicht die Originalschriften, wie wir schon festgestellt hatten.

Dazu kommen noch die Bilder. Wobei die Kutten der Ritter im Libro und auf dem Steinsarg eher schwarz sind.
Sergeanten sind in allen unseren bejannten Bildquellen immer mit schwarzer oder brauner Kutte.

Das ist natürlich das zweite Argument.

Thomas

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Bruder Thomas
« Antwort #16 am: 11. August 2010, 11:00:18 »
@ Johannes,vielen dank. ja,die hab ich mir schmieden lassen, nach meinen vorlagen. so gut kann ich den hammer nicht schwingen.

bzgl der weißen tunika bzw kutte:

ich denke, wie beni, dass in der regel nur der habit bzgl der dunklen farbe erwähnt wird, die oberkleidung als solche dagegen nicht festgelegt ist. was im grunde der urform der benediktinischen entspricht,denn dort ist ja ebenfalls die rede davon, dass der stoff braun,weiß oder schwarz sein soll, was jeweils einfacher zu besorgen ist/war.

mit  "im benediktinische sinne" muss man etwas vorsichtiger sein(finde ich),denn:

so gab es zB bei der lothringisch-gorzischen reform der benediktiner weiße kutten und in einigen klöstern sogar blaue(!) kukullen oder auch skapuliere.

die cluniaszenser haben ihre kutten extra schwarz gefärbt und hatten auch ca 4 von diesen übereinander an(finde ich beides nicht sehr beneditktinisch,aber eig nur persönliche meinung, doch es gab auch bei anderen dafür missfallen:siehe streitschriften zisterzienser<->cluniaszenser )

auch denke ich sollte man bedenken,dass bernhard von clairveaux an der templerregel mitgewirkt hat,man also etwas zu den zisterziensern hinüberschauen sollte,denn diese hatten ja auch graue bis weiße kutten an.

jedoch ist es natürlich aufgrund der bildbelege leider so nicht festzumachen, denn nicht nur bei den templern sieht man kaum welche mit weißer kutte
(sieht man überhaupt ritter mit weißer kutte?falls ja,hab ichs nich mehr auf meinem schirm und ich würd mich freuen wenn mir jemand da nochmal ein bild oder eine stelle zeigt,zur erinnerung),
 bei dem deutschen orden ist es ebenfalls so, dass man dort auch ritterbrüder sieht,die zwar einen weißen mantel haben,aber darunter eine schwarze tunika/kutte tragen,was ich leider zugeben muss und da ja der deutsche orden im grunde die regel der templer übernommen hat...

das problem was ich derzeit habe, ist auch zweifelsfrei festzustellen und nachzuweisen,ob es vllt in einigen regionen mehr weiße als schwarze/braune, so dass die weiße wolle regional günstiger zu besorgen gewesen sein könnte

aber weiße oberbekleidung gänzlich und endgültig für dienende auszuschließen halte ich dennoch für schwer(nicht für unmöglich), obwohl wie bereits erwähnt die bildquellen da derzeit eine andere sprache sprechen.es ist auf jeden fall eine diskussionswürdige variante.

wie man sehen kann gehts in meinem kopf dazu auch derzeit hin und her,leider.

und genau deswegen hab ich diese version auch hier reingestellt, um darüber  zu diskutieren und eventuell weitere erkenntnisse zu erlangen.:)
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Benedikt von Söllbach

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Bruder Thomas
« Antwort #17 am: 11. August 2010, 15:52:24 »
In Perugia gibt es ein Fresko, dass mutmaßlich drei Templer in weißer Kutte darstellt.
Das ist aber auch schon der einzige Bildbeleg in dieser Richtung, den ich kenne.
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Heinrich von Hohenfels

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Bruder Thomas
« Antwort #18 am: 11. August 2010, 18:51:13 »
Tschuldigung es gibt hier nichts zu diskutieren.

Wir haben 1. nur Bildbelege, die Sergeanten in Schwarz und Braun zeigen.
2. steht zwar in der Überschrift des Artikels 68, dass es um den weißen Mantel geht aber im Text ist dann von "Gewänder" die rede, also die Kleidung allgemein. Ich habe nochmal nachgelesen. ALLE drei Sprachfassungen sind hier gleich!
Körner: Gewänder
Curzon: robes
U.-W.: robes

Auch wenn Artikel 17 (ist es glaube ich), festlegt, dass die Kleidung schwarz, weiss oder braun sein kann, haben wir hier devinitiv die Einschränkung, dass die Dienenden Brüder schwarze oder braune Kleidung haben.

Dass irgendwo weißer Stoff billiger war, dürfte unwahrscheinlich sein. Weißen Stoff konnte man mit jeder Farbe färben und somit teurer machen.

Gruß Heinrich

Thomas

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Bruder Thomas
« Antwort #19 am: 11. August 2010, 21:28:31 »
@ Heinrich:
Das stimmt wohl. Dann zwar keine neue Erkenntnis für mich,dafür aber einsicht,is auch was Wert. Damit is für mich die weiße Tunika gegessen und raus aus die Band. Die Tante Edit wird sich gleich mal darum kümmern, schließlich will ich ja nix falsches zeigen. :) Danke fürs nochmal nachschauen und die Hinweise.

@ Benedikt:
Danke für die Nennung der Freske.


Ansonsten müsste der Rest aber soweit passen,denke ich.
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Benedikt von Söllbach

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Bruder Thomas
« Antwort #20 am: 18. August 2010, 12:15:22 »
Heinrich, in Artikel 68 bei Upton-Ward steht nicht, wie von dir zitiert, "robes" sondern "habit". Nur im zweiten Satz steht dort "robes". Wenn man das wörtlich liest, hast du sicher recht, aber versucht man das in den Kontext zu setzen, erscheint Artikel 68 nochmals als Wiederholung und Verfeinerung des Artiklel 17 im speziellen Hinblick auf die Dienenden. Artikel 17 regelt das nämlich eigentlich zu allgemein, weswegen eine Spezifizierung für die Dienenden nötig wurde. Ich glaube deswegen, dass vor allem der Mantel als Habit gemeint ist, auch wenn da "robe" steht.
Nimmt man als Ritter oder Dienender eine Braune Kutte, macht man aber sicher aufgrund der Beleglage nichts verkehrt.
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Daniel

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Bruder Thomas
« Antwort #21 am: 18. August 2010, 12:39:21 »
Hallo!

begeistert mich! Ganz besonders, weil es endlich einen weiteren Sergeanten gibt der Mut zur Farbe Braun hat und das chemsiche Schwarz beiseite lässt :)

Grüssle
Daniel
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Lancelot Graf von Rothenfels

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Bruder Thomas
« Antwort #22 am: 18. August 2010, 21:21:04 »
Daumen hoch - ganz toll !!!!  Gefällt mir !
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