Autor Thema: Stühle  (Gelesen 12812 mal)

Bruder R

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Stühle
« Antwort #15 am: 10. Oktober 2007, 13:29:06 »
Der  http://www.monacensis.de/features/fun/darf dann aber auch nicht fehlen.

Ralph zur Starkenburg

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Stühle
« Antwort #16 am: 10. Oktober 2007, 14:37:06 »
Der Link ist echt gut @Katharina - Ich habe schon eine Weile nicht mehr so gelacht  *jokely*
"Willst Du den wahren Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm etwas Macht" (Abraham Lincoln)

Heinrich von Grubenhagen

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Stühle
« Antwort #17 am: 21. August 2008, 00:03:51 »
Zitat
Umfragen bei afrikanischen Händlern beim Afrika-Festival Würzburg ergaben, daß dieser Stuhl nichts anderes war als ein Gebärstuhl.

Die Steckstühle, die man nun inflationär auf Fantasy- und Mittelaltermärkten sehen kann, sind eine Nachahmung dieser Gebärstühle.

Mir ging das nicht aus dem Kopf, ob man diesen offensichtlichen geschichtlichen Fehler beim Bemühen um Authentizität nicht mittlerweile geändert hat.

So habe ich diesen Sommer zwei Veranstaltungen besucht und dabei nach solchen Stühlen Ausschau gehalten.

Ich war dann doch erstaunt, fast an jedem Zelt solch einen Stuhl zu sehen.

Heinrich von Grubenhagen

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Stühle
« Antwort #18 am: 21. August 2008, 00:05:47 »
Wikingertage Schleswig  3. August 2008

Heinrich von Grubenhagen

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Stühle
« Antwort #19 am: 21. August 2008, 00:06:54 »
Spectaculum Tambach  12. Juli 2008

Heinrich von Grubenhagen

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Stühle
« Antwort #20 am: 21. August 2008, 00:08:05 »
Spectaculum Tambach 12. Juli 2008 (Fortsetzung)

Heinrich von Grubenhagen

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Stühle
« Antwort #21 am: 21. August 2008, 00:21:34 »
das waren jetzt wenn ich mich nicht verzählt habe 18 Stühle bei zwei Veranstaltungen und ich habe bestimmt nicht alles fotografiert.

Zu den Wikingertagen möchte ich noch als Veranstaltungsneuling hinzufügen:

Es war  mehr als doppelt  so teuer  wie der Eintritt ins Haithabu-Museum mit Freigelände und Dorf.

Und was bei den Wikingertagen geboten wurde, musste alles ausser den "Attraktionen" im Kinderdorf noch mal extra bezahlt werden, bzw. es stand ein Verkaufstand im historischen Kostüm nach dem anderen.
Das hat natürlich originär nichts mit Templerveranstaltungen zu tun, aber die Folge war, dass ich mit meiner Familie erst mal nicht mehr mit Mittelalter kommen brauche. Da wird dann nämlich aufgrund der schlechten Erfahrung nicht mehr so genau unterschieden, was das denn nun für eine Truppe ist, die da veranstaltet.

Daniel

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Stühle
« Antwort #22 am: 21. August 2008, 08:02:46 »
Es gibt sie und es wird sie immer geben!
Wir sollten einen Kreuzzug dagegen starten!


Aber wir sind ja eh alle nicht a!
Auf dem letzten Markt kam ein DARSTELLER zu mir und glotzte dumm als er sah wie ich mit der Hand nähe. Verständnislos schüttelte er den Kopf und sagte:

Er "Ay hör mal das musst du nicht machen!"

Ich "Hä?!"

Er "Wenn du eine Nähmaschine benutzt ist das viel authentischer!"

Jetzt war ich gespannt! Gab es im Mittelalter Nähmaschinen? Reicht die Traditionsgeschichte der Familie Singer weiter zurück als ich dachte? Haben Aliens eine Nähmaschine aus dem 20 Jahrhundert ins Mittelalter gebracht? NEIN! BESSER!


ER "Die damaligen Schneider konnten viel besser nähen als du! Also sind Maschinennähte näher am original als deine Naht!"



Diese bestechende Logik! Und dieser Einfallsreichtum, seine offensichtliche Faulheit und damit gepaartem Desinteresse für Living History haben mir den Atem verschlagen! Solche Menschen sind nicht nur Beratungsresistent, die Leben in ihrer eigenen Karnevalswelt. Und einen Jecken dort wieder rauszuholen ist unmöglich! Er halt sein Leben lang Kölsch für ein richtiges anständiges Bier! (jetzt mal bildlich gesprochen:) )
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Nicolas von Holzhuuse

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Stühle
« Antwort #23 am: 21. August 2008, 11:58:14 »
Zitat
"Die damaligen Schneider konnten viel besser nähen als du! Also sind Maschinennähte näher am original als deine Naht!"

Ich muss aber zugeben, dass ich mir auch schon das eine oder andere Mal gedacht habe: wer sagt eigentlich, dass die Näherinnen der damaligen Zeit KEINE nahezu perfekten Nähte hingebracht haben, die durchaus optisch die Qualität einer heutigen Maschinennaht haben (wobei die Stichmuster sicherlich ander aussehen würden).

Wenn man sich z.B. die Arbeitsqualität der damaligen Steinmetze anschaut (diese Arbeiten kann man ja heute ansehen), da ist industriell hergestellte Massenware meilenweit davon entfernt.

Wobei ich, wenn ich "A" sein wollte, die Handnaht natürlich auch vorziehen würde!

Benedikt von Söllbach

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Stühle
« Antwort #24 am: 21. August 2008, 13:02:34 »
Die Handnähte, die ich von Funden kenne, variieren in der Sauberkeit der Ausführung.
Außerdem glaube ich, dass die durchschnittliche Hausfrau da ebensowenig wie heute keine Uhr draus gemacht hat, sondern einfach ein Loch flicken oder ein Leibhemd herstellen wollte.

Der Hauptkritikpunkt ist halt bei der Nähmaschine die Nahtart, und dafür gibt es keine Belege. Klar sind die Stiche sauberer, aber eben anders ausgeführt als alles, was man aus Funden kennt.

Aber Daniel hat schon recht, die Aussage mit den Schneidern greift einfach viel zu kurz und hört an der Oberfläche auf.
Probate spiritus si ex Deo sunt. ("Prüfet den Geist, ober er von Gott kommt" - Paulus)
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Wedumir

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Stühle
« Antwort #25 am: 21. August 2008, 14:19:33 »
Und ich hatte mir heute Nacht noch einen Kommentar zu den Stühlen verkniffen.

Mal ehrlich: Was fällt Euch so als erstes als "unpassend" ins Auge, wenn Ihr die Bilder seht? Sicher, die Steckstühle sind nicht "richtig", aber die sehen doch wenigstens noch malerisch aus und passen halbwegs zum Ambiente. (Ich wollte mir immer mal einen bauen, aber inzwischen traue ich mich nicht mehr.)

Ich frage mich jedesmal viel eher ...

... was ist mit den Baumarkt-Feuerkörben? Wer organisiert dagegen einen  Kreuzzug?

... was ist mit Schmieden, deren Werkzeugausstattung ganz offensichtlich dem 20. Jhdt. entstammt? Sollen wir sie brandmarken?

... wer exkommuniziert all die IKEA- und NanuNana-Blechlaternen, möglichst noch mit Teelichten drin?

Mein höchster Respekt gilt denjenigen, die sich wirklich ernsthaft mit ihrer Darstellung, Zeit und Ausstattung auseinandersetzen, die gewissermaßen als Museumsreplik eines mittelalterlichen Menschen erscheinen.
Aber ich fürchte, ein Lager, in dem wirklich alles "passt", werde ich nicht mehr erleben. Und einen Markt schon garnicht.
Lasst die Bequemen und die Einfältigen am Leben, bitte. Und mich dann möglichst auch ... ;-)
Suilad o Wedumir - Grüße vom Waldschrat

*Die Feder ist ... schmächtiger als das Schwert*

Lazarus v. Akkon

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Stühle
« Antwort #26 am: 21. August 2008, 22:36:32 »
Wedumir seih nicht so Voreilig das kommt auch noch alles dran.
Lass uns erstmal mit den Steckstühlen so weit  sein.
Gut Ding braucht Pfeile oder wie das heist.
mfg
Lazarus
Du weist du bist ein richtiger Reenactor wenn.....
.... dir klar ist das Mittelaltermärkte nix mit deinem Hobby zu tun haben.

Midan von Malterstorp

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Stühle
« Antwort #27 am: 23. August 2008, 07:48:40 »
Hallo Wedumir, da muss ich Dir recht geben. Besser für den ersten Schritt solche Stühle, als die Bier-Bänke mit nem Stofftuch übergeworfen. Wer sich ein wenig länger mit dem Thema beschäftigt, wird die ohnehin (in unserer Darstellung) austauschen.

Ich habe zum Beispiel sehr schöne Tische und praktische Hocker. Ob das bis ins Detail authentisch ist, wage ich gar nicht nachzusehen. Insbesondere ´die Tische sind eine sehr gute Arbeit und waren auch nicht billig, da werde ich mich nicht so schnell von trennen.
pax vobiscum