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Frisches Brot?

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Fabianus:
Einen geglückten Feldversuch dazu gibt es. Dieser wurde im Lager der Templerkomturey Berlin in Lietzen 2007 durchgeführt.
Dabei wurde eine Grube ausgehoben und jene Grube mit Ziegelsteinen ausgekleidet. Anschließend wurde der Ofen mehrere Stunden lang angefeuert und anschließend geleert und ausgewischt. Das Brot kam in den Ofen; die Grube wurde mit (unauthentischer) Metallplatte abgedeckt und mit Glut überschüttet. Ich weiß nicht mehr wie lange die Backzeit betrug, ih weiß nur noch wie unsagbar köstlich das Brot daraus war. Bilder davon gibt es auf unserer Homepage.
Midan war auch dabei, falls du Kontakt zu Neithan oder Radomil haben solltest, können die dir bestimmt weiterhelfen.

http://templer-berlin.de/index.php?PHPSESSID=4760360ae6ed95119446c4389f23531a&article=64

Hier findest du eine Abhandlung über Öfen von Neithan. Auch Sauerteig ist prinzipiell kein Problem; der muss dann nur vorher angesetzt werden, soweit ich weiß.

Gruß,
Fabianus

PS. Wegen der benötigten Ziegelsteine und der Metallplatte ist der Ofen wohl noch verbesserungswürdig, vom Prinzip hat er allerdings einwandfrei gearbeitet.

Siegfrud von Burgund:
Vielen Dank für die Tipps.
Ähhemm..(hüstel, hüstel) äh Bannock? Kommt das von Bannockburn, wo das Grün der Wiesen das Blut englischer Bastarde aufgesogen hat?

Also das mit den geschlossenen Öfen (Erde oder Deckel mit Glut und Rasen und Erde obendrauf) ist mir nicht ganz klar. Wie sieht der Proband, ob der Teig gut ist oder schwarz? Es gibt ja keine Art der Regulierung.
@fabianus: genannte Brüder kenne ich. Werde sie demnächst zu dem Versuch befragen

Lancelot Graf von Rothenfels:
Und was sagt Wikipedia zu Bannock ?

Bannockbrot
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Eine Inuit-Frau beim Zubereiten von Bannockbrot.Bannockbrot ist ein Fladenbrot, das meistens aus Hafer- und Gerstenmehl besteht (z. T. werden in Schottland auch ähnliche Fladen aus Weizenmehl Bannock genannt) und auf einem Backblech oder in der Pfanne auf beiden Seiten gebacken wird. Ursprünglich wurde dem Teig kein Treibmittel zugesetzt und zunächst in glühender Asche gebacken, ehe es in einer Pfanne vor dem Essen nachgeröstet wurde. Die Oberfläche wurde durch diese Herstellung sehr dunkel.

Ursprünglich stammt Bannock aus den schottischen Highlands, wo es zahlreiche lokale Varianten der Zubereitung gab. Im 18. und 19. Jahrhundert fand es jedoch auch bei den Ureinwohnern von Ostkanada Verbreitung, wo es vor allem mit Weizenmehl zubereitet wird.

Die Bezeichnung Bannock stammt möglicherweise vom gälischen Wort bannach ab, was wiederum abgeleitet ist von dem lateinischen Wort panicium (Brot). Es war nach Ansicht von englischen Sprachforschern früher außerhalb der britischen Weizenanbaugebiete der Begriff für Brot generell. Ein englisch-lateinisches Wörterbuch aus dem Jahr 1483 übersetzt Bannock mit focacius (Feuerstellenbrot) oder panis subcinericius (in der Asche gebackenes Brot).


Ich habe in Kanada bei den Shuswap - Indianern Bannock bekommen dem jedoch ein Triebmittel beigesetzt war. Es wurde ebenfalls in der Glut gebacken und nach dem auskühlen abgeklopft und abgebürstet. Mit Speck und Bohnen eine Köstlichkeit !!!!

@Sigfrud
Also liegst du gar nicht so weit weg mit deiner Vermutung !

In Australien habe ich an einem "Hangi" - einem "Grillfest auf Australisch" - teilgenommen . Ein Ferkel wurde mit Gemüse, Kartoffeln und Früchten in eine Grube ( die mit Steinen und grossen Blättern ausgelegt war ) gelegt, in diese Blätter eingewickelt und zugedeckt und mit Glut bedeckt. Dann kamen nasse Tücher und  Erde darüber und nach ca. 5 1/2 Stunden wurde die Grube wieder geöffnet. Alles war saftig durchgegahrt und schmeckte super.

 Mit dem Erdofen wurde dann auch Brot gebacken ( jedoch ohne die feuchten Tücher ) welches nach 30 Minuten fertig war. War zwar nicht knusprig aber es kann auch nicht verbrennen da die Hitze nicht direkt auf den Teig wirkt .

In Kenia haben die Führer auf einer Safari durch die Massai Mada ebenfalls auf diese Weise für frisches Brot gesorgt.

Berthold von Krukow:
In einem traditionellen Backofen wurde ja früher auch direckt im Backraum eingefeuert, nach einer gewissen Zeit die Glut und Asche entfernt, der Ofen ausgewischt und dann der fertig geformte rohe Brotlaib hineingelegt und der Ofen per Ofenklappe aus Holz oder Metall verschlossen. Nach einer Stunde oder bei kleineren mengen und Brötchen schon früher, war das Brot gebacken. Die Zeit, Temperatur etc. wurde nicht gemessen sondern das oblag der Kunst des Bäckers und hatte wohl mit sehr viel Berufserfahrung zu tun.

Wir sollten an der Idee dran bleiben.

Gruß Berthold

Benedikt von Söllbach:
Karin und ich haben auf Lager mal Fladenbrot auf einem heißen Stein im Feuer zubereitet.
Generell würde ich das Experiment als gelungen einstufen, allerdings war es der Erste Versuch, wodurch natürlich die Erfahrung fehlte. Künftiges Brot müsste demnach noch besser gelingen - unseres haben wir zu früh vom Stein genommen.
Laut meinen Informationen wurde der klassische Brotlaib erst im 13. Jhd gängig, vorher aß man Fladenbrot.
Es gibt aber auch Bildbelege für Brezeln und Ringbrot im ausgehenden 12. Jhd, vielleicht auch früher, aber da habe ich nicht geforscht.

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