Autor Thema: Mittelalterfest zu Eggenburg 2008  (Gelesen 22357 mal)

Midan von Malterstorp

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Mittelalterfest zu Eggenburg 2008
« Antwort #15 am: 18. September 2008, 06:47:59 »
Die Haube unter den Habit zu ziehen ist nicht sinnvoll. Wenn man die Haube absetzt, ist sie eh wieder draußen. Und beim erneuten anziehen müßte man die Ränder der Haube unter den Waffenrock stopfen....
Mit einer nicht angesetzten Haube habe ich kein Problem. Im Gegenteil, dies ist wesentlich praktischer und der Rüstschutz leidet in keinem Falle.
pax vobiscum

Michael_von_Adelesfeld

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Mittelalterfest zu Eggenburg 2008
« Antwort #16 am: 18. September 2008, 09:08:55 »
Zitat
Die Haube unter den Habit zu ziehen ist nicht sinnvoll. Wenn man die Haube absetzt, ist sie eh wieder draußen. Und beim erneuten anziehen müßte man die Ränder der Haube unter den Waffenrock stopfen....


von absetzen habe ich auch nicht gesprochen, sondern:

Zitat
der Gesichtsausschnitt sollte so groß sein, das man die Haube wie eine Kapuze abziehen kann.
sprich, das man die Haube, nach hinten über den Kopf zieht und dann im Nacken hängen hat.

Um meinen Beitrag aber noch zu ergänzen...die dadurch recht große Öffnung im Gesichtsbereich, die sich ergibt, wenn man die Haube wie eine Kapuze über den Kopf zieht, muss dann mit einem Kinnlatz verschlossen werden.
Zum einen aus historischer Sicht und zum anderen der Sicherheit wegen.

Berthold von Krukow

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Mittelalterfest zu Eggenburg 2008
« Antwort #17 am: 18. September 2008, 10:42:53 »
Wir kommen zwar von Thema ab, aber ich halte eine separate kettenhaube auch aus Sicherheitsgründen für sinnvoll.
In Bruchmühle beim Linefight hab ich mehr als einmal eine Dänaxt auf die Schulter bekommen und war recht froh, daß sich hier Kettenhemd und Haube überlappten und so eine doppelte Schicht bildeten.
Ich würde es auch jederzeit weiter so halten.
Allerdings könnte man, um den Eindruck einer angesetzten Kettenhaube zu erwecken diese dann tatsächlich unter dem Habit tragen - mach ich aber auch nicht.

Aber nun zurück nach Eggenburg:
Ich hab für mich schon mal entschieden, diesen Termin fest in die Planung für meine Komthurey aufzunehmen und meinen Jahresurlaub ein wenig zu verlagern.
Wer noch mitkommt, sollte sich hier mal outen, dann können wir vielleicht was gemeinsames aufziehen.

Gruß

Berthold
Wenn wir vergessen wer wir waren, hören wir auf zu sein wer wir sind.

Benedikt von Söllbach

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Mittelalterfest zu Eggenburg 2008
« Antwort #18 am: 18. September 2008, 11:34:26 »
Ich will nicht Haare spalten, aber der sogenannte Habit (d.h. Ordenstracht) ist rein der Mantel (und nichts anderes).
Dann gibt es noch Tunika (="Kutte") und den hier besprochenen "Waffenrock"...
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ravensberg1280

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Mittelalterfest zu Eggenburg 2008
« Antwort #19 am: 18. September 2008, 11:41:54 »
Zitat
.... habe mit der "Degradierung" an sich kein Problem denn beim DO hatten sowieso nur die Ritterbrüder einen weissen Waffenrock , die Dienenden einen Grauen .... jedoch die Knappen waren weiss mit Tau ..... hmmm....... aber die waren im Kampf nicht gerüstet am Pferd zu finden - ergo kann selbst mit dem Pseudotau kein Servent oder Knappe in mir stecken Smoky  

Tach,

echt jetzt?

Soweit mir bekannt ist, ist bisher nur der graue Mantel für die Sarianten belegt. Es gibt nirgendwo einen Hinweis, weder in Zeuglisten oder ähnliches, das grauer Stoff zu Waffenröcken für Sarianten verwendet wurde.
Von daher gehe ich davon aus, dass der Mantel das einzige Unterscheidungsmerkmal war, rein optisch gesehen.

Und trugen nicht die Knechte und das "nicht kämpfende Volk" das Tau? Sowie die Familiaren?
Von den Knappen habe ich das noch nicht irgendwo gelesen........

Lancelot Graf von Rothenfels

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Mittelalterfest zu Eggenburg 2008
« Antwort #20 am: 18. September 2008, 18:47:51 »
Das Problem ist das, das beim DO so viel wie gar nichts über die Kleiderordnung vor .....

Im Standard werk des DO :"der DO im werden, wachsen und wirken bis 1400" von P.Marian Tumler ist folgendes beschrieben:

Saraintbrüder: ......Sie trugen nicht den weißen Mantel wie die Ritter sondern einen Mantel von der Farbe der übrigen Oberkleider.

Im DO unterscheiden sich jedoch die Sariantbrüder grundsätzlich zu den dienenden Brüdern / Laienbrüdern.

Sarianten waren Kämpfer die nicht von adeligem Stande waren - daher nicht den Ordensrittern gleich standen.
Sie sollen grau gewandet gewesen sein - jedoch mit Vollkreuz auf der Brust.
Wenn also der graue Mantel nachgewiesen ist und sie "einen Mantel von der übrigen Farbe der Oberkleidung" trugen, war diese ebenfalls grau.

Die hohe Stellung der Saraintbrüder zeigt sich aus der Tatsache, daß das Wahlkolleg für die Hochmeisterwahl neben 8 Ritterbrüdern und einem Klerikerbruder aus 4 Sariantbrüdern bestand !



Die Dienenden wurden als "Laienbrüder" oder Halbbrüder bezeichnet und trugen (nach Tumler und dem DOZA in Wien) grau mit dem Halbkreuz genauso wie die Familiaren.

Weiss mit schwarzem Kreuz trugen neben den Ordensrittern nur die Deutschordensschwestern von Anfang 1286 bis 1524.
(Genannt im DOZA von April 1286, Sept. 1361,April 1371, Sept. 1371 - auch bei Dudik 1c 324 )

Knappen die in Caritate oder um Sold dienten waren in der Kleidung ähnlich zu halten wie andere bedienstete des Ordens. Knappen die jedoch vom Orden herangezogen wurden und denen der Ritterschlag noch fehlte, trugen den weissen Wappenrock mit dem Halbkreuz.
Darstellung nach der "Hesler Apokalypse".

Ganz genau und mit Gewissheit weiß es jedoch heute niemnd mehr  *sadangel*
Komthur des DO - Kommende Burg Schleynitz

"HELFEN - WEHREN - HEILEN"

Für Gott, das heilige Reich und das Vaterland !