Nun, wie an anderer Stelle mal beschrieben (weiß nicht, ob du den Post gelesen hast) geht es ja um den Templerprozess.
Und die große, übergeordnete 'Aussage' des Romans, ums mal so zu nennen, ist, daß im Grunde dem Orden das gleiche widerfahren ist wie Jesus Christus. also der Verrat, und die Verleugnung, und schliesslich die Hinrichtung. Das ist jetzt ein wenig schwer so zu erklären, und es ist auch nicht so esoterisch, wie es sich vielleicht jetzt anhören mag.
Aber das die Leute damals das dachten (manche zumindest) wissen wir aus einem zeitgenössischen Gedicht, das sich mit der Sache befasst. Es passt einfach gut. Die Templer wollten immer Christus nachfolgen - und dann hatten sie eine Nachfolge im besonderen Sinne, ein besonderes Martyrium.
So, zum Kelch des Heiles. Da gibt es einen Psalm, in dem davon die Rede ist, den Kelch des Heiles zu empfangen. das hat die Kirche dann später so gedeutet, daß es um den Leidenskelch Christi gehe (im Garten Gethsemani). Daher die Assoziation. Das bedeutet also, das Martyrium in Empfang zu nehmen.
So fromm, wie das hier vielleicht klingt, ist das Buch ganz sicher nicht. Mein Mann, der ein alter Heide aus tiefster Überzeugung ist, fand es sehr spannend, gerade, weil es im Kirchenmillieu spielt.