Mittelalter > Mittelalter allgemein
Farbe der Beinlinge/Kleidung beim deutschen Niederadel?
Marco:
Danke Ritter Christopher,
so ist mein Kenntnisstand ebenfalls! Ich hab mich wohl nur andernorts verwirren lassen!
Wie ist deine Meinung zu den Farben? Ist dunkelbraun für meinen Darstellungstand in Ordnung?
Grüße!
Marco Schalamon
Xia:
Hallo,
bei den Farben solltest Du Dich daran orientieren, was für Farben man hinbekommt, wenn man mit Pflanzenfärbung arbeitet, damals gab es ja keine andere Lösung. Du solltest dann wissen, welche Färbestoffe es gab, wie teuer sie waren und wie teuer die Herstellung dieser Farben war. Dann solltest Du noch über bestimmte Regeln im klaren sein, ich als Magd darf beispielsweise nur alle zwei Jahre in neues Kleid haben, ich darf nur 4 Keile im Rock haben und die nur an der Seite und die Farbe darf zusätzlich nur aus billigen Farbstoffen gemacht sein wie Waid, Haselnuss, Krapp u. a. billigen Färbestoffen.
Cochenille (bordeaux) , Purpur (lila bis bordeauxrot), das teuere Indigo (blau bis fast schwarz), gibts ja zwei Sorten von eine goldgelbe Färbung (bin ich mir nicht sicher wie die herzustellen ist) ist nur mit heute noch sehr teuren Färbungen in grossem Aufwand zu erreichen und war dementsprechend Leuten vorbehalten die eine entsprechende Stellung hatten und das Geld dafür. Ohne Grund ist man ja nicht nur niederer Adel, da fehlt Geld, ohne Geld keinen Einfluss, ohne Einfluss keine Macht.
Du sprichst dunkelbraun an, das kann mit verschiedenen billigen Farbstoffen (bspw. krapp und walnuss auf naturdunkler Wolle) oder aus naturbrauner Wolle hergestellt sein, das ist in Ordnung so.
Joachim Bumke bietet in seinem Buch "Höfische Kultur" einen sehr guten und vor allem fundierten Überblick mit Nachweisen und Belegen an, also ein Must have für jeden Darsteller dieser Zeit, der sich mit Adel beschäftigt ;)
Liebe Grüsse, Sanni
Siegfrud von Burgund:
Weiß nicht genau ob es in Deiner Zeit (13.Jhdrt.) schon generell so mit den Farben reglementiert war aber Juden mußten z.B. gelbe Hüte tragen und Prostituierte auch teilweise gelbe Kleidung. Purpur war in vielen Regionen hohen geistlichen Würdenträgern vorbehalten. Dem niederen Volk besonders außerhalb der Städte war es verboten leuchtende Farben zu tragen. Was aber für mich im Umkehrschluß nicht heißt, das der Adel grundsätzlich kein Braun oder ähnliches trug. Und schon garnicht die unteren Ränge. Brauntöne bekommt man übrigens sehr gut mit Zwiebelschalen hin, falls benötigt.
Gruß Siegfrud
Marco:
Zunächst mal danke für die Antworten. Das deckt sich mit meinem Recherchestand.
Noch eine Frage an alle, ohne den Beitrag sprengen zu wollen:
Würde das bisher gesagte auch auf einen "einfachen" Grafen zutreffen?
Ich spreche von einem Grafen, der kein Fürst ist und sich den selben Heerschild mit den freien Herren teilt.
Unsere Gruppe ist recht stufenförmig (nur in der Darstellung) gestaltet und nach oben wird es etwas eng, weshalb die vier bisherigen oberen "Ränge", Freiherren, überlegten, etwas zu steigern und nichtfürstliche Grafen darzustellen! Ich wäre einer der vier!
Gelten solche Grafen noch als niederadlig oder schon als hochadelig? Die meisten Quellen beantworten, abwechselnd, beides positiv.
Müßte ich meine Gewandung sehr umstellen von einem Freiherrn/Bannerhernn zu einem Grafen?
Ich hab meinen Startbeitrag hierzu angepasst und schreib wohl auch noch einen extra Beitrag!
Hier gehts mir zu diesem Fall nur speziell um die Beinlinge und die Gewandung im allgemeinen!
Danke!
Marco S.
Marco:
Die Färbemethoden mit Zwiebelschalen und Walnußschalen kenne ich so auch! Ich denke wohl ebenso, daß der Adel nicht auf braun verzichtet hat. Es kommt hier wohl auch auf die Intensität der Farbe an.
Was meint Ihr zu meiner Frage bezüglich der Darstellung eines Grafen?
Grüße!
Marco
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