Autor Thema: Bulle des Papstes Clemens V.  (Gelesen 9785 mal)

Hermann v. Scharffensteyn

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Bulle des Papstes Clemens V.
« am: 12. April 2007, 00:39:54 »
In der aktuellen Ausgabe des Heftes "Geschichte" ist ein ABO-Zettel enthalten. Man kann damit Faksimile des Vatikans erwerben. In der ersten Ausgabe (10 €) ist dieses die Urkunde, mit der Papst Clemens V. die Templer von allen Vorwürfen freispricht. Ich habe mir das bestellt und bin von der Qualität der Urkunden-Kopie echt begeistert. Tip: Man kann das ABO dann auch zu jeder Zeit wieder aufkündigen...
Sic Luceat Lux

Konrad von Syberg

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Bulle des Papstes Clemens V.
« Antwort #1 am: 12. April 2007, 10:19:40 »
ich habe den zettel auch erhalten, allerdings sah ich darin eher einen schlechten versuch leute zu näppen. nunja wenn du es auspr0biert hat berichte mal wie es weiter gegangen ist. würde mich interessieren.

schöne grüße konrad
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www.templer-mark.de

Hermann v. Scharffensteyn

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Bulle des Papstes Clemens V.
« Antwort #2 am: 12. April 2007, 12:20:25 »
Wie ich schon sagte, ich besitze jetzt eine wunderschöne Faksemile dieser Urkunde plus einiger Zusatzinfos und Ordner. Hab den Betrag, ca. 10€ überwiesen und sofort das ABO wieder gekündigt. Heute kam ohne Probleme die Bestätigung der Kündigung. Wenn Du den Zettel hast, solltest Du es ruhig probieren, lohnt sich.
Sic Luceat Lux

Martí

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Bulle des Papstes Clemens V.
« Antwort #3 am: 13. April 2007, 14:03:04 »
Könntest du mal ein Foto der Urkunde einstellen?

Sieht sie so aus?



Foto aufgenommen am 10.04.2007 im Museu d´Històric Militar de les Balears (Festung San Carlos), Palma de Mallorca.

Saludos,
Martí
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Neithan

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Bulle des Papstes Clemens V.
« Antwort #4 am: 13. April 2007, 14:07:32 »
Ich bezweifle dass es eine solche Urkunde überhaupt jemals gegeben hat und denke dass es sich hier nur um den Versuch handelt Geld zu machen.
gruß Neithan

Erpho

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Bulle des Papstes Clemens V.
« Antwort #5 am: 13. April 2007, 16:08:12 »
Die vom Archiv-Verlag herausgegebene Urkunde ist keine Bulle Clemens V.
Jeder, der die Urkunde erhalten hat, bekam auch die Transkription in Latein und Deutsch. Es handelt sich um ein Protokoll der Kardinalslegaten aus Chinon - datiert auf den 17. - 20.08.1308. Darin erklären Kardinalpriester Berengarius, Kardinalpriester Stefan und Kardinaldiakon Landolf, dass "unser Herr Clemens, durch die göttliche Vorsehung Pontifex Maximus der hochheiligen und universellen Kirche von Rom, aufgrund dessen was von öffentlicher Äußerung und mit lebhafter Anzeige des hohen Königs der Franzosen (...) die Untersuchung gegen einige Brüder (...) des Templerordens hinsichtlich jener Ereignisse einleiten ließ, die sowohl die Brüder des Ordens wie auch den katholischen Glauben und den Zustand desselben Ordens betreffen, und durch welche Vorfälle diese öffentlich verleumdet worden sind, derselbe Papst, der die reine, volle und ganze Wahrheit über die Würdenträger des Ordens kennen will und verlangt, (...) damit wir begleitet von öffentlichen Notaren und glaubwürdigen Zeugen mit Aufmerksamkeit die Wahrheit bezüglich des Großmeisters und der anderen oben angeführten Ausbilder, (...), herausfinden."  

Es folgen Auszüge aus den Verhörprotokollen der Angeklagten mit allen Aussagen zu den erhobenen Vorwürfen. Am Schluß bestätigen die anwesenden Notare, dass alle Angaben im besagten Dokument wahr sind und die Ereignisse sich so abgespielt haben, wie sie die Kardinallegaten des Papstes aufgeschrieben haben. Dann folgen die Namen der Notare. Ende.

Jeder, der die Ausgabe hat, wird den oben abgeschriebenen Wortlaut in seiner deutschen Transkription wiederfinden und feststellen, dass es kein Schreiben Clemens V. war und dass weder die Legaten noch der Papst einen Freispruch erwähnt haben. Ja, die Legaten geben dem Papst noch nicht mal einen Rat, wie er verfahren möge. Sie sagen lediglich, dass sie ihre Aufgaben wahrgenommen und dem Papst bericht erstattet haben. Mehr nicht.

Wenn man die Fakten hat, dann verblasst das künstliche Geheimnis um das Dokument von Chinon sehr schnell. Die Urkunde wird von seiten der Wissenschaft als echt anerkannt und es bestehen auch keinerlei historische Widersprüche oder Ungereimtheiten. Es ist eine Art Verhörprotokoll, welches im Auftrag Clemens V., der aus verschiedenen Gründen das Verhör nicht selbst wahrnehmen konnte, erstellt wurde.
"Mane nobiscum Domine, quia advesperascit!"

volfing

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Bulle des Papstes Clemens V.
« Antwort #6 am: 13. April 2007, 16:38:17 »
Lieber Erpho!

Due hast dir die Mühe gemacht, hier über das Chinon Dokument zu berichten. Ich habe dies schon an anderer Stelle im Forum schon einmal getan.
Die Templer wurden nicht freigesprochen, sie wurden nur auf Grund ihrer Aussagen und Geständnisse in diesem Dokument wieder zum Abendmahl zugelassen.
der volfing

Martí

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Bulle des Papstes Clemens V.
« Antwort #7 am: 13. April 2007, 18:37:36 »
Na schön,

und was liegt nun in Palma de Mallorca im Historischen-Militär-Museum der Balearen in Saal 7 herum?



Martí
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Erpho

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  • Erpho
Bulle des Papstes Clemens V.
« Antwort #8 am: 14. April 2007, 09:32:00 »
Ich glaube, dass steht auf deinem Bild links von unten nach oben:

> Bulla "Ad Providam" Vienne 1312 <

Diese Bulle wurde am 02.05.1312 auf dem Konzil von Vienne verabschiedet und beinhaltet eine Anordung Papst Clemens V., dass die Güter des Templerordens an den Ritterorden vom Hospital St. Johannes zu übertragen sind. Diese Verfügung galt allerdings nicht für Portugal, Kastilien, Aragon und Mallorca. Dies würde auch erklären, warum sich diese Bulle auf deinem Bild im Museu d´Històric Militar de les Balears (Festung San Carlos) in Palma de Mallorca befindet.
"Mane nobiscum Domine, quia advesperascit!"

Isobel

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Bulle des Papstes Clemens V.
« Antwort #9 am: 27. April 2007, 11:44:37 »
Also wenn man zur Internetseite des Vatikan geht - Geheimachiv und Templer eingibt, bekommt man folgendes Dokument - ist ja leider von 1308. Vllt ist das ja immer das für die Spekultationen über die Absolution.



PERGAMENTURKUNDE VON CHINON - ABSOLUTION
DER HÄUPTER DES TEMPELORDENS DURCH PAPST CLEMENS V.
Chinon, Diözese von Tours, 17.-20. August 1308

 

Martí

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Bulle des Papstes Clemens V.
« Antwort #10 am: 27. April 2007, 12:16:26 »
Link:

Vatikan

Martí
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