Hier ist noch eine Antwort zu dem Thema, für die die es interessiert *smoky*
"Es ist richtig, dass alle großen monastischen Orden einen Habit und zum
Teil ein Skapulier als Ordenskleidung tragen. Dabei gilt zu beachten,
dass sich die Form und das Aussehen im Laufe der Jahrhunderte geändert
hat. Historisch weiß man, dass die ursprüngliche Funktion eines
Skapuliers darin bestand, einen "Arbeitskittel" zu besitzen, der
einfach
über den Habit gezogen wurde, damit dieser nicht dreckig oder gar
beschädigt wurde. Im Lauf der Zeit verlor das Skapulier diese Funktion,
gehörte aber mittlerweile untrennbar zur Ordenskleidung eines
Mönches/Nonne. Also wurde aus dem Arbeitskittel ein festes
Kleidungsstück, dass seit dem Barock die Form eines vertikalen
"Stoffstreifens" besitzt, an dem die Kaputze befestigt ist (dies war
vorher nicht der Fall, aber auch die Kaputze hat ihre ursprüngliche
Funktion mittlerweile eingebüßt).
Zur Farbe "Schwarz": Zur Jahrtausendwende im 9./10. Jahrhundert setzte
eine riesige Bußbewegung ein, da man dachte, dass mit dem Erreichen des
Jahres 1000, bzw. 999 (als umgekehrte Zahl von 666) die Wiederkunft
Jesu
bevorstand, da dann rechnerisch die in der Offenbarung erwähnten 1000
Jahre der Herrschaft Satans vorrüber waren und der Heiland zum
Weltgericht kommen sollte. Schwarz trugen damals alle existenden Orden
und nach der Jahrtausendwende stellte man fest, dass der Heiland den
Zeitpunkt seiner Wiederkunft selbst bestimmt hat. Viele legten die
schwarze Farbe ab, nur für die Benediktiner wurde "Schwarz" die
vorherrschende Farbe, da sie aus der lebendigen Frömmigkeit der
Naherwartung Jesu leben. Heute weiß man, dass alle "Schwarzen Mönche"
Benediktiner sind. Damals konnte jeder diese Farbe tragen und daher ist
es gut möglich, dass auch andere Orden die Tracht kopiert haben, um den
theologischen Aspekt Ausdruck zu verleihen.
Für die anderen Orden wurden mit dem Wandel der Zeit andere Farben
charakteristisch. Die heutige Erscheinungsform der Ordenstrachten ALLER
großen monastischen Orden ist ein Produkt der Dekadenz des Barock, der
bis heute beibehalten wurde, weil sich der heutige "Schnitt" / "Look"
als überaus praktisch erwiesen hat. F.L. "
Geoffrey