Gruppenbereich > Allgemeines über den Orden und Ausrüstung
Färben und Farben
Daniel:
Da immer wieder die Farben und das Färben ein Thema sind, scheint hier soviel Klärungsbedarf, dass sich ein eigenes Thema lohnt!
Hier bitte also zusammentragen was ihr über Farben und Färben wisst. Möglichkeiten, Kosten und Techniken.
Benedikt von Söllbach:
Zum oft gefragten Thema "schwarze Wolle":
Skudden und Rauhwollige Pommernschafe gibt es in mehreren Farben. Wichtig ist, dass diese Schafe nicht veredelt wurden, sie sind also noch recht ursprünglich. Man nimmt an, dass diese Rassen vom ursprünglichen Mufflon abstammen.
Dabei gibt es Rassen, die immer schwarz bleiben und auch nicht mit dem Alter ausbleichen.
Im Schafforum wurde die Annahme geäussert, dass zeitweise mehr farbige Schafe als weiße auf den Wiesen standen.
In der Ordensregel wird erwähnt, dass alles aus Wolle sein soll (ausser den bekannten Ausnahmen) und dass die Farben weiß, braun und schwarz verwendet werden sollen. (J. M. Upton Ward erwähnt im Frz. original den Ton "bure", was ein Rotbraun/Rostbraun zu sein scheint). Diese Farben sind allesamt Naturfarben und ohne Färbung vom Schaf gewinnbar. Es wird auch erwähnt, dass, sollte für die dienenden kein Schwarz verfügbar sein, das genommen werden sollte, was leichter verfügbar wäre, nämlich braun.
Zum nachlesen:
Artikel 17 und 138-141 der Ordensstatuten und Art. 21 der Lat. Regel
http://www.holger-weigelt.de/projekte/soay/schaf.htm
http://www.schafzuchtverband.de/index.html
http://www.schaf-foren.de/forum/index.php?showtopic=4415
http://tempus-vivit.net/tempus-vivit/taverne/thread.php?tid=400
http://tempus-vivit.net/tempus-vivit/taverne/thread.php?tid=4234
Daniel:
Farben hatten Bedeutungen, zB stand rot für Blut, Mut und Kampf und war traditionell Farbe des Kriegers. Nach rot war blau die beliebteste Farbe, gefolgt von grün.
Bei den Farbtönen gibt es eine Unterscheidung: Die Teuersten Farben waren purpur (Hochadel, Klerus), scharlachrot und indigoblau .
Für Bürger und Bauern erschwinglich gab es krapprot, waidblau.
Leuchtendes Gelb (Goldgelb, aus Safran) wurde vom Adel getragen. Das blasse fahle gelb (Färberwau) war eine Schandfarbe und diente zur Kennzeichnung von gesellschaftlichen Aussenseitern etwa wie Juden und Prostituierten.
Schwarz war die Farbe des niederen Klerus und der Magistrate (wurde in der höfische Mode aber erst im 15 Jh verwendet). Es gab die Zunft der Schwarzfärber (die anderen waren die Buntfärber).
Fast alle Mischfarben konnten hergestellt werden.
Gelb neigte zum verblassen und wurde daher nur selten für Oberkleider, sondern meist für Futter oder Unterkleid verwendet. Grüne Gewebe oder Garne (blau/gelb Gemisch) wurden aus diesem Grund mit der Zeit blauer.
In der höfische Mode waren die Farben aufeinander abgestimmt. Meist kombinierte man einen kalten und einen warmen Farbton, zB rosa oder rote cotte mit blauer blauvioletter oder grüner surkot. Das Futter war häufig gelb, bei rosa gern grün.
Weiss- oder gelbrundige Damaste und Brokate wurden meist mit rotem Stoff gefüttert.
Die beliebteste Mantelfarbe scheint rot gewesen zu sein, gefolgt von dunkelblau und dunkelgrün.
Mi-parti : linke und rechte Körperhälfte unterschiedliche Farbe, diente zur Kennzeichung.
Quelle
Quelle: Ulrich Lehnart,
Kleidung & Waffen in der Früh- und Hochgotik
Karfunkel-Verlag
Daniel:
Färberkamille (Anthemis tinctoria) - gelb bis oliv
Farberresede, Färberwau (Reseda luteola) - gelb bis grüngelb
Gartensauerampfer (Rumex acetosa) - graublau
Rainfarn (Tanacetum vulgare) - gelb
Färberwaid (Isatis tinctoria) - blau
Ziebelschalen Gelb-Orange-Braun
Krapp - (Orange)Rot.
Eichenrinde - (die enthält dann gleich das Tannin = Gerbsäure) Beige
Sandelholz - Rosarot
Kamillenblüten - ???
Walnußschalen -Hellbraun/ Schwarz auch möglich
grüne Rhododendronblätter - Schwarz
exotisches:
Schwarztee - Hautton (wurde wahrscheinlich NICHT im MA verwendet - Teuer!)
Kurkuma Gold-Gelbe
Kokosfasern (= "Borsten" der Kokosnuß) = Rosa
Beizstoffe:
Alaun, Aschenaufgüsse, Kalklaugen, Zinnsalze, ausgefaulter Urin, Tonerde und Lehmbrühe
Alesandro von Hainichen:
Walnuss ergibt ein helles Braun.
Danger! Du bist einem der ältesten Gerüchte der MA Szene aufgessesen. Gelb war keinesfalls eine Farbe zum Kenntzeichnen von Aussenseitern. Laut einer Auflistung deutscher Städte im Ho und SpäMi waren es Schmuckverbote, Verbote bestimmte Kleidung zu tragen, Bestimmmte Schmuckstücke, ein Kopfbedeckungsverbot (?), und ähnnliches das zur Kennzeichnung benutzt wurde. Das Gelb die Farbe der Huren ist ist eine Szeneinternes Gerücht aus den 80´ern.
werde dir den Link oder Das Buch reinstellen sobald ich ess habe.
Gruß
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln