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Königreich der Himmel
Alesandro von Hainichen:
Pax vobiscum,
habe den Film bestimmt schon 15 mal gesehen und kann ihn genau wie Elerus fast mitsprechen. Ich persönlich finde ihn klasse auch wennn die Historische Korrektheit etwas zu kurz kommt. Aber dafür isses ja Hollywood. *alleswirdguut*
gruß
Berthold von Krukow:
Ich hab den Film auch mehrmals gesehen. Da ich die DVD zu Hause habe, kann ich mir auch das Making Of ansehen und da wird auf die historischen Hintergründe eingegangen.
Es werden viele Sachen in einen Topf geworfen.
Das Erhängen der Templer als Balian von Ibelin nach Jerusalem kommt, weil sie den Waffenstillstand gebrochen haben, z.B.
Der Herrscher von Antiocha ließ einst tasächlich 12 Templer hängen, mit der Begründung, sie hätten nicht genug gegen die Moslems gekämpft und viel zu früh aufgegeben. In Wahrheit wollte er nur seine Macht demonstrieren und zeigen wie wenig ihn päpstliche Bullen interessieren, denn eigentlich durfte kein weltlicher Herrscher ein Urteil über einen Tempelritter sprechen oder gar vollstrecken, das stand allein dem Papst zu.
Natürlich bestimmte auch immer die Persönlichkeit des Großmeisters die Geschicke des Ordens, denn er war ein Alleinherrscher. Und Gerard de Ridefort war so ein mieser Anführer, daß man schon von ihm sagte, er sei Saladins vernichtenste Waffe. Immerhin hat er sich nach seiner Gefangennahme bei Hattin entgegen der Ordensregeln freikaufen lassen. Dieser Freikauf war nicht billig. Die Templer mußten auf Befehl ihres "Großmeisters" mehrere Burgen kampflos räumen und an Saladin übergeben.
Dennoch, in diesem Film werden die Templer als DIE Bösewichte dargestellt in typischer Hollywood-Schwarz-Weiß-Manier, weil es eben einen eindeutig negativen Part geben muß. Eine differenziertere Darstellung nach dem Motto es gibt nicht nur Gut und nur Böse, würde einen solchen Film unübersichtlich und ausufernd machen.
Viel einfacher hat sich das Peter Jackson bei der Verfilmung von Herr der Ringe gemacht - da sehen alle Bösewichter nicht nur böse aus, sondern auch noch abstoßend häßlich. Die brauchten gar nicht arrogant und fies zu handeln, weil sie schon durch ihr Äußeres als die Oberschurken zu erkennen waren.
Das nennt man dann Dramaturgie und die hat nicht unbedingt was mit Historie zu tun.
Gruß Berthold
Ekkehard von Lemberg:
So wie es Bruder Berthold sieht, so sehe ich es auch. Ich hatte überdies oben vergessen zu erwähnen, dass ich natürlich auch im Besitz des Director´s Cut bin und diesen Film, nach Gladiator, für meinen absoluten Lieblingsfilm halte (den ich auch fast auswendig kann)!
Mehr wollte ich gar nicht....pax vobiscum;-)
Deutschherrenritter:
nun denn auch mein senf dazu ....... denn schließlich kommen in diesem film die deutschritter auch nicht gerade gut weg.
man erinnere sich an die gedungenen mörder die den armen orlando bloom am brunnen den garaus machen wollten - tja und wäre er nicht ein schmied ( mit dementsprechenden schwertvorkenntnissen aus diversen "piraten der karibik" - filmen ) so hätten ihn wohl die 3 deutschritter zu seinen ahnen schicken können.
doch das ist hollywood ! da schafft es dieses schmiedlein erst einen verdienten sarazenenkämpfer, 3 Deutschherrenritter und dazwischen etliche duzend "normalsterbliche" dem herren zuzuführen und glänzt noch dazu mit verdammt gutem aussehen ( vergebt mir den fluch aber es ist ja wahr *smoky* ).
historisch gesehen hat der film bei mir auch so manche fragen aufgeworfen:
z.b. : wie konnte guy de lusignan als tempelherr mit sybilla verheiratet sein?
dennoch zählt der film zu meinen top favoriten und mindestens alle 2 wochen liegt er auf dem dvd drehteller.
er ist sicher - trotz historischer fehler - einer der besten "ritterfilme" speziell zum thema kreuzzüge den hollywood je gedreht hat!
man kann sich - bei öfterem betrachten des filmes - so manche kleinigkeit an ausrüstung und gewandung abgucken und in die eigenen darstellung integrieren.
in diesem sinne -
*pope*"gott will es " *ballern1*
Berthold von Krukow:
Werter Deutschherrenritter,
die gedungenen Mörder waren Templer, die sich in DO-Gewandungen verkleidet hatten, um die Schuld anderen zuzuweisen. Oder glaubt Ihr, daß der DO sich von einem Günstling der Templer hätte anheueern lassen.
Guy selbst war kein Templer, wie in dem Film dargestellt. Aber Gerard die Ridefort hatte nicht unmaßgeblichen Anteil daran, daß Guy auf den Thron von Jerusalem kam - entgegen des letzten Willen Balduins.
Auch Rainald de Chattillon war meines Wissens nach kein Templer. Vielmehr war er der Heerführer Balduins. Allerdings war auch er eng mit den Templern befreundet, durch den Großmeister Odo de Saint Armand, der genauso ein Draufgänger war wie Gerard de Ridefort, aber immerhin noch soviel Ehre im Leib hatte, daß er es vorzog in einem Saraszenengefängnis zu verhungern, anstatt sich freikaufen zu lassen.
So ist das Leben.
Gruß Berthold
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