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Fragen zu Diechlingen / Kniebuckel und Schwertscheide
Benedikt von Söllbach:
Super, vielen Dank für eure Antworten!
Also werde ich wohl Diechlinge ohne Kniebuckel bauen, wenn diese um 1230 nicht die Regel waren. Oder sollte ich für diese Zeit allgemein von Diechlingen ablassen?
Bezüglich Beschläge dachte ich wegen der Ordensregel sowiso an Eisenbeschläge :)
Die Frage ist nur das Mundblech - es schützt doch vorm ausfransen der Scheide beim Einführen des Schwertes?
Hm, vielleicht kann man auch auf das Mundblech verzichten.
Midan von Malterstorp:
Meine erste Schwertscheide nutze ich immer noch. Trotzdem sie in Gefechten ziemlich gelitten hat, und innen sicher stellenweise gebrochen ist, hält alles sehr gut zusammen. Ich habe keine Metallteile angebaut. Vielleicht hält es deshalb, weil die Waffe nicht scharf ist? Nur an der Spitze ist der Leinenstoff abgewetzt, so das stellenweise das Holz hervorkommt. Vielleicht verstärke ich hier später mal.
Benedikt von Söllbach:
Ah, interessant was du da ansprichst!
Bezüglich des Überzugs der Scheide haben meine Recherchen ergeben, dass es wohl blankes Holz gab, häufiger jedoch die Scheide mit irgendeinem Gewebe überzogen wurde.
Gelesen habe ich dabei von Leder über Leinen und von purem Leder über dem Holzkern; Stoff überm Holz ohne darüberliegendes Leder kam wohl nur selten vor (es war aber erwähnt, ich glaube das war bei einem Fund in Schlesien oder so) - Mich würde interessieren, ob das tatsächlich der Wirklichkeit entspricht oder ob meine Recherchen nur zu einseitig waren.
Ich dachte der Einfachheit halber an einen Überzug mit relativ dünnem Leder, da es sich sicher einfacher verarbeiten lässt. Andererseits bringt dickeres Leder wohl mehr stabilität.
Nikolaus von Schleißheim:
Hallo,
hier kommt noch ein Nachzügler zum Thema Diechlinge. In Osprey´s "German Medieval Armies 1000 - 1300" findet sich auf einer Farbtafel (D2) eine Abbildung von einem Ritter mit Diechlingen ohne Kniebuckel. Lt. Bildunterschrift wird ein deutscher Ritter um 1200 gezeigt, nach einem Vorbild aus der Enit-Handschrift (oder so ähnlich). Auf der Nachbar-Abbildung (E1) sieht man dann einen französischen Ritter, der auf 1225 datiert wird. Ebenfalls mit Diechlingen und sogar schon mit einem Vorläufer der Kniebuckel. Lt. Osprey aus gehärtetem Leder. Vielleicht hilft´s noch was.
Viele Grüße und viel Spaß beim Nähen
Nikolaus von Schleißheim
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