Hier hab ich noch was interessantes gefunden:
Pferd
Pferde wurden schon vor etwa 5000 Jahren domestiziert und dienten hauptsächlich als Fleischlieferant, etwa seit der Bronzezeit wurden sie auch als Arbeits- und Reittier genutzt. Im
Mittelalter erreichen die Pferde eine Widerristhöhe von etwa 130 - 140 cm, nur vereinzelt auch über 150 cm. In Gräbern und einer mittelalterlichen Abdeckerei hat man auch Skelette
von Tieren mit einer Widerristhöhe von 160-165 cm gefunden, die als Indiz für das Vorhandensein größerer "Ritterpferde" gewertet werden. Aber auch Pferdeskelette mit einer
Widerristhöhe von 120 cm werden nicht selten gefunden.
Pferde der Latènezeit sowie der römischen Kaiserzeit sind eher schlankwüchsig, außerhalb der römisch besetzten Gebiete sind sie eher von derberem Schlage. Im Mittelalter findet
man vermehrt Pferdeskelette vom derberen Typ, so daß auf einen mittelschlanken Pferdetyp geschlossen werden kann.
Während des Mittelalters existierte wahrscheinlich keine einheitliche Rassezucht. Andererseits muß man in den "Ritterpferden", die etwa seit der Jahrtausendwende auftreten, wohl
das Ergebnis eines Züchtungsprozesses sehen. Besonderes züchterisches Augenmerk wurde anscheinend auch auf Pferde gelegt, die den Paßgang bzw. Tölt beherrschten. Um
1400 gab es im Gebiet des Deutschen Ordens in Ostpreußen sogenannte "Ackergestüte", in denen Pferde des alten preußischen Landschlages unabhängig von den Ritterpferden
gezüchtet wurden. Ob diese Gebrauchspferde schon früher als Rasse gezüchtet wurden oder einer unsystematisch betriebenen Landpferdezucht entstammten, kann bisher nicht
nachgewiesen werden. Innerhalb bestimmter Gegenden scheinen sich einigermaßen einheitliche Landpferdeschläge entwickelt zu haben. Sicher darf man davon ausgehen, daß ein
Bedarf an speziellen Arbeitspferden bestand, zumal es im MA zu einer erheblichen Ausweitung des Ackerbaus kam, so daß züchterisches Interesse an landwirtschaftlichen
Gebrauchspferden bestand, was als Vorraussetzung für eine Entwicklung von Rassezucht gilt.
Pferde erreichten im MA ein hohes Lebensalter, gut die Hälfte aller Tiere wurden zwischen 10 und 20 Jahre alt. Rein zur Fleischgewinnung genutzte Pferde wurden meist in einem
Alter bis zweieinhalb Jahre geschlachtet. Aber auch ältere Tiere wurden nach langer Arbeitsnutzung geschlachtet. Dabei wurden die Knochen während des Schlachtvorgangs und
beim Kochen besonders geschont, da Pferdeknochen ein wichtiger handwerklicher Rohstoff waren.