Kenesfalls gehe ich davon aus, dass die Dienenden keinen Mantel hatten. Das ist ja ind er Ordensregel hinlänglich beschrieben, dass sie Mäntel hatten. Auch die Belege sprechen eine deutliche Sprache.
Ich wollte damit nur sagen, dass der Mantel einen wichtigen representativen Zweck erfüllt. Die weltlichen Abbildungen scheinen den Schluß nahezulegen, dass Halbkreismäntel eher zeremoniell waren, was auch zu den Templermänteln passt, da sie ja der Habit sind. Der Mantel wird in der Regel auf eine recht hohe Stufe (höher als der Wetterschutz) gestellt. Für Ritter würde ich also immer einen Halbkreismantel (oder Dreiviertelkreis) annehmen, da sie ja höchstwahrscheinlich nicht arbeiteten. Die Dienenden arbeiteten, vor allem die Handwerker, diese hätten also eine Begründung, keinen Kreisförmigen Mantel zu tragen - aber trotzdem stellt sich hier die Frage, ob das so war. Ich kenne keine Abbildung von Dienenden mit Rechteckmänteln, wohl aber welche mit Halbkreismänteln.
Auf einem Zinnbecher aus Mücheln (ist offenbar inzwischen verloren) sieht man laut Wilcke Dienende Brüder ohne Mantel.
Trugen die Handwerksbrüder den Mantel vielleicht nur, wenn sie nicht arbeiteten? Vor allem bei Handwerklicher Arbeit war außerdem die Gefahr gegeben, dass der Mantel beschädigt wurde, was ja schlimme Strafen nach sich ziehen würde.
Leibhemd+Cotta+Tunika wärmt auch schon ordentlich, man kann, wenn man körperlich arbeitet und deswegen warm ist, damit auch draußen ohne Mantel sein. Viele Handwerke wurden aber außerdem in Gebäuden versehen.
Es stellt sich allgemein die Frage, ob der Mantel immer getragen wurde, oder nur zu speziellen Anlässen oder bei Verlassen des Hauses. Alle Dienenden Brüder wurden auch als Bedienstete eingesetzt, wo ein Mantel ebenfalls stören würde. Durch diesen Zinnbecher hätten wir ja einen Beleg, dass der Mantel eben nicht immer getragen wurde. Leider konnte ich nichts zu diesem Becher auftreiben, aber ich vertraue hier Wilcke.