Autor Thema: Was, wenn´s passiert?  (Gelesen 17533 mal)

Thomas, der Verwalter

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #15 am: 23. August 2007, 11:23:31 »
Seit gegrüßt Brüder


Zum Thema Alkohol möchte ich dann doch noch etwas sagen.

Es reicht nicht wenn einer an dem Veranstaltungstag nicht getrunken hat. Alkohol bleibt je nach Menge des Konsums am Vortag genügend im Blut um am nächsten Tag noch Fahr bzw.kampfuntüchtig zusein.
Bsp. : Kämpfer trinkt am Abend davor eine größere Menge Alkohol so 10 -15 Bier es war ja ein anstrengender Tag , Anreise, Aufbau, Bekannte begrüßen. Er geht so um 1.00h ins Bett. Er hat jetzt fast 2 Promille. Um 7.00h steht er auf um 10.00h ist der Schaukampf. Der Kämpfer wirkt fit. Tatsächlich hat er noch mehr als 1,1 Promille Alkohol im Blut.

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Neithan

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #16 am: 24. August 2007, 08:26:49 »
@Carsten, so albern ist dass mit dem härter zuschlagen nicht. Denn wenn du mit Kette und Gambeson gerüstet bist merkst du nicht jeden Treffen wenn dein Gegenüber sein Schwert immer nur abklappen lässt und dich übertrieben gesagt nur damit streichelt. Jedenfalls wenn ich in der Linie gestanden habe ist mir dass schon öfter passiert dass ich nicht mitgekommen habe dass mich jemand an der Seite getroffen hat da ich mich gerade auf das Geschehen direkt vor mir konzentriert habe.
Ich denke mal niemand meint mit härter zuschlagen dass man dem anderen gleich irgendwas bricht wenn man ihn trifft aber man sollte meiner Meinung nach die Schläge nicht aus dem Handgelenk führen, sondern doch schon etwas ausholen.
gruß Neithan

Thomas, der Verwalter

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #17 am: 24. August 2007, 08:41:32 »
Seit gegrüßt Brüder

In dem Fernsehbeitrag: Ritter im Kampf - Mittelalter Live wurde ja gezeigt. Welche Auswirkung ein Lanzenstoss mit echtem Holz und Krone auf die Rüstung hat. Beide Galobieren auf einander zu, Lanze bricht. Rüstung ist ok. Die Ritter lachten keine Blesuren. Kann man das nicht übertragen?

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Thomas, der Verwalter
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Benedikt von Söllbach

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #18 am: 24. August 2007, 09:25:35 »
Ich kenne da andere Experimente, bei denen eine (leere) Rüstung von der Lanze zwar nicht durchbohrt, aber dennoch so eingedellt wurde, dass tödliche Verletzungen unvermeidbar gewesen wären. Dazu gesagt werden muss, dass die Rüstung nicht die Trägheit eines Kämpfers hatte, also sogar leichter ausweichen konnte.

Wichtig ist aber, dass ein Kettenhemd eine andere Physik hat als eine Plattenrüstung, also nicht vergleichbar ist. Ich denke also nicht, dass sich hier etwas übertragen lässt.
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Berthold von Krukow

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #19 am: 24. August 2007, 09:31:00 »
Salve Thomas,
Lanzen, egal ob zum Turnier oder zum Kampf, hatten schon immer Sollbruchstellen. Das hatte mehrere praktische Gründe.
Auf den kampf mit Hieb oder Stichwaffen läßt sich da nicht übertragen.
Eine Vollplattenrüstung, wie sie im Turnier verwendet wird, bietet in der Tat einen guten Rundumschutz gegen vielerlei Verletzungen. Solcherart Schutz kam allerdings erst im Spätmittelalter auf, als die Blütezeit des Rittertums schon überschritten war und ist daher für unsere Darstellung nicht relevant.
Ausnahme sei hier der Panzerhandschuh, der zwar auch nicht zeitgemäß ist aber einen hervorragenden Schutz darstellt und im Schaukampf etwas autentischer Aussieht als z.B. Eishockeyhandschuhe.

Gruß Berthold
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Benedikt von Söllbach

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #20 am: 24. August 2007, 10:18:41 »
Ich benutze Schaffellhandschuhe, die mit Kettengeflecht überzogen sind. Schützt prima, Schläge bekomme ich nicht durch.
Das Nähen hat mich pro Handschuh einen Abendgekostet, genauso wie das Kettengeflecht.
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Thomas, der Verwalter

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #21 am: 22. Oktober 2007, 19:17:05 »
Seit gegrüßt Brüder

@Berthold, was ist denn aus diesem Vorfall geworden?

Hat man das klären können?
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Thomas, der Verwalter

Berthold von Krukow

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #22 am: 22. Oktober 2007, 21:40:07 »
Hallo Thomas,

die Sache hat einen gutes Ende   genommen. Der Junge hat eine schwierige Op hinter sich, die gut verlief, trägt jetzt 2 Titanplatten unterm Auge, die in einem halben Jahr wieder raus kommen. Alle Kosten wurden von seiner Unfallversicherung (die er eigentlich schon lange hatte kündigen wollen) übernommen.

Das einzig Traurige daran ist nur, daß er erst mal kein Schwert mehr anfaßt.

Danke für Deine Nachfrage.

Gruß Berthold
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Odo von Craien

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #23 am: 23. Oktober 2007, 15:15:59 »
Salve

schön das alles so verlaufen ist

trotzdem noch ein Frage,
hätte nicht die Haftpflichtversicherung des Gegners alle Kosten, wie Krankenhaus / OP / Genesung, Arbeitsausfall bezahlen können / müssen ??

das ist wahrscheinlich alles eine Frage der Darstellung des Unfalls im Krankenhaus und bei der Ausfüllung des Nachfragebogens der Krankenkasse
denn die will auf jedenfall ihre Ausgaben wieder haben

die Veranstalterhaftpflicht wird nicht greifen, da sie nur Schäden gegenüber dritten, die nicht am Markt / Veranstaltung beteiligt sind

wenn beide Parteien (Vereine) eine Vereinhaftpflicht haben, dann müsste so ein Schaden auch von Vereinhaftpflicht abgegolten werden

ich denke hier besteht noch Diskussionsbedarf, kennt nicht jemand einen Rechtsverdreher, der sich mit so was auskennt

Pax tecum
Odo
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Berthold von Krukow

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #24 am: 23. Oktober 2007, 19:47:49 »
Salve Odo,
leider hat sich der Verursacher nicht zu erkennen gegeben und keiner der übrigen Beteiligten hat ihn erkannt. Nicht mal der Bruder, der getroffen wurde, hat sagen können, von wem der Schlag gekommen war.
Ob der Verein eine Vereinshaftpflicht hat, weiß ich nicht. Da wir kein Verein sondern nur eine nicht eingetragene IG sind, haben wir auch keine solche. Ich habe nur meine private Haftpflicht, die in solchen Fällen greifen würde, aber auch nur, weil ich Sportschütze bin, da ist das Pflicht und weil ich drei sehr lebhafte Kinder habe, die u.a. Fußball spielen.
Aber erfahrungsgemäß wird auf diese Versicherung aus Geldgründen am häufigsten verzichtet und die KFZ-Haftpflicht deckt solche Fälle natürlich nicht ab.

Vielleicht sollte man da tatsächlich mal jemanden fragen, der sich mit sowas auskennt.

Gruß Berthold
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Marco

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #25 am: 30. Oktober 2007, 02:33:04 »
Hallo!

Ich wünsche erst auch mal gute Besserung!  

Ich finde es gut, daß das Thema Versicherung für solche Fälle angesprochen wird, da ich das Thema ebenfalls bei meiner Haftpflichtversicherung angesprochen habe.

Zum Kämpfen selbst kann ich nur meine Meinug sagen. Ich kämpfe nur mit guten Freunden. Bei freien Feldschlachten möchte ich mal teilnehmen, habe es aber noch nicht und dazu deshalb noch keine Meinung.

Grundsätzlich denke ich: Lieber langsam und sauber kämpfen und damit sicher, als schnell, vermeintlich spektakulär und unsicher. Vor allem muß man das als Regel für den Partner ansprechen und diesem das klarmachen.

Das sollen jetzt keine klugen Sprüche sein, sondern nur mein Vorgehen beschreiben.

Wir haben bei uns auch so "Kämpfer" die es am liebsten "krachen" lassen. Und man trifft auch immer mehr Vereine die ein möglichst "krachendes" und realistisches Kämpfen anbieten. Da ich mich aber nie mit meinen Schwert verteidigen werde ist mir ein sicherer Schaukampf lieber.

Alkoholisiert darf gar nicht sein.

Euer Verletzer hat sicher nichts falsh gemacht sondern ich finde es viel schlimmer, daß der andere sich überschätzt hat und dann nicht dazu steht. Zumal er dem anderen damit auch das Hobby versaut hat.

Ich werde für den Verletzten beten und hoffe er wird wieder ganz gesund, in jeder Hinsicht. Zum Glück geht es ihm ja schon besser!

Marco
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Midan von Malterstorp

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #26 am: 30. Oktober 2007, 08:17:27 »
Salve Marco,

Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe auch schon oft überlegt, wie man sicherer werden kann. Eine sinnvolle Möglichkeit ist an solchen Schlachten nicht teilzunehmen. Allerdings muß ich sagen, das dieses Jahr auf der Wasserburg ein paar Durchgänge sogar mit Kopf als Trefferzone waren. Diese Kämpfe waren aus meiner (subjektiven) Sicht sicherer als viel "Codex Belli" kämpfe. Will sagen es liegt an den Leuten. Ein Problem ist Unsicherheit und Erfahrungsmangel, ein zweites, viel schlimmeres aus meiner Sicht weil eigentlich vermeidbar ist riskantes kämpfen über Kopf. Du wirst gegen solche Kämpfer in der Regel auch verlieren, da sie mehr wagen und damit auch mehr Chancen haben. Trotz hoem Erfahrungsschatz und unbestreitbarem Können ist das aus meiner Sicht ein falsches Verhalten.
Ich für meinen Teil habe seit langem schon für mich beschlossen eher zu verlieren als über meine Grenzen zu gehen. Es gelingt mir zwar nicht immer, manchmal geht halt der Siegeswille etwas zu weit, aber doch fast immer.
Natürlich bleibt dann auch noch eine ordentliche Schutzausrüstung anzumerken und einzufordern.
pax vobiscum

Berthold von Krukow

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #27 am: 30. Oktober 2007, 12:04:43 »
Vielen Dank für die Genesungswünsche und das Gebet, Marco,
Ich werde es meinem Bruder ausrichten. Er selbst kann dies hier nicht lesen, da er sich zu Enthaltsamkeit verpflichtet hat und das fängt bei ihm damit an, daß er immer noch kein Internet hat.

Ansonsten wurde hier schon vieles gesagt, was wahr und gut ist. Training und nochmals Training und wenn dann noch Zeit ist wieder Training, sind einfach wichtig. Ich merke, wie ich dies in letzter Zeit auch etwas vernachlässigt habe - hatte auch gute Gründe: Krankheit, Arbeit, Familie. Aber letztendlich hilft es schon, wenn man seine Waffe einmal am Tag zur Hand nimmt und ein paar Trockenübungen macht, damit man nicht völlig aus der Übung kommt. Das kann zwar das Partnertraining nicht ersetzen - sagte ich schon, wie wichtig ich Training finde? - aber es gibt doch eine gewisse Sicherheit.

Die richtige Schutzausrüstung ist ganz wichtig und daran mangelt es bei mir teilweise noch, wie ich hin und wieder schmerzlich feststellen mußte.  

Aber trotz eines guten Trainings und einer ausgezeichneten Schutzausrüstung, ist es ein Kampf mit echten Waffen. Sie sind stumpf und abgerundet, aber auch mit einem Runden Knüppel kann man jemanden erschlagen und es kann also immer einmal etwas passieren.
Dafür sollte sich jeder persönlich absichern und die entsprechenden Haftpflichtversicherungen und auch eine Unfallversicherung abschließen.

Das bedeutet zwar nicht, daß nichts mehr passieren kann aber immerhin hat man dann neben der körperlichen Folgen, die erheblich sein können, dann nicht auch noch die finanziellen Folgen, die auch erheblich sein können, zu tragen.

Gruß Berthold
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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #28 am: 02. November 2007, 15:26:32 »
Ich glaube, unser Verein hat für so etwas eine Versicherung...muss mal nachfragen.

Marco

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Was, wenn´s passiert?
« Antwort #29 am: 03. November 2007, 22:34:31 »
Ja Training ist mehr als wichtig! Ich sehe viel zu oft, wie man der "Action" wegen von sauber und konzentriert zu schnell und risikoreich übergeht!

Ich kann schon verstehen, daß man in einen Siegwillen hineinkommt, nur nutzt mir das nichts wenn jemand verletzt wird.

Und es ist ja auch so, daß es sich nicht um echte Siege handelt von denen keine Schicksale abhängen wie früher. Deshalb riskiere ich auch nicht zuviel.

Ich kann nur immer wieder sagen lieber sauber und langsamer und einmal mehr trainiert als später verletzt!

Denn trotz aller Lebensphilosophie, die es für viele wie mich auch ist, es bleibt auch ein Hobby!

Marco
Hie Waibling! Deus Lo Vult!