Salve,
das Argument "zu wenig Funde" in Bezug auf Schuhe sticht nicht, da es sogar mehrere tausend im ganzen deutsche Raum gibt ;-) Und anhand derer und anhand von Abbildungen und Freski kann man aussagen, dass es schwarz aussehendes Leder gab, aber nur bei wohlhabenderern Menschen. Wenn Leder nicht vom Gebrauch dunkler wurde, gab es lediglich die Möglichkeit Leder zu schwärzen (gemeint ist dieser Trick mit Essig und Eisenspänen). Für einen "armen Bruder" oder für hart arbeitende Menschen ist sowas für ein Wegwerfprodukt Schuh aber unsinnig. daher versuch, Lederteile möglichst naturfarben zu halten!!! Maximal häufig fetten und wachsen.
Dass die in der Szene weitverbreiteten 5-6cm Gürtel unauthentisch sind, kann man nciht nur an den von Felx genannten Schnallen festmachen, sondern auch an den Abbildungen, die es gibt. Die sind überwiegend "schmal".
Ein breiter Gürtel lässt sich aber leicht umarbeiten- so hab ich es auch gemacht; meiner war ursprünglich 4cm breit. Zunächst auf jeder Seite einen dünnen Streifen abschneiden; bei mir waren es anschließen 2,8-3cm. Dann die alte Schnalle (Einfaches Quadrat aus Eisen, in Leder eingeschlagen und vernäht) entfernt und eine Riemenzunge und ein "Mundblech" aus Stahl getrieben; Dorn und Schnalle kann man aus dickem Draht (bei mir 2,5mm) biegen und löten. das ganze mit jeweils 2 bzw 4 Nieten festgenietet, tadaa, fertig ist ein Gürtel, der nachher auf jeden Fall authentischer ist ;-)
Bilder habe ich auf meiner Hp...
Trotz der geringen Breite wird der Zug vom Kettenhemd dennoch merklich gemindert. Und es verbietet einem ja niemand, wem das nicht ausreicht, einen breiteren Gürtel unter dem Waffenrock und über der Kette zu tragen.
Zur Gewandung- wie viel Stoff du brauchst, ist stark von deiner Statur abhängig und ob der Stoff schon vorgewaschen ist oder beim ersten Waschen einläuft. Meinen Habit (Kuttenähnliches Alltagsgewand) habe ich aus 4,3m Wollstoff gemacht, der beim Waschen etwa 2%einging. Allerdings ist der auch knöchellang bei 1,87m Körpergröße, und hat 140cm Brustumfang... ergo seeehr weit. Also mit etwa 4m hast du, denke ich genug.
Eine Bruche hat eine extrem hohe Bundweite, weil die noch sehr stark gerafft wird. Meine hat mehr als doppelte Bundweite und etwa 2,2m, in der Länge etwa 80cm (Mitte Schienbein; dadurch dass man einen Tunnelzug näht ist sie im Endeffekt keine 80 lang). Wenn du einen Stoff nur für die Bruche brauchst, würde ich diese aus zwei Teilen machen, ansonsten eben ein ~2m langes Stück Stoff kaufen. Aus den Resten kann man auch eine Bundhaube nähen.
Weil es das Thema angerissen wurde- eine Hose ist weit unbequemer als Beinlinge und Bruche, wenn sie richtig genäht sind!! Durch die Weite der Bruche hat man viel mehr Bewegungsfreiheit (da reißen eher die Shorts als die Bruche!) und durch den Faltenwurf hat man den Allerwertesten auch im Winter gut warm. Daher kann ich jedem nicht nur aus Authentizitätsgründen Bruche und Beinlinge ans Herz legen.
Außerdem solltest du noch Wolle und/oder Leinen für ein Unterhemd/Leibhemd kaufen. Für ein knielanges bis zum Ellenbogen, wie in der Maciejowskie-Bibel, habe ich etwa 2m bei 1,5m Breite vor dem Waschen und 10% weniger nach dem Waschen genommen. Ich würde dir erstmal Leinen empfehlen, was zwar strenggenommen ohne Sondererlaubnis des Komthurs (glaube ich) nur den Brüdern im Orient und nur von Ostern bis Allerheligen erlaubt war, aber gerade im Somme,r wo die meisten Veranstaltungen sind, wesentlich angenehmer zu tragen ist.
@ Ralph;
wer direkt von Anfang an auf "A" stellt, gibt in der Regel weit weniger aus- mit dem "A" werden viele Dinge in Eigenregie hergestellt, was eine Menge Geld spart.
Dazu kommt, dass jemand der erst nach einer wilden Einstiegsphase auf A umsattelt und feststellt, dass seine bisherige Ausrüstung Fehlkäufe waren, dadurch weit mehr Geld ausgegeben hat...
Gerade bei Templern ist die Ausrüstung in der Regel günstiger, da halt Zierrat etc. verboten war/ist
Ui, insgesamt doch ein recht langer Eintrag geworden. Ich hoffe du kannst damit etwas anfangen *smoky*
Gruß,
Fabianus