Hallo Alexander,
ich will hier nicht den Psychologen herauskehren, denn ich bin auch keiner. Aber deine Freundin hat schlichtweg Verlustängste, die sie auf Grund der scheinbaren Ähnlichkeit der Hobbies nun darauf assoziert.
Es mag nun von mir ein Vorurteil sein, aber ich habe ein paar Kollegen, haben thailändische Ehefrauen und sind sich in der Meinung einig, daß diese mehr "klammern" als Europäerinnen. Wenn ich mich richtig erinnere hast du geschrieben, daß deine Freundin Vietnamesin sei. Bei der geographischen und kulturellen Ähnlichkeit zwischen den Ländern könnten sich somit auch grundsätzliche Wesenszüge ähneln. Aber wie gesagt, das ist jetzt reine Spekulation.
Aber nun zurück zur Verlustangst. Eine Depression ist die krankhafte Form von Angst. Es ist hierbei nicht möglich dem mit rationellen Argumenten zu begegnen. Ich für meine Person bin davon überzeugt, daß dies bis zu einem gewissen Grad für "normale" Ängste zutrifft.
Du wirst also, wenn überhaupt, nur behutsam Schritt für Schritt etwas erreichen.
Hat sie vielleicht auch ein Hobby für das du dich interessieren könntest? Ist es am Ende sogar als zwischenschritt geeignet?
Je mehr ich darüber nachdenke kommt mir noch eine andere Möglichkeit in den Sinn. Wäre es möglich, daß ihr Problem gar nicht am Mittelalter an sich sondern mehr an deiner marzialischen Darsteller als Ritter liegt. Nicht in jedem Land wächst man so friedlich auf wie bei uns.
Abschließend noch ein grundsätzlicher Tipp. Eine Partnerschaft eingehen bedeutet auch einmal Verzicht zu üben. Der eigene Freiraum endet einfach dort wo der des Partners beginnt. Zurückblickend auf nun 22 Ehejahre kann ich nur sagen es gab oft Situationen wo ich Verzicht üben musste, aber auch mindestens ebensoviele wo meine Frau verzichtete. Oder um es ritterlich auszudrücken Schlachten gewinnt man durch Siege, Kriege durch Kompromisse.
Gruß
Richard