Autor Thema: Rockwellhärte  (Gelesen 11406 mal)

Hagen von Kastl

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Rockwellhärte
« am: 28. Mai 2007, 21:30:27 »
Pax Brüder,

die Rockwellhärte definiert doch die Härte von Stahl, glaub ich. Welcher Stahl ist nun härter, wenn man einen theoretischen Wert von 45 nimmt?

jener <45

oder

jener >45


Merci

Hagen
si deus pro nobis, quis contra nos

Berthold von Krukow

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Rockwellhärte
« Antwort #1 am: 28. Mai 2007, 21:39:45 »
Je größer der Wert, desto größer die Härte, desto brüchiger.

Für Schaukampfwaffen empfehlen einige Rockwellhärten um 45 andere plädoeren für Werte über 50.

Wie das nun am besten gehandhabt wird, da gehen die Meinungen auseinander.

gruß Berthold
Wenn wir vergessen wer wir waren, hören wir auf zu sein wer wir sind.

Martí

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Rockwellhärte
« Antwort #2 am: 29. Mai 2007, 02:36:34 »
Zitat
Original von Hagen von Kastl
Pax Brüder,

die Rockwellhärte definiert doch die Härte von Stahl, glaub ich. Welcher Stahl ist nun härter, wenn man einen theoretischen Wert von 45 nimmt?

jener <45

oder

jener >45


Merci

Hagen


Jenes Symbol:   "<"   bedeutet "kleiner als..."
Jenes Symbol:   ">"   bedeutet "größer als..."

Ganz bestimmte – unterschiedliche - Härtegrade innerhalb einer Klinge an bestimmten, gewünschten Stellen zu erreichen machen die Kunst der Klingenschmiede aus.

Martí
...Caminante, no hay camino
sino estelas en la mar...

(Antonio Machado)

Hagen von Kastl

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Rockwellhärte
« Antwort #3 am: 29. Mai 2007, 08:07:04 »
Berthold hat verstanden, was ich meine
si deus pro nobis, quis contra nos

Martí

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Rockwellhärte
« Antwort #4 am: 31. Mai 2007, 01:04:08 »
Zitat
Original von Hagen von Kastl
Berthold hat verstanden, was ich meine

Das denke ich auch :-)

Nur ich habe mal wieder nix kapiert ;-)



"So zart war Härte noch nie"

;-)


Martí
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Andreas von Leiningen

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Rockwellhärte
« Antwort #5 am: 31. Mai 2007, 22:39:38 »
Siehe mal wieder wikipedia :)

Nur nicht unter Rockwell sondern unter Härte, da sind die Ausführungen wesentlich besser:

http://de.wikipedia.org/wiki/Härte#H.C3.A4rtepr.C3.BCfung_nach_Rockwell


PS: weiß jemand die Härte von Krondak-Schwertern?
Habe meines so auf 50 - 60 HRC beim Schleifen geschätzt, kann es aber leider nicht messen...
(War auf alle Fälle eine Sauarbeit die Scharten einigermaßen "auszubügeln".)

PPS: @Marti: geht das Bild vielleicht noch etwas größer?
Sive enim vivimus Domino vivimus...

Lazarus v. Akkon

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Rockwellhärte
« Antwort #6 am: 31. Mai 2007, 22:44:43 »
Hi
Bin der Meinung Jiri hatte mal was von 52 geschrieben.
Sind jedenfalls weicher als die Kovexklopfer.
mfg
Lazarus
Du weist du bist ein richtiger Reenactor wenn.....
.... dir klar ist das Mittelaltermärkte nix mit deinem Hobby zu tun haben.

Richard von der Au

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Rockwellhärte
« Antwort #7 am: 31. Mai 2007, 22:49:27 »
Zitat
Original von Martí
....
Nur ich habe mal wieder nix kapiert ;-)

....
Martí, Solingen

Pax Marti,

für deine Antworts braucht es aber auch schmiedetechnische Vorkenntnisse :]

Gruß
Richard

Rannulf

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Rockwellhärte
« Antwort #8 am: 03. Juni 2007, 14:36:19 »
Man darf aber auch bei den Härtegraden nicht vergessen, daß die Dicke der Klinge ein entscheidender Faktor ist. Bei gleicher Härte wird zum Beispiel eine 3mm Klinge (was schon extrem dünn ist, hat wir mal versuchsweise gemacht!!) gegen eine 4mm Klinge immer verlieren wird, daß heißt sie wird die Kerben reingehauen bekommen.

Laut Aussage von meinem Stahlspezi ist bei dem Federstahl den wir verwenden bei der Verwendung als Autoblattfeder 60HRC daß allerhöchst zugelassene.
Alles was drüber geht , macht den Stahl sprödhart, also sehr ungünstig für fast alle Verwendungen.
Ich lasse seit Jahren den Stahl auf 52HRC +/-1 härten , man bekommt zwar von dickeren oder härteren Klingen Kerben, aber man ist im sicheren Bereich was daß Brechen angeht.
                            Gruß Rannulf

Richard von der Au

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Rockwellhärte
« Antwort #9 am: 03. Juni 2007, 19:05:21 »
Das Problem beim Schwertschmieden war immer schon die Gegenläufigkeit von weichem aber bruchfesteren zu hartem aber bruchanfälligem Stahl.
Deshalb sollte bei Schwertern auch nur der äussere Bereich hart sein. Der Kern ist dagegen eher weich. In der Regel tritt lässt sich bei dickeren Materialstäreken dies auch leichter realisieren, da hier auf die Hietzedurchdringung leichter Einfluß genommen werden kann.
Ich habe mich mit europäischen Schwertern noch nicht beschäftigt.
Bei den Japanischen jedenfalls kommt eine Kombination aus Schmiedeverfahren und Stahlsorten zum Einsatz.
Vereinfacht gesagt. Es werden harte Stahlsorten um Weiche im Kern verwendete geschmiedet. Das Verhalten der einzelnen Stahlsorten wird zusätzlich noch durch das Schmiedeverfahren beeinflusst. Das Ergebnis ist eine Klinge mit relativ harter Schneide und schockabsorbenden Eigenschaften im Kern, die nicht nur die Klinge vor Brüchen sondern auch die Schneide vor Kerben schützt.

Gruß
Richard.

Rannulf

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Rockwellhärte
« Antwort #10 am: 04. Juni 2007, 18:51:00 »
Ich denke mal, man sollte beachten daß es hier hauptsächlich um Schaukampfschwerter geht( hagen hat wohl kein scharfes Kampfschwert gemeint!!) und da sind die meisten nicht geschmiedet sondern ausgeschliffen..........ist einfach ein Kostenfaktor, selbst Paul Bins( schreibt der sich so??) macht ja keinen Hehl draus, daß er schleift.
Ist ja auch kein Thema, mach ich auch, als Gebrauchsteil durchaus ausrreichend. Daß Material ist bei den verwendeten Klingendicken durchgehärtet, wobei ich im Griff/Parierbereich die Klinge wieder weich mache............ *smoky*
Natürlich kann man beim schmieden ganz andere Ergebnisse erzielen, aber daß ist ein gewaltiger Zeitfaktor, nur für einen Gebrauchsgegenstand meiner Meinung nach zu aufwendig.

Bei einem scharfen Schwert ist daß natürlich was anderes...... *pfeifl*
                         Gruß Rannulf

Richard von der Au

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Rockwellhärte
« Antwort #11 am: 04. Juni 2007, 19:10:43 »
Da du dich bei geschmiedeten Schwerten auf der nach oben offenen Euro Skala bewegst  *smoky*, gebe ich dir durchaus recht.

Gruß
Richard

Berthold von Krukow

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Rockwellhärte
« Antwort #12 am: 04. Juni 2007, 21:28:53 »
Auch die viel gelobte Samuraischwerter werden nur als Rohlinge geschmiedet und damm vom Schwertfeger nachbearbeitet (geschliffen). So ein Rohling ist äußerst heßlich und man kann bei seinem Anblick kaum glauben, daß daraus mal so eine edle Klinge wird.
Die Verwendung zweierlei Metallsorten (Stahl und Eisen) ist nur die halbe Miete bei diesen Schwertern. Die andere Hälfte ist das Härteverfahren. Der Schwertrücken wird in einen Lehmmantel gepackt und nur die Schneide wird beim Erhitzen direkt den Flammen ausgesetzt.
Erst wenn die Schneide die entsprechende Farbe zeigt wird sie in Öl abgeschreckt. Da der Rücken nicht so viel Hitze abbekommen hat, bleibt er im Vergleich zur Schneide weicher.
In einer Zeitschrift über Messermacher und Schmiedetechnik war mal ein Artikel über einen japanischen Schwertschmiedemeister, der ein Schwert aus dem mittelalterlichen Europa beurteilen sollte. Er dufte eine Museumsklinge bearbeiten.
Sein Urteil: genauso gute Arbeit wie bei Japanischen Klingen aus der Hochzeit der Samurai.

Aber zurück zum Thema. Ich hab von verschiedenen Leuten gehört (die alle Ahnung haben, oder dies zumindest behaupten, das Härtegrade unter 50 zu schnell Scharten kriegen und dann Splitter abgeschlagen werden können, die wie kleine Geschosse wirken. Dafür brechen sie langsamer, meist sieht man die Bruchstelle schon lange bevor die Klinge ganz nachgiebt. Hätegrade über 50 sollen dagegen weniger Grat bilden, dafür aber appruppt brechen, Quasi ohne Vorwarnung.
Meine Klinge hat laut Herstellerangaben einen Härtegrad von 54. Ich kämpfe mit dieser Klinge jetzt seit 3 jahren und sie zeigt noch keine Anzeichen von Ermüdung. Und einige gegner schaffen es nicht vor dem "pling" ihre Klinge mal kurz abzubremsen. Da hab ich manchmal das gefühl ich bin in einer echten Schlacht.

Gruß Berthold
Wenn wir vergessen wer wir waren, hören wir auf zu sein wer wir sind.

Andreas von Leiningen

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Rockwellhärte
« Antwort #13 am: 06. Juni 2007, 05:08:26 »
Wer bremst verliert  *smoky*
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christoph d`Avant

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Rockwellhärte
« Antwort #14 am: 06. Juni 2007, 10:23:29 »
Kommt auch immer aufs Material an !

zudem, geile Klingen kann man aus Panzerstahl machen hehehehehe
den bekommt man leider nur so net
(habs schon bei Maffay in München probiert -> die rücken nix raus die Schweine)
Chevalier Christoph d`Avant

vive le duc et vive la Normandie