Ich kann jetzt leider auch nicht die genaue Quelle angeben, aber dem Knappen stand kein Schwert zu. Es war nicht nur Waffe sondern auch Statussymbol.
Nur wenn der Ritter samt seiner Knappen in den Kampf zogen, durften sie seine Schwerter tragen und gegebenenfalls auch benutzen, um ihren Herren oder dessen Eigentum zu verteidigen, wenn es notwendig war.
Auch diente der Knappe mehr oder minder als "Sparringspartner" für den Ritter, um sich fit zu halten. Andererseits erlernte der Knappe auf diese Weise das Waffenhandwerk und den Umgang mit dem Schwert, um sich auf seinen eigenen Ritterschlag vorzubereiten (jedenfalls bei weltlichen Rittern). Sein Schwert bekam er auch erst dann ausgehändigt, wenn er seinen Ritterschlag bekommen hatte.
Bei Gomez hab ich allerdings gelesen, daß ein Kurzschwert zur Ausstattung der Kanppen eines Tempelritters gehörte.
Wie es nun tatsächlich gewesen ist, könnte auch immer von dem entsprechenden Herren des Knappen abhängig gewesen sein, ob er ihm zutraute ein Schwert zu führen oder nicht. Das wiederum könnte nicht unwesentlich von Alter des Knappen abhängig sein, denn grad bei weltlichen Rittern begann die Knappenzeit ja bereits in Kinderjahren.
Der Orden nahm keine Kinder auf - steht wenn ich nicht irre irgendwo in den Statuten. Nur daß die Definition wie lange ein Mensch Kind ist, sich in den letzten 800 Jahren stark gewandelt hat. Kind war man im Prinzip nur bis zu dem Alter, in dem man heute zur Schule kommt, dann galt man als arbeitsfähig. Eine Jugendzeit oder Adoleszenz - heute gern als Teenagerzeit bezeichnet - gab es im Mittelalter gar nicht.
Daß die Knappen das Schwert rechts getragen haben sollen, wäre mir neu, würde aber dem Statussymbol gerecht werden. In der Symbolik haben sich solche Trends ja bis heute erhalten.
Gruß Berthold