Autor Thema: Kleidung  (Gelesen 17137 mal)

Rudolf von Bremen

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« am: 07. September 2006, 07:50:27 »
Welche Ausrüstung/Kleidung Templer im Kampf  hatten wurde hier ja oft schon diskutiert, mich würde es aber interesieren was die Templer anhatten wenn sie mal gerade nicht in den Kampf gingen. (die leifen ja bestimmt nicht bei den Alltagsarbeiten im Kettenhemd herum). Auf Bildern sieht man sie ja dauernd nur  bei Kriegszügen und in den Ordensregeln habe ich auch nicht sdarüber gefunden. (oder habe ich die nich aufmerksamm genug gelesen?)
Rudolf von Bremen

Benedikt von Söllbach

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« Antwort #1 am: 07. September 2006, 07:54:15 »
In der Regel ist eine Kutte erwähnt.
Und in der Templerkirche in San Bevignate sieht man Brüder, die Kutte tragen:


Meine Kutte ist übrigends recht bequem.
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Alesandro von Hainichen

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« Antwort #2 am: 07. September 2006, 20:27:12 »
Pax vobiscum,

habe mich selber an die Kutte gehalten und mir eine Bodenlange, relativ weit geschnittene Cotte gemacht in der Farbe meiner Darstellung, abweichend von anderen Meinungen trage ich aber noch ein Kreuz auf der linken Brust. Ob das Belegt ist kann ich dir leider nicht sagen, aber es unterscheidet mich von den Mönchsorden in schwarz.

P.S. Auf meinem Avatar trage ich sie gerade

 *pope*
Alesandro von Hainichen


Fummeln tötet.....

Benedikt von Söllbach

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« Antwort #3 am: 07. September 2006, 20:32:22 »
Das Kreuz auf der Kutte lässt sich, soweit meine Recherche, nicht belegen. Allerdings habe ich auch schon das Problem der Verwechslung mitbekommen und desshalb ebenfalls ein Kreuz aufgenäht.
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Gabriel von Kettenhofen

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« Antwort #4 am: 07. September 2006, 22:05:25 »
Pax vobiscum Brüder,

da ich eh gerade in der Regel am Arbeiten bin:
stimmt, Benedikt!

Nr. 139 bzw. 141 nennt die Kleidungsstücke, die ein Ritter bzw. ein dienender Bruder zu eigen hat. Da ist auch die Rede von einer Kutte.
Von einem Kreuz darauf ist nirgendwo die Rede. Alle anderen Kleidungsstücke, die mit dem Kreuz markiert sind, werden immer nochmal extra genannt oder es wird darauf hingewiesen. Es sind dies der Wafferock, der Mantel und die Kappa (Übermantel) (138, 141, 470, 489, 654).
Servo! (Ich diene!)

Siegfried von Eppstein

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« Antwort #5 am: 08. September 2006, 07:41:48 »
Deshalb tragen die Brüder ja auch den Mantel mit dem Kreuz  zumindest in der Öffentlichkeit denn in ihren Ordenshäusern kannte man sich ja.

Gruß Siegfried
Carpe Diem

Bruder_Henrie

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« Antwort #6 am: 13. September 2006, 22:15:19 »
In dem Buch "Der letzte Templer, Leben und Sterben des Jaques de Molay" ist im Forderen Teil eine Abbildung zu sehen (Die Templer vor Philip dem Schönen). Die dort gemalten Templer tragen den schwarzen Mantel der Dienenden, aber irgend eine hellere Kleidung darunter. Die Malerei wird mit 14 Jhd. angegeben. Könnte der Habit der Dienenden nicht auch weiß gewesen sein?
Pax Vobiscum

Frater Henrie


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Midan von Malterstorp

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« Antwort #7 am: 14. September 2006, 08:40:46 »
Ja, allerdings viel eher. Zu dieser Zeit war schon beschlossen worden, das dienende Brüder nicht weiß tragen dürfen. Dies geschah um zu verhindern das dem Orden abträgliche Geschehnisse, welche durch die weniger streng gehaltenen dienenden Brüder vorkamen, in der Öffentlichkeit den Tempelrittern angelastet werden.
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Benedikt von Söllbach

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« Antwort #8 am: 14. September 2006, 11:44:29 »
Midan, mich würde im speziellen für meine darstellung interessieren, wann konkret dieses "früher" war.
Ich schätze mal, es handelt sich um die Anfangszeit (bis 1128 ) des Ordens, da schon in der lateinischen Regel, welche ja 1128 auf dem Konzil von Troyes verfasst wurde, schon steht, dass die dienenden keine weße Kleidung haben dürfen, oder?
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Midan von Malterstorp

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« Antwort #9 am: 15. September 2006, 12:41:11 »
Da muß ich noch mal im Demurger nachlesen. Vielleicht hatte ichs auch woanders gelesen.
Ich schau mal nach.
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biedermann

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« Antwort #10 am: 26. September 2006, 12:49:54 »
Fundstück aus dem Kunsthandel:



Handkolorierter Kupferstich. Ca. 25, 5 x 19,5 cm.  
Aus: Christian Friedrich Schwan, Abbildungen derjenigen Ritter-Orden welche eine eigene Ordenskleidung haben. Mannheim 1791.

Ich wundere mich ein wenig über die Position des Mantelkreuzes und auch die Form...

Aber was war schon einige hundert Jahre danach bekannt? Kenn jemand hier die Quelle?
Na denn Prost! Wer Tippfehler findet, darf sie gern behalten...

Midan von Malterstorp

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« Antwort #11 am: 27. September 2006, 17:16:28 »
Zitat
Midan, mich würde im speziellen für meine darstellung interessieren, wann konkret dieses "früher" war.

Ca im Jahr 1139 wurde die Bulle omne datum optimum  erlassen. Hier wurde bestimmt, das nur die Tempelritter weiß tragen dürfen.

Vorher konnte man also auch einen dienenden Bruder in weiß antreffen.
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Heinrich von Hohenfels

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« Antwort #12 am: 28. September 2006, 13:04:17 »
Wie aber schon erwähnt wurde, steht in der lat. Regel von 1128, dass die Dienenden kein weiß tragen durften, also kann man das mit vor 1139 nicht so stehen lassen.

Zur Kleidung:
schaut man sich die englische übersetzung an, findet man heraus, was der "gezackte Leibrock" sein soll. Hierbei handelt es sich um einen Surcoat mit Reitschlitzen. Sowas wäre also auch anstelle der Kutte möglich.

Das Bild oben kann man ja wohl kaum als Quelle nehmen, da es von 1791 ist. (Da wären wir wieder bei meiner Rosa-Kriegs-Elephanten- oder der Mickey-Maus-Götzen-Theorie  *birthday*)

Gruß Heinrich

Benedikt von Söllbach

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« Antwort #13 am: 28. September 2006, 16:53:16 »
Das ist sehr interessant, danke für den Beitrag!
In diesem Fall denke ich, dass die Brüder die Kutte innerhalb des Konvents anhatten und, wenn sie das Ordenshaus verlassen mussten, den Surcot angelegt haben, was meint ihr?
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Midan von Malterstorp

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« Antwort #14 am: 29. September 2006, 15:55:07 »
Das wäre möglich und klingt sinnvoll.

Bruder BEn (dem hab ich grad Demurger geborgt) hat für mich noch einmal nachgelesen und mir folgendes "herauskopiert":

(Seite 59-60 aus die Templer):
Es geht um Robert von Craon einem Großmeister des Tempels: "Zwei bedeutende Geschehnisse prägen seine Amtszeit: 1139, vielleicht sogar früher, erwirkte er vom Papst die Bulle Omne datum optimum, die die bis dahin dem Orden zugestandenen Privilegien zusammenfasst und ihnen eine Form gibt; im darauffolgenden Jahr ließ er die Regel ins Französische übersetzen, oder besser: adaptieren. [...]; daher ist es nützlich, zunächst die Phrasen ihrer Ausarbeitung nachzuzeichnen und ihre Bedeutung klarzumachen. [...] Schnürer und Valous unterschieden drei Phasen. Als Hugo von Pays nach Europa kam, hatte er die wohlgemerkt schriftlich nicht festgelegten Gebräuche im Kopf, die das Ordensleben bis dahin geregelt hatten. [hier folgt eine Aufzählung der Grundregeln Keuschheit, Armut usw.]
In der dritten Etappe, als man die ursprünglich lateinische Regel endgültig ausarbeitete [also 1139, oder nicht] revidierte schließlich der Patriarch von Jerusalem Schnürer zufolge zwölf Artikel und fügte vierundzwanzig hinzu. Zu diesem Zeitpunkt wurde festgelegt, daß der weiße Mantel allein den Rittern vorbehalten sein sollte."

Hab einige Zeilen rausgelassen, da es sonst wohl den Rahmen sprengen würde. Die Regel entstand demanch, meiner Meinung nach, eindeutig im Jahr 1139.

Wie nun weiter? eigentlich hatte ich schon den Eindruck, das Demurger sich sehr intensiv mit den Templern beschäftigt hat. Ist die Datierung der erwähnten Regel korrekt?
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