Autor Thema: Kuchen im Mittelalter ??  (Gelesen 28821 mal)

Neithan

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Kuchen im Mittelalter ??
« Antwort #15 am: 28. September 2006, 18:37:07 »
An was für sachen denkst du da die es in der Antike gab und im Mittelalter nicht? Ich rede jetzt von den praktischen alltäglichen dingen und nicht von den philosophischen Schriften die verloren gegangen sind.
gruß Neithan

Lena von Schönau

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Kuchen im Mittelalter ??
« Antwort #16 am: 28. September 2006, 20:32:01 »
Speiseeis!!!

Aber das ist nebensächlich, das Brot, wurde (auch in der Bibel) "gesäuert", also mit Sauerteig versetzt und so ging es dann auch auf. Ich glaube, das ist was Bruder Rainald meint!

Ich hab mich mal im Internet umgeschaut und da findet sich folgendes:

Es ist umstritten, ob man im Mittelalter Hefe zur Gärung zugesetzt hatte (reine Hefekulturen kann man erst seit 1881 herstellen). Wie sollte die Hefe aber sonst in das Bier gelangen? (...)  Die Hefe konnte erst nach dem Abkochen mit dem Gebräu in Berührung kommen!
Vielleicht kam die Hefe durch eine im Mittelalter unabdingbare Zutat in das Bier, die Grut: Die Grut ist eine Art Instant-Mischung nach geheimer Rezeptur, die der Hausbrauer vom Gruter erwerben musste. (...) Einige der Zutaten zur Bereitung der Grut sind heute bekannt (...) In der Grut befanden sich wahrscheinlich auch Hefekulturen, wie der bisweilen benutzte lateinische Name fermentum nahelegt. Das Wort fermentum bezeichnet im Mittelalter eine Substanz, die andere Stoffe in sich selbst verwandeln kann. (...)Auch eine Hefekultur vollbringt eine solche Wandlung, deren Ursachen dem mittelalterlichen Menschen noch fremd waren.

Bruder Rainald

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Kuchen im Mittelalter ??
« Antwort #17 am: 28. September 2006, 21:19:24 »
Zitat
Original von Neithan
An was für sachen denkst du da die es in der Antike gab und im Mittelalter nicht? Ich rede jetzt von den praktischen alltäglichen dingen und nicht von den philosophischen Schriften die verloren gegangen sind.

Kanalisation, Fußbodenheizung, Demokratie, Städte mit Millionen Einwohnern, genaue Karten, aufgegangene Brote ( *jokely*), Wehrpflicht, ein rationales Rechtssystem (und ob das wichtig ist), bestimmte Arten der Panzerung, Bäder, usw. usw.

Wohl gemerkt, alles Dinge, die später wieder kamen...

Neithan

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Kuchen im Mittelalter ??
« Antwort #18 am: 29. September 2006, 11:36:29 »
Was das Rechtssystem angeht muss ich dich leider korrigieren denn dass kirchliche Recht ist sehr rational auch das römische Kaiserrecht war im Mittelalter bekannt.
Was die Städt angeht habe ich jetzt nicht alle Zahlen im Kopf, man müsste jetzt mal wieviele Einwohner z.b. Rom hatte, dass es im deutschen Reich keine großen Städte gab lag zum einen daran dass dieses gebiet relativ dünn besiedelt war und einfach nicht genug Wirtschaftskraft da war um eine solche Ansiedlung am Leben zu halten.
Bei den Panzerungen weiss ich jetzt nicht genau welche Art der Panzerung du meinst denn Lederrüstungen und Kettenhemden gab es auch im Mittelalter.
Auch haben sich genaue Karten im Mittelalter erhalten, z.b. im Archiv von Alexandria.
Aber ich sag mal die Diskussion über Antike und Mittelalter geht jetzt an diesem Thread vorbei. Also wenn du dich über das Thema mit mir weiterdiskutieren willst schicke mir eine PN.
Aber ich denke mal dass sich diese Punkte vom ganz alltäglichen Leben schon unterscheiden und z.b. das Wissen über das Kochen und Backen von Generation zu Generation weitergegeben wurde ohne dass dies genauer festgehalten wurde.
gruß Neithan

Lazarus v. Akkon

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Kuchen im Mittelalter ??
« Antwort #19 am: 29. September 2006, 14:02:18 »
Dabei wollt ich doch nur nen Kuchen backen  *jokely*
Du weist du bist ein richtiger Reenactor wenn.....
.... dir klar ist das Mittelaltermärkte nix mit deinem Hobby zu tun haben.

biedermann

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Kuchen im Mittelalter ??
« Antwort #20 am: 29. September 2006, 23:15:22 »
Wenn ich die Kocherei richtig verstehe, unterscheidet sich die Brot von der Kuchenbäckerei nicht nur durch die Zugabe von Eiern, Butter/Rahm/Milch/Honig sondern zuvörderst durch den Ausmahlgrad des Mehles.

Daraus vermute ich, ohne dafür Belege u kennen, dass in Sachen Gebäck Kekse schon wegen der Haltbarkeit den Vorrang hatten, Torten hingegen eher die Kinder einer bereits weit fortgeschrittenen Mühlenechnologie sind.

Trockene Kekse lassen sich auch wesentlich leichter lagern- siehe Zwieback...

biedermann
Na denn Prost! Wer Tippfehler findet, darf sie gern behalten...

Gerolf

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Kuchen im Mittelalter ??
« Antwort #21 am: 02. Oktober 2006, 12:37:37 »
Kurz zum bibel text
habe ihn im i-net gefunden und hier in meiner eigenen
(bibel der zeugen jehovas die ich noch habe)
auch nachgesehen und dort finde ich in beiden  den hinweis auf wein mit hefe
schaue aber gerne auch noch in andere online bibeln nach.

EDIT: bei einigen bibeln steht er in Vers 9 (google suche)


LINZER torte vom boden her könnte man auch benutzen auf einem MA-Markt
(bekanntlich die älteste torte ca 1653 erwähnt)

Richard von der Au

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Kuchen im Mittelalter ??
« Antwort #22 am: 02. Oktober 2006, 20:15:01 »
Pax Schwestern und Büder,

ich habe heute einen Dreibänder basierend auf die Lehre von Hildegard von Bingen entdeckt, dessen
DICKSTER Teil sich mit Rezepten befasst.



Anbei der Link zum Verlag

http://www.weltbild.de/artikel.php?PUBLICAID=bc7f54bae2b32e6bac568c2887ade807&artikelnummer=877008&mode=art

Gruß
Richard


PS.: Ich hab es mal kurz durchgeblättert. Die meisten Rezepte klingen schmackhafter als der Titel.

Lena von Schönau

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Kuchen im Mittelalter ??
« Antwort #23 am: 04. Oktober 2006, 17:08:31 »
Ich warte schon verzweifelt auf meine Neubestellund bei Amazon zur Mittelalterlichen Küche, vierlleicht ergibt sich da was Neues!!!

@Lazarus v. Akkon: Tja so geht's...vom 100sten ins 1000ste! Und keine neuen Erkenntnisse! Back bis dahin einfach Mürbeteigkuchen (Linzertorte z.B.)

@Gerolf:
Ich bezweifle mal, daß alles das was in der Bibel wörtlich erwähnt wird, auch schon wörtlich damals gbekannt war!
Also über die Jahrhunderte ist die Bibel ja immer neu übersetzt worden, und wer kann garantieren, daß das Original nicht " so schüttet den Wein aus, mitsammt dem Zeug was unten im Krug schwimmt" sagt und ein Mönch in neuerer Zeit erst erkannte, daß da nur die Hefen im Bodensatz gemeint sein konnten und obiges Zitat mit "mitsamt der Hefe" übersetzt hat????