Original von Matthias Rehm
Was verstehst du unter Kontinutitätslinien und wozu soll die gut sein?
Wozu soll überhaupt eine Neugründung gut sein?
Welches Gebiet kann ein templerorden abdecken, der nicht von den Maltesern, den Grabesritter oder dem Deutschen Orden abgedeckt wurde?
Auch der Deutsche Orden oder auch die Jesuiten können keine Kontinuierliche Linie aufweisen und Keiner fragt danach.
Gruß
Matthias
Ich weiß jetzt nicht, wem Du fragst, aber antworte einfach mal, wenns recht ist:
Frage1:
Kontinuitätslinien: Im allgemeinen sind diese schon von Bedeutung, gerade im katholischen Bereich. Zum Beispiel sieht sich die rk Kirche aufgrund der erwiesenen Sukzessionslinie von den zwölf Aposteln hin zu den heutigen Bischöfen. Diese Kontinuität der apostolischen Sukzession ist identitätsstiftend und gibt dem ganzen Authentizität. Für die Begründung einer rechtmäßigen Glaubensüberlieferung ist das nicht zu unterschätzen.
Ok, wenn wir nun auf die Templer zu sprechen kommen, dann kann sich eine Organistion durch die vermeintliche Tatsache bestätigt sehen, dass sie in einer Sukzessionslinie zu einem wahrhaften Templer-Oberen steht, der nach 1307 aber vor 1312 im Untergrund die Leitungsbefugnisse übergeben hat, bevor er starb. Natürlich bracht es für diese Linie einen Träger, also eine inoffizielle Tarnorganisation, die dann die bestehende Tradition fortführt.
Wenn sich dann herausstellt, dass der Vatikan irgendwann erkennt, dass die Prozesse von 1307ff zu Unrecht erhoben wurden, und die juristische Auflösung der Templer eben auf Grundlage dieser Anschuldigungen erfolgt ist (ob das auch die offizielle Begründung war ist dabei unbedeutend, die internen Papiere in den Vatikan-Archiven sprechen eine klare Sprache), dann könnte eine solche Organisation schon mit einer zumindest glaubwürdigen Sukzessionslinie eine moralische Berechtigung sehen, sich auf die Templer zu berufen und diese Berufung auch bestätigt zu bekommen - ohne deswegen freilich kirchenrechtlich wieder als Orden zu firmieren, so doch aber informell-.
Ob eine solche Sukzession wirklich vorliegt, kann wohl schlecht 100%ig bestätigt werden. Aber eine Negativprüfung ist hier auch schon hilfreich: Wenn eine Organisation eine solche Linie behauptet, nun aber nachgewiesen werden kann, dass dies erlogen ist, ja dann kommt eine solche Organisation auf eine Art Index. Jeder Katholik kann dann auf Anfrage erfahren, dass Organisation X nachweislich gelogen hat.
Natürlich reicht die Sukzession nicht aus. Es muss auch die Tradition treu bewahrt worden sein. Genau hier wird es eine ökumenische Organisation schwer haben. Man wird sie diplomatisch mit Wohlwollen betrachten - je nach ihrer Ausrichtung -, es wird ihnen wohl auch bescheinigt, dass sie einen alten Namen tragen darf, weil dieser Name ja frei geworden ist, aber sie wird natürlich keine Kanonisation erhalten können.
Wozu das gut sein soll?
Naja, wenn sie einen solchen Namen ehrbar für gute Dienste nutzen, dann wird es nicht schlecht sein und warum sollten sie nicht?