Autor Thema: Mantelverschluss  (Gelesen 7214 mal)

Michael von Adelesfeld

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Mantelverschluss
« am: 23. März 2008, 16:20:26 »
Hallo zusammen,

im Zuge meine Handnähaktion überlege ich gerade, wie ein Halbkreismantel am besten verschlossen wird. Natürlich ohne in den Bereich Prunk zu rutschen.

Weiß jemand, wie man in der Zeit von 1150-1200 einen solchen Mantel verschlossen hat?

Wie macht ihr das bei Euren Mänteln und was ist am besten noch sicher belegbar?

(Ich habe einige Abbildungen von Verschlussmöglichkeiten, die jedoch meißtens in die Richtung Tassel oder Scheibenfibel gehen. Das ist jedoch stellenweise zu prunkvoll. Gesucht wird also eine möglichst einfache, aber auch authentische Lösung.)

Danke im Voraus

Michael

Niclais van Poele

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Mantelverschluss
« Antwort #1 am: 23. März 2008, 18:35:12 »
Verschliess ihn doch einfach mit der Urform der Tasselkette, nämlich einer einfachen mehrfach geflochtenen weissen Wollschnur., die durch ein paar umnähter Löcher durchgezogen wird.  

Wenn ich jetzt mal in den Abgründen meiner Festplatte wühlen wurde, würde ich bestimmt auch noch den Fundbericht über den Templermantel aus Berlin Tempelberg ausgraben können. Der ist nämlich meines Wissens nach auch einfach mit einer tasselschnur geschlossen worden. allerdings ist der aus dem 13.Jh.

Gruß
Niclais

Lancelot Graf von Rothenfels

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Mantelverschluss
« Antwort #2 am: 24. März 2008, 06:55:51 »
Tasselschnur oder 2 Lederschnüre - eine mit einer Schlaufe versehen auf der einen Seite annähen und die andere mit einem Stück Horn ( ddurch das die Schnur gezogen ist ) auf der anderen Seite. Dann das Hornstück durch die Schlaufe ziehen und der Umhang hält.
Kann man natürlich auch mit einem Stück Holz machen wenn das Horn zu Prunksüchtig erscheint  *smoky*
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Mantelverschluss
« Antwort #3 am: 24. März 2008, 10:04:32 »
Für 2 Schnüre, die durch jeweils 2 Löcher durchgezogen wurden, gibt es ja einen Bildbeleg.

http://games.rengeekcentral.com/prblms/F25R.html

Genauso wie für eine Schnur.

http://www.ordotempli.org/the_first_preceptor.htm

Sind aber auch alles Belege aus dem 13. Jahhundert.
Da es eine einfache Variante ist, den Mantel zu schliessen, dürfte es das im 12. auch schon gegeben haben.

Gruß Heinrich

Michael von Adelesfeld

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Mantelverschluss
« Antwort #4 am: 25. März 2008, 06:25:50 »
Danke schonmal für die Infos.

Gehen wir mal von der Möglichkeit mit 1 oder 2 Schnüren aus, die wohl durch Nestellöcher gezogen werden...wurden die dann einfach miteinander verknotet?
Gerade dünne Lederbänder haben ja die Angewohnheit bei dauerhaftem Zug und ggf. noch etwas Kontakt mit Nässe einen unlösbaren Knoten zu bilden.
Wobei das ja nicht wirklich schlimm ist, da man den Mantel auch gut über den Kopf ziehen kann, als ihn jedesmal umständlich neu zu knoten (so hatte ich es bei meinem alten Mantel)

Benedikt von Söllbach

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Mantelverschluss
« Antwort #5 am: 25. März 2008, 08:44:59 »
Nimm einfach, wie schon erwähnt, Schnüre aus Wolle.
Umständlich ist das knoten nicht, das geht sogar recht rasch. Du musst den Knoten nur an den Nestellöchern anbringen, anstatt zwei Schnüre unter Zug zu verknoten:
Ich habe je zwei Löcher auf jeder Mantelseite. Eine Schnur ist durch die Löcher auf der einen Seite durchgesteckt, so, dass die mitte der Schnur in der Mitte zwischen den beiden Löchern liegt. Die beiden enden gehen dann durch die Löcher der anderen Seite und werden dort verknotet - hält wunderbar.
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Mantelverschluss
« Antwort #6 am: 26. März 2008, 21:15:05 »
warum nicht ne ganz simple fibel?
Nie zu Fall und nie aufs Knie, es lebe die Templer Infantrie!