Autor Thema: Kettenringe  (Gelesen 7190 mal)

Gebuin

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Kettenringe
« am: 23. August 2007, 08:42:56 »
Da es ja diverse Kettenringe arten gibt wollte ich mal wissen welche denn so in gebrauch waren. Also welche so zur welcher Zeit, wenn es geht mit quellen. grund ist ich will mir demnext welche besorgen und wenn ich mir die arbeit schon mache : ihr wisst ja.

Was ist besser runde oder flache  *pfeifl*

Daniel

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Kettenringe
« Antwort #1 am: 23. August 2007, 08:50:09 »
Kommt auf die Zeit drauf an.

Es gab zuerst flache und später als das Drahtziehen erfunden wurde auch runde.
ab 12 Jhrd. pie mal Daumen würd ich runde Ringe ansiedeln, davor flache. zb zur Zeit von Hastings.


Gruß
Daniel
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Benedikt von Söllbach

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Kettenringe
« Antwort #2 am: 23. August 2007, 09:13:55 »
Die Recherche ist hier aufgrund der wenigen Funde recht fruchtlos, soweit zumindest meine Erfahrung.

Ein paar interessante Links:
http://tempus-vivit.net/redirect.php?redirect=http%3A%2F%2Fwww.reenactment.de%2Freenactment_start%2Freenactment_startseite%2Fdiverses%2Fkitguide%2Fkitguide.html
http://www.forth-armoury.com/research/theory_and_technique.htm#_Toc456772080


Ich hatte mal eine Korrespondenz mit Erik D. Schmid, dem Direktor der "Mail research society":
Zitat
There is scant evidence available to us from that time period, but based on
what we do have, mail would have been made with alternating rows of round
section riveted links closed with a round/cylindrical rivet and square
section solid links made by punching. Both would be similar in size. The
riveted links would be around 1.6 to 1.8mm thick. The ID of the links would be around 7-8mm.

"Es gibt nur wenige Beweise aus dieser Periode [Ende 12. Jhd], aber basierend auf dem was wir an Beweisen haben, würde ein Hemd aus alternierenden vernieteten Ringen mit rundem Querschnitt und einer runden/zylindrischen Niete sowie ausgestanzten Ringen quadratischen Querschnitts bestehen. Beide Ringtypen wären von der gleichen Größe. Die vernieteten Ringe währen etwa 1,6 bis 1,8 mm dick. Die Innendurchmesser der Ringe betrüge um 7-8mm."

Seine Aussagen basieren auf ein paar deutschen und Skandinavischen Funden. An dem deutschen ( "Gustav Luebke Museum" in Hamm) bin ich dran, da gibt es unpublizierte informationen.

Komplett flache Ringe zum nieten sowie Dreiecksnieten tauchen meines Wissens erst im 14. Jhd auf.
Die meisten Homihemden haben einen runden oder ovalen, zuweilen auch D-Förmigen Querschnitt. Komplett Flach oder Quadratisch sind nur die vollausgestanzten Ringe. Um 1200 dürften aber neben den oben erwähnten teilweise aus gestanzten und teilweise vernieteten Hemden auch vollvernietete Hemden bekannt gewesen sein.
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Ingwin

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Kettenringe
« Antwort #3 am: 23. August 2007, 10:34:03 »
http://www.ffc.klingentanz.de/pdf_ffc/KG_RUEST_V1.pdf

hier mal ein link vom ffc ist gut beschrieben und recherchiert


gruß ingwin
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Gebuin

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Kettenringe
« Antwort #4 am: 23. August 2007, 10:55:28 »
vielen dank, als her mit informationen :)

Berthold von Krukow

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Kettenringe
« Antwort #5 am: 23. August 2007, 11:59:52 »
Salve Ingwin,

danke für diesen Link. Die Arbeit ist wirklich gut recherchiert und sehr anscheulich und glaubhaft.

Für mich hat sich die Frage geklärt, ob man unter dem Kettenhemd tatsächlich noch ein Gambeson getragen hat damit geklärt.
Auf keiner der bekannten Abbildungen sehen die Krieger aus als trügen sie sowohl Gambeson als auch Kette. Die Arme und Beine sind immer sehr schlank und erwecken den Eindruck, daß sie nur durch eine Kette bedeckt sind. In der Tat scheint es so gewesen zu sein, daß die Kette maximal über einer etwas dickeren Tunika getragen wurde.

Sehe aufschlußreich auch für unsere Darstellung.

Gruß Berthold
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Daniel

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Kettenringe
« Antwort #6 am: 23. August 2007, 13:06:58 »
Hallo

das würd ich nicht sagen. Schau dir mal die Oberschenkel in dem Bild an aus der Beatus Apokalypse. Die Oberschenkel sind viel zu dick! Das sind niemals normale Beine mit bißchen Tunika drauf.

Gruß
Daniel
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Benedikt von Söllbach

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Kettenringe
« Antwort #7 am: 23. August 2007, 13:10:55 »
@Daniel: Gibts die online? hört sich interessant an!
@Berthold: Üblicherweise trug man unter der Kette einen Aketon, der ist nicht so dick wie ein Gambeson. Ein "arming jacket" ist auch in der (englischen) Ordensregel erwähnt. Das ist der Aketon.
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Daniel

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Kettenringe
« Antwort #8 am: 23. August 2007, 13:17:56 »
Zitat
Original von Ingwin
http://www.ffc.klingentanz.de/pdf_ffc/KG_RUEST_V1.pdf

hier mal ein link vom ffc ist gut beschrieben und recherchiert


gruß ingwin

Das Bild ist hier drin! Da es PDF ist wollt ichs nicht kopieren :)
Auf jedenfall gibt es Bilder wo man sieht, dass der Mensch entweder Hulk Hogan ist oder etwas unter der Kette haben muss :)



Mir fällt da grad auf, das könnte wirklich ein Benennungsproblem sein.

Was ist ein Gambeson was ein Aketon wo ist die Grenze?
Gibt es Unterschuiede im Schnitt? Was kam wann auf und wie hat es sich verändert?
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Gebuin

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Kettenringe
« Antwort #9 am: 23. August 2007, 13:24:06 »
Zurück zum Thema bitte, dieser Thread geht um kettenringe oder anlehnungsweise um kettenhemden, aber nicht um gambesons oder aketons. aber macht doch n neuen threasd dafür auf.

Fabianus

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Kettenringe
« Antwort #10 am: 23. August 2007, 13:34:55 »
Salve,

zu den Ringen ist eigentlich alles bekannte gesgat worden; ein kurzer Nachtrag zum Drahtziehen-
Drähte gezogen haben schon die Wikingerin Haithabu, zumindest wurde entsprechendes Gerät dafür gefunden.
Erstmals schriftlich erwähnt ist das Drahtziehen ich glaube 1272, also wurde diese Technik ab der 2. Hälfte des 13. Jhd. genutzt. Vorher wurde der Draht geschmiedet- und war trotzdem rund!
Der Funkontext in Europa beinhaltet afaik auch Ringe runden Querschnitts vor dem Auftauchen des Drahtziehens.
das nur kurz zur Richtigstellung oder als Nachtrag.
Einen Thread zum Gambeson/Aketon mach ich gleich auf ;-)

Gruß,
Fabianus
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Gebuin

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Kettenringe
« Antwort #11 am: 24. August 2007, 10:19:17 »
Ok zum Thema Nietzange, hab grad nochmal wo angerufen, die haben sie aus dem Programm genommen, da sie zuviel reglamationen bekommen haben.

Nun meine frage wie kann ich eine solche nietzange selbst herstellen auf was sollte ich achten.

Ich erinnere mich das jemand mal hier dembezüglich was geschrieben hat.

[Editiert]
Hab da was gefunden klick

Will es euch nicht vorenthalten :)

Dann werd ich mal schauen ob sich da was machen lässt

Fabianus

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Kettenringe
« Antwort #12 am: 24. August 2007, 14:01:27 »
Salve!
Wie Sarworfer in seiner Anleitung geschrieben hat, reicht eine Zange mit parallel schließenden Backen. Also entweder eine Kneifzange plan schleifen, oder z.B. eine Parallelzange nehmen (Die Backen einer Parallelzange bleiben beim öffnen parallel und öffnen sich nicht wie eine Schere zum V).

Die Kuhle lässt sich sehr gut mit einem Dremel schleifen. Ich habe bei mir den Dremel mit einem kugelähnlichen Aufsatz zum Fräsen (kP wie die Dinger richtig heißen ;-) ) in den Schraubstock eingespannt und dann die Zange vorsichtig mit dem Bohrer dazwischen zugedrückt. Hat sehr gut funktioniert.
Wichtig ist nur, dass ihr die Kuhle nicht zu tief macht! Macht sie lieber erstmal flacher und vergrößert sie bei Bedarf. Bei mir ist die Kuhle zu groß geworden... :-/
Honi soit qui mal y pense