Autor Thema: Langärmliges Kettenhemd  (Gelesen 20619 mal)

Tibald

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Langärmliges Kettenhemd
« am: 08. August 2006, 21:22:07 »
Salve!

Wurden im 12. Jahrhundert von den Ordensrittern eigentlich auschließlich langärmlige Kettenhemden getragen? Oder kam es auch vor (konnte es vorkommen) das sie noch halbärmlig waren? Langärmlige sind immer so schrecklich unbequem und ätzend schlabberig am Ärmelende. Es sei denn jemand hat nen Tip wie man ein langärmliges Kettenhemd enger an den Arm knüpfen kann, ohne das so hässliche Stufen entstehen.

Tibald

Gebuin

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Langärmliges Kettenhemd
« Antwort #1 am: 08. August 2006, 21:36:31 »
Ich habe dieses Proplemm mit Lederbändern gelöst, heist hab am arm eine schnürung am handgelenk und eine in der nähe des ellenbogens.

Johann

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Langärmliges Kettenhemd
« Antwort #2 am: 08. August 2006, 21:46:22 »
Hallo,

Meines Wissens nach gehts im zwölften wohl nicht anders, allerdings sollten die Arme dann so weit am Arm anliegen, dass das Geschlackere nicht mehr ganz so drastische Ausmaße annimmt. Mit angesetzten Fäustlingen isses dann eh halb so schlimm, und die sollten ja auch dran sein. In Benedikts Tagebuch wird gezeigt, wie man einen nach untenhin enger werdenden Arm hinbekkommt (ich bin mal so frei, es zu verlinken  *smoky*):

http://beni.skyforcesystems.de/mittelaltertagebuch/tagebuch02.html
Unten

Falls das alles nichts bringt, oder auch zusätzlich ist es eine gute Sache, das ganze an wichtigen Stellen mit Lederbändern zu fixieren (z.b. Handgelenk, Ellenbogen).

Viel Erfolg beim entschlackern,

Johann
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Langärmliges Kettenhemd
« Antwort #3 am: 08. August 2006, 21:47:47 »
Oha, das mit den Lederbändern wurde ja schon gesagt... Sorry Gebuin, als ich gepostet habe, hatte ich deinen Eintrag noch nicht gesehen...
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Langärmliges Kettenhemd
« Antwort #4 am: 08. August 2006, 23:23:23 »
Hab auch Lederbänder durch die Kettenglieder gezogen und kann so die Enden zusammenziehen...vor allem schützt das vor hässlichen Rost, wenn die Kette wieder mal mit Schweiß zusammengekommen ist^^
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Benedikt von Söllbach

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Langärmliges Kettenhemd
« Antwort #5 am: 09. August 2006, 08:31:57 »
Mein Arm der Kette wird zu Hand hin enger, dort schlabbert nicht besonders viel - und das was schlabbert, wird ebenfalls durch ein Lederband fixiert - das aber eigentlich mehr dem Zweck dient, den Ärmel "unten" zu halten, da es beim Kämpfen etwas nach oben gerutscht ist.

Ich weis nicht genau was du mit Stufen meinst, bei mir bilden sich jedenfalls keine. Die ärmel sind mit der "Hole-Row-Contraction" verengt konstruiert (also nicht nachträglich sondern schon so geplant und gebaut) - näheres steht ja in meinem Tagebuch. (unten auf "www" klicken)
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Langärmliges Kettenhemd
« Antwort #6 am: 09. August 2006, 09:56:50 »
Ich hatte meine Arme so konstruiert, dass der Arm eine Röhre ist, die nach unten hin enger wird. Das heisst, dass die Ärmel sich genauso anlegen, wie der Rest vom Kettenhemd sich an den Körper legt.
Bei dieser Variante hat man dann halt eine "Naht" an der Schulter.

Um die eigentliche Frage zu beantworten, das Kettenhemd eines Ritters war langarmig. Für Fußsoldaten wie Armbrustschützen gibt es einen Beleg für Kurzarmkettenhemden im 12. Jahrhundert.
Es ist eine Zeichnung aus Spanien. Muss mal schauen, wie das Ding heisst und ob es die Bilder im WWW gibt.

Gruß Heinrich

Tibald

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Langärmliges Kettenhemd
« Antwort #7 am: 09. August 2006, 20:35:13 »
Salve!

Vielen Dank dann schon mal für eure bisherigen Antworten und Tipps, werd mich dann demanächst wieder an meine Kette wagen. Obwohl es ja so eine elendige Arbeit ist, oder...? Euer Tagebuch war sehr aufschlussreich und interessant zu lesen Bruder Benedikt. Mit den Stufen meine ich einen sich stufig verengenden Ärmel wenn man bis dato noch nichts von der Hole-Row-Contraction gehört hat *erstaunt*

Tibald