Autor Thema: Fragen zur Verhaftung der Templer  (Gelesen 40706 mal)

der_Frank

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Fragen zur Verhaftung der Templer
« Antwort #45 am: 13. März 2003, 14:17:31 »
Noch eine Ergänzung zur Abrundung der Situation in Deutschland (die leider in der Geschichtsschreibung immer etwas stiefmütterlich behandelt wurde...)

Es ist richtig, das es in Deutschland keine (starke) Zentralgewalt gab wie in Frankreich oder Portugal. Deshalb musst die Stellung der Templer zwangsläufig eine andere gewesen sein, dh sie mussten zeimlich flexibel und vor allem diplomatisch sein, denn die "Großwetterlage" änderte sich in den Deutschen Landen relativ häufig...

Eine sehr gute Beziehung hatten die Templer zu den Askaniern aufbauen können, vor allem im Zuge der Ostexpansion und der Besiedlung der eroberten Gebiete in dem Gebiet, das später als neumark bezeichnet wird. Ein Historiker meinte, das die Templer von allen Orden, die "im Osten" eine aktive Rolle spielten, den meisten Besitz hatten, hoch angesehen waren wegen ihrer Erfolge in der Besiedlung, wegen ihrer militärischen Präsenz beim Schutz der neuen Gebiete und ihres diplomatischen Geschickes.
Nur mit dem Erzbistum Magdeburg scheinen sie fast ein Jahrhundert lang in Streit gelegen zu haben, der mehr oder minder offen ausgetragen wurde.
In einem anderen thread hatten wir mal zu der These eines eigenen ordensstaates in der Neumark diskuttiert. Dieses Vorhaben konnte nicht umgesetzt werden, aus welchen Gründen auch immer.
Jedenfalls hatten sie nicht so viel Zeit und den insgesamt notwendigen politischen und kirchlichen Rückhalt um in der einen oder anderen Form weiter zu existieren (wie zB Umbenennung in Christusorden oder so was in der Art...).
So blieb nur die Flucht, die Rückkehr in das weltliche Leben oder ein Eintritt bei den Johannitern.
Eine absolute Wahrheit gibt es nicht. Und wenn es sie gäbe, wäre sie vermutlich langweilig. (Theodor Fontane)