Autor Thema: Stiefelsohlen  (Gelesen 15607 mal)

Berthold von Krukow

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 1.143
    • Templer Komthurey Pommerania
Stiefelsohlen
« Antwort #30 am: 23. Dezember 2010, 10:12:25 »
Nun Thomas,
zumindest für den Nordosten hier oben ist überliefert, daß die Kreuzzüge gegen die Prußen ausschließlich in der Winterzeit stattfanden.
Das hatte mehrere Ursachen. So soll das Vosankommen des Trosses im Winter bei gefrohrenem Boden wesentlich leichter gewesen sein, als im Frühjahr, Sommer oder Herbst, wenn die Sümpfe entlang der Baltikküste grad der schweren Reiterei des DO arg zu schaffen machten. Außerdem sollen Schwärme von Mücken das SUmpfgebiet beherrscht haben und eine echte Plage gewesen sein. So eine Mücke im Vollhelm kann echt stressen  *jokely* . Auch die waren im Winter weniger anzutreffen.

Für die übrigen Gebiete Europas und in Outremer wird aber Deine Schlußfolgerung sicher richtig sein. Bei so richtigem Schietwedder fiel schon mal ne Schlacht aus.

Gruß
Berthold
Wenn wir vergessen wer wir waren, hören wir auf zu sein wer wir sind.

Thomas

  • Mitglied
  • **
  • Beiträge: 85
Stiefelsohlen
« Antwort #31 am: 23. Dezember 2010, 10:38:41 »
Ah, wieder was gelernt. :) Danke Berthold. Wie gesagt, ich hatte das noch irgendwie in meinem Kopf rumspuken und weiß nich mehr woher ich das hab...Dann vergesst am besten das mit dem Sommer wieder ganz fix, bis dafür ein stichhaltiger Nachweiß gefunden worden ist.
Einzelne menschen sind schlau,aber 500 auf einem Haufen werden unweigerlich zu einem wütenden Mob

                 The Few and the Proud

                        Deus lo vult

Lancelot Graf von Rothenfels

  • Globaler Moderator
  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 1.415
  • Globaler Moderator
Stiefelsohlen
« Antwort #32 am: 23. Dezember 2010, 11:56:55 »
Jedenfalls ist es ganz wichtig zu bedenken, dass die Kämpfe der Ritterschaft und die Feldzüge sich erstmal zu Pferd abgespielt haben.
Erst wenn das Pferd zu Boden ging oder der Ritter abgeworfen wurde, wurde (unfreiwillig) Infanteriemäßig weitergemacht.

In Anbetracht dessen, wäre die Frage der Besohlung eher secundär .... denn dann könnte man für den Freikampf per pedes auch die restliche Rüstung ( sprich Kettenbeinlinge, Reiterschild usw. ) für die heutigen Anforderungen in Frage stellen.

Denn Fakt ist, dass ein Reiter mit kompletter Kettenrüstung auf seinem Schlachtross immer noch beweglicher war als auf dem Boden.
Heute jedoch - im Bestreben auch beim Kampf "A" zu bleiben, müht "Mann" sich in kompletter Kette auf dem Boden ab ...... das hätte ein Ritter zu damaliger Zeit wohl NIE FREIWILLIG getan und wenn dann in leichterer Kampfadjustierung.
Komthur des DO - Kommende Burg Schleynitz

"HELFEN - WEHREN - HEILEN"

Für Gott, das heilige Reich und das Vaterland !