Siegel, oder genaugenommen die Siegelstempel waren aus mehreren Gründen wertvolle Gegenstände, Belege dafür, dass sie von Nachfolgern werterverwendet wurden gibt es zu hauf. Auch ist davon auszugehen, dass ein Ritter ein persönliches Siegel, das er zivil hat verfertigen lassen, auch nach dem Eintritt in den Orden weiterbenutzt und es eventuell an seinen Nachfolger weitergibt. Zum Teil wurden den Siegeln Beizeichen hinzugefügt, aber das garantiert nicht immer.
Dass Ordensritter ihre zivilen Wappen weiterhin führten kann als bewiesen gelten, da gibt es genügend Darstellungen und Belege. Für den Johanniterorden gibt es sogar eigene regeln, wie das persönliche Wappen eines amtsträgers mit dem Ordenskreuz zu kombinieren ist, damit die Funktion aus diesem abzulesen ist. Diese Reglung stammt zwar aus dem 16. Jh., ist für uns also zu spät, jedoch lassen Wappen und darstellungen in der Temple Church London vermuten, dass es sowas auch bei Templers gab.
Die Kreuzform dürfte auf Siegeln keine all zu grosse Rolle gespielt haben. Auch aus anderen Orden (siehe aussage von Lancelot) ist bekannt, dass in Amtssiegeln oft einfache lateinische Kreuze verwendet wurden. Was das geschweifte Tatzenkreuz im linken Siegel angeht, das kann auf die Gravurkünste und die interpretation des Graveurs zurückzufügen sein, eventuell wurde auch das Kreuz erst in das Siegel eingefügt, als der Herr in den Orden eintrat.
Dazu kommt, dass es im Hochmittelalter entgegen der immernoch verbreiteten Ansicht keine allgemeingültigen Regeln für Siegelformen, -farben und -gestaltungen gab. es ist also prinzipiell alles möglich.