Salve!
-Im Hausbuch der mendelschen Zwölfbrüderstiftung (16. Jh.)gibt es mehrere Abbildungen von Sarwürkern (Kettenhemdmachern). Die (halbfertigen) Hemden hingen da auf einer Stange, die durch die Ärmel gezogen war. Die Stang hing an zwei Schnüren, die an zwei Haken in der Wand befestigt waren. Wobei das, zugegeben, nicht ganz auf deine Frage abzielt ;-)
-Auf dem Teppich von Bayeux(ca. 1080) sieht man, wie Kettenhemden, Lanzen und Schwerter transportiet werden...Lanzen über die Schulter zweier Männer, Kettenhemd drauf, fertig... Schwerter wurden gebündelt und von einer Person auf der Schulter getragen.
Das sind die einzigen mir bekannten (Bild)Belege, die halbwegs das Thema betreffen. Habe mich auch mal kurz damit befasst und habe dazu keine allgemeingültige Aussage gefunden.
Ich denke aber dass es die Waffenständer nicht oder nicht in den Formen von "heute" gegeben hat. Schließlich gab es damals keinen Publikumsverkehr, dem man die Waffen präsentieren müsste. Außerdem bedeuten die Teile zusätzliches, sperriges Marschgepäck, was gerade bei Gewaltmärschen oder in der Sonne Outremers bestimmt ...unvorteilhaft wäre.
Mir fällt gerade noch etwas ein; in der Maciejowski-Bibel (ca. 1240)wird eine Art Leiterwagen abgebildet, in dem Rüstungen und Waffen liegen. Von daher könnte man annehmen, dass, wenn man nicht gerade unmittelbar mit einer Konfrontation rechnte, Rüstungen und waffen nicht am Mann trug sondern in den Wagen legte. Für den würde dann noch eine wache abgestellt werden; und schon fällt das marschieren leichter ;-)
Eine noch denkbare Version eines Waffenständers hat Gerrit/Jacob von Berwelf gebaut. Aus 6 Bohnenstangen werden 2 Dreibeine gebunden; Oben drauf wird die Lanze gelegt; auf der Lanze hängt die Körperrüstung; Waffen stehen oder hängen am Waffenständer. Wäre in so fern denkbar, als dass die 6 Stangen bei Lageraufbau immer frisch geschlagen werden könnten und sie nicht weiter behauen werden müssen.
Gruß,
Fabianus