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Mittelalter => Mittelalter allgemein => Thema gestartet von: Lancelot Graf von Rothenfels am 23. Oktober 2010, 19:31:17
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Hier ein sehr interessanter Artikes eines Fundes der unlängst in der Donau gefunden wurde.
Könnte ein wenig Aufschluss über die "Schwertfrage" des 12.ten Jahrhunderts geben.
also - klick mich http://www.linz.at/hotspot_portal/news_53776.asp (http://www.linz.at/hotspot_portal/news_53776.asp)
ps: die weitergabe dieses links ist rechtlich bewilligt
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Wow, das ist ja mal ein gut erhaltenes Schwert. Das bringt vielleicht den einen oder anderen Darsteller etwas weiter.
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sehr interessant!
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Whow!
Das Schwert ist phantastisch erhalten, und das nach einem Bad in der Donau? Erstaunlich!
Und noch dazu ein sehr schönes Stück!
Danke für's finden!
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Sieht toll aus - warum finde ich sowas nicht?
Muß wohl mal wieder öffter mit meinem Metalldetektor losziehen... *jokely*
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Das Schwert ist phantastisch erhalten, und das nach einem Bad in der Donau? Erstaunlich!
So erstaunlich ist das gar nicht. Flussschlamm konserviert im Allgemeinen sehr gut, weil das Fundgut dort fast immer abgeschlossen von Sauerstoff lagert. Man denkt immer, dass im Wasser alles recht schnell zersetzt wird, aber es ist eigetlich der Sauerstoff, der hier tätig wird (und bei Wasser sind pro Wasserstoffatom ja zwei Sauerstoffatome angedockt) und eben der ist im Flussschlamm meistens so gut wie nicht vorhanden.
Das Schwert erinnert mich übrigens sowohl von der Klingenform als auch vom Knauf an das Reichsschwert des HRR. Oakeshott hat noch mehr ähnliche Funde publiziert.
Es ist aber ein für uns wichtiger Fund, keine Frage.
Es allerdings als "Kreuzfahrerschwert" zu beschreiben, ist wohl nicht so ganz glücklich, denn wenn ich den Artikel richtig lese, ist der gesellschaftliche Kontext noch gar nicht ermittelt; es ist lediglich die Datierung bekannt. Es ist also nicht klar, ob der Besitzer ein Kreuzfahrer war.
Aber das ist ja auch Haarspalterei, der dem schönen Fund keinen Abbruch tut.
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...leider wird ja nahezu alles was sich um das 12-13.jhdt. bewegt erstmals als kreuzfahrerzubehör betitelt - kreuzfahrer verkaufen sich eben gut heutzutage.
jedoch ist die bezeichnung auch gar nicht soooo falsch denn es geht ja in erster linie nicht darum ob es einem kreuzfahrer gehört hat ( und somit mal in outremer war ) sondern, dass es einer gewissen zeitrechnung in unseren landen zugeordnet / belegt und somit als "grundausstattung" eines möglichen Kreuzfahrers gesehen werden kann.
wenn eben solche schwerter für diesen zeitraum belegt werden können, dann ist die möglichkeit der verbreitung und der gebrauch durch kreuzfahrer sehr wahrscheinlich.
*headbangl*
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Original von Benedikt von Söllbach
Man denkt immer, dass im Wasser alles recht schnell zersetzt wird, aber es ist eigetlich der Sauerstoff, der hier tätig wird (und bei Wasser sind pro Wasserstoffatom ja zwei Sauerstoffatome angedockt)
'Korrektur: H2O 2 Wasserstoffatome an je einem Sauerstoffatom ;)
Desweiteren ist nicht Wasser=Wasser...lager mal einen Metallgegenstand in Salzwasser :D
Ich glaube nicht das Bismarck und Titanic 1000 Jahre überleben...sondern irgendwann nur noch ein von Rost überzogener und zersetzter unförmiger Haufen sind *smoky*
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Achso, ja hm, ich bin halt Informatiker, kein Chemiker. :D Danke für den Hinweis!
Das mit dem Flussschlamm ist aber trotzdem so - ohne Sauerstoff kein Oxid (Rost) - oder?
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wenn etwas verkrustet ist, dann gibt es natürlich weniger abtrag...sowas wie die oxidhülle beim alu..die patina beim kupfer als natürliche oxidierungsinhibitoren und zb. die kalkschicht im eisenrohr bei sehr hartem trinkwasser
könnte mir daher vorstellen,das so eine feste schlammkruste wirklich die oxidierung verlangsamt
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So hab hir auch nen link dazu gefunden mit besseren Fotos.
http://www.huscarl.at/wissenschaft64.php
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Na das finde ich ja mal sehr interessant!
Zitat:
"Textilreste in der Bitumenmasse geben Auskunft über die Umwicklung des Griffs, die aus Leinen bestand."
"Weitere interessante Informationen können möglicherweise aus dem Griffstück gewonnen werden. Das Holz wurde um den Stahl herum geklebt. Holz und Kleberreste sind perfekt erhalten. Um das Holz dürfte der Griff mit Leinen befestigt gewesen sein. Intakte Stoffreste fanden sich an der Bitumenmasse. Der gute Erhaltungszustand des Griffes ist bei Waffenfunden aufgrund der organischen Materialien äußerst selten".
Meinen die jetzt damit, das die Schutzhülle für den Transport aus Leinen/Bitumen bestand oder das der Holzkern des Griffes eine Leinenummantelung hatte - also anstelle von Leder, wie wir es heute bei den MA-Schwertern meist haben?
Gruß
William
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Ich lese das als "Der Griff war mit Leinen bezogen".
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Hätte jetzt auch gesagt es ist nur der Griff gemeint - wobei ein Einzelfund ja keine Rückschlüsse auf die Häufigkeit der Verwendung zulässt. Ausserdem ist ja scheinbar nicht mal sicher ist ob es nicht nachträglich bearbeitet/ verwändert wurde...
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Naja, sowas ist ja immer schwer zu sagen.
Wurde nicht in Spanien ein Schwert gefunden, dessen Griff mit Seide bespannt war?
Ich würde nicht davon ausgehen, dass alle Schwertgriffe mit Leder umwickelt waren, obwohl die Masse das wohl war. Gibt es hier eigentlich wissenschaftlich belegbares Faktenwissen? Ich kenne hier leider nur Sekundärquellen (Oakeshott, Laible; zumindest gehen die halbwegs tief drauf ein und haben Wissen in der Materie. Die anderen Bücher in meinem Schrank, die das erwähnen, sind artfremd.).