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Darstellung => MA Szenen Templer / Templerreenactment => Thema gestartet von: Johannes vom Gollenstein am 21. Oktober 2008, 22:25:51

Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 21. Oktober 2008, 22:25:51
Am WE hat mich ein Marktbesuch auf eine Frage gebracht.
Wir sind nämlich einem (sehr gut dargestellten!) Bettler über den Weg gelaufen.
Nun frage ich mich: wie begegnet ein Templer (Ritter oder Sergeant) einem solchen Menschen?
Gibt man Almosen? Wenn ja, wie, wenn man eigentlich keinen persönlichen Besitz hat??
Wie begegne ich diesen oder ähnlichen Charakteren "korrekt"??

Ich bin gespannt auf eine interessante Diskussion!
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Niclais van Poele am 21. Oktober 2008, 23:27:16
ignorieren. Wenn er dich anpackt wegschubsen.
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Benedikt von Söllbach am 22. Oktober 2008, 08:01:14
Zitat
Nun frage ich mich: wie begegnet ein Templer (Ritter oder Sergeant) einem solchen Menschen? Gibt man Almosen? Wenn ja, wie, wenn man eigentlich keinen persönlichen Besitz hat??
Du gibst kein Almosen, denn du hast nichts, was du geben kannst. Du bist nämlich selbst mittellos ;)
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Siegfrud von Burgund am 22. Oktober 2008, 10:15:51
Also wie es bei den anderen Orden genau verlaufen würde, weiß ich nicht. Aber hier geht es um den "Orden der armen (!)  Ritter Christi vom Tempel Salomon". Ich denke, daß der Bettler auch nichts anderes als ein Segensspruch und/oder ein Kreuz-schlagen von einem Templer erwartet hätte. Und wie ja  Niclas auch schon anmerkte, mußte der Bettler damit rechnen, dass wenn er einen Ritter belästigt, er weggetreten wurde.
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Heinrich von der Losheide am 22. Oktober 2008, 12:12:50
ich glaube dass sich ein bettler gar nicht an einen templer rangewagt hätte
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 22. Oktober 2008, 13:56:16
Sehr interessante Ansätze!
Was mir nicht so recht gefallen will, ist die Sache mit dem Wegschubsen...
Gut, ein Ritter darf sich das sicher erlauben, aber ist es als Mönch nicht seine Christenpflicht, mildtätig und gütig zu sein?

Zu den Almosen:
Klar, wenn ich nichts habe, kann ich auch nichts geben. Mein Gedanke war, ob es vielleicht zu diesem Zwecke eine "Almosenkasse" o.ä. gegeben hat. Wohl eher nicht, bei näherer Betrachtung...

Im "echten" MA kann ich mir gut vorstellen, dass ich ein Bettler nicht an die Templer ran gewagt hätte. Aber heute ist das ja alles etwas anders.
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Berthold von Krukow am 22. Oktober 2008, 14:33:00
Da die armen Brüder Christi keine eigenen Mittel besaßen, konnten sie auch keine Almosen verteilen - außer sie wurden genau zu diesem Grund vom Meister los geschickt.
Andererseits ist es bekannt und steht auch so in den Regeln, daß der Orden mildtätig war und Bedürftige versorgte.
Begegneten also zwei Brüder (allein waren sie ja nie unterwegs) einem Bettler, werden sie sich ihm zugewand haben und ihn darauf hingewiesen haben, wo der Tempel seine Niederlassung hat, damit er dort um eine milde Gabe ersuchen konnte.
Vielleicht haben sie ihn aber auch barsch verstoßen oder einfach arrogant übersehen - das hing, wie vieles sicherlich vom persönlichen Charakter der Brüder ab.
Sucht Euch also eine der Möglichkeiten aus und zeigt damit Euren eigenen Charakter.

Gruß Berthold
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Nicolas von Holzhuuse am 22. Oktober 2008, 14:33:13
Zitat
Im "echten" MA kann ich mir gut vorstellen, dass ich ein Bettler nicht an die Templer ran gewagt hätte. Aber heute ist das ja alles etwas anders.

Dann erst recht wegschubsen - und um die Sache klarzumachen demonstrativ das Schwert 10cm aus der Scheide ziehen... *grins*
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Richard von Vellberg am 22. Oktober 2008, 19:31:25
Zitat
Original von Nicolas
Dann erst recht wegschubsen - und um die Sache klarzumachen demonstrativ das Schwert 10cm aus der Scheide ziehen... *grins*

Naja, eigentlich durftest du ja dein Schwert in normaler Gewandung nicht dabei haben und gerüstet wird sicher keiner auf einen Markt gegangen sein, da Schlachten meist anderswo abgehalten wurden oder wenn sie auf dem Marktplatz waren, dann aber ohne normales Volk, da dieses sicher die Beine in die Hände genommen hätte.  *jokely*
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Benedikt von Söllbach am 22. Oktober 2008, 19:33:57
Zitat
Klar, wenn ich nichts habe, kann ich auch nichts geben. Mein Gedanke war, ob es vielleicht zu diesem Zwecke eine "Almosenkasse" o.ä. gegeben hat. Wohl eher nicht, bei näherer Betrachtung...
Ja, da gibts einige Rituale im Orden. Z.b. bekamen die Brüder so viel Essen, dass etwas für die Armen übrig blieb.
Wenn der Meister seine Kleidung wechselte (Tod oder neue Garnitur), dann bekamen die Leprösen die Stoffe. Es gab auch Waschungen. Die Details stehen alle in der Regel.
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Nicolas von Holzhuuse am 22. Oktober 2008, 19:55:00
@Richard von Vellberg: falsch verstanden! *ggg*
Es ging ja darum, dass sich HEUTE auf den Mittelaltermarkt der Bettler an den Templer wendet. Und auf diesem Markt IST man ja oft gerüstet unterwegs. Aber es war ja auch nur ein Schwerz...
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 22. Oktober 2008, 21:30:39
Ah, jetzt ist alles klar!
Schwert ziehen, Bettler enthaupten, dessen Kleider dem Lazarus-Orden schenken! Un die Bettler-Reste kriegen dann die Johanniter zum Reparieren!
Die Idee von Richard gefällt mir gut! Ich stelle mir gerade vor, wie das gesamte Marktvolk schreiend die Bühne verlässt!
 *jokely*  *jokely* *jokely*

Nee, mal im Ernst:
Die Version von Bethold von Krukow enspricht so am Meisten dem, was ich mir vorgestellt hatte. Wobei mir die ganz so arrogante Art nicht wirklich gefallen würde (gab es aber mit Sicherheit so auch!).

@Benedikt
Das mit den Gaben an die Armen wusste ich, ich meinte eben jetzt speziell die geschilderte Situation, es ging mir auch gezielt um Geldspenden.
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Lancelot Graf von Rothenfels am 23. Oktober 2008, 06:30:10
Zitat
Das mit den Gaben an die Armen wusste ich, ich meinte eben jetzt speziell die geschilderte Situation, es ging mir auch gezielt um Geldspenden.

Jedoch wozu Geldspenden an einen Bettler(darsteller) auf einem Markt ?  
Da ist die Version mit dem wegschupsen schon eher nachvollziehbar - oder du kaufst dem Bettelmann am nächsten Stand einen "Ritterburger" *smoky*.

Übrigends um kurz in die Gegenwart zu wechseln: Wenn mich in Wien wer anbettelt ( meist mit der Begründung Hunger zu leiden ) dann biete ich dem Bettelnden an, ihm / ihr etwas zu essen zu kaufen.

Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich - die wirklich Bedürftigen nehmen  dankbar an und andere (denen es anscheinend zu gut geht um Essen anzunehmen ) sparen selbst mit Beschimpfungen nicht.

So jedenfalls trennt sich die Spreu vom Weizen......
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Midan von Malterstorp am 23. Oktober 2008, 07:08:02
@Lancelot: Ja, die Erfahrung hab ich auch gemacht. Lustig war, als ein armer hungernder Mensch mich wegen ein paar Cent für Essen angesprochen hat und ich mit ihm mein "Pausenbrot" teilen wollte. Der war richtig sauer.

Aber zum Thema, Templer durften doch auch Geld mitnehmen wenn Sie unterwegs waren? Die genaue Summe müßte ich nachschlagen. Da aber auch dieses "Handgeld" eigentlich dem Orden gehört, wird es wohl verboten sein einen Teil wegzuschenken, oder?

Im übrigen gefällt mir der Verweis auf den Almosengeber im Tempel. Oft ist ja auch noch Essen übrig :).
Wir hatten mal sehr aufdringliche Gesellen, welche auf die Mildtätigkeit des Ordens gepocht haben. Wir haben Sie dann aufgenommen und zum beten abgestellt. Das war allerdings zu anstrengend und die "Bedürftigen" haben sich wieder verzogen...

PS: Nur Hans Nuss, der ist immer mit zu füttern als Templer-Inventar quasi ;)
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Benedikt von Söllbach am 23. Oktober 2008, 10:08:32
Zitat
Aber zum Thema, Templer durften doch auch Geld mitnehmen wenn Sie unterwegs waren? Die genaue Summe müßte ich nachschlagen. Da aber auch dieses "Handgeld" eigentlich dem Orden gehört, wird es wohl verboten sein einen Teil wegzuschenken, oder?
Geld bekamen sie nur im Auftrag, und dann war es in der Regel abgezählt bzw der Rest musste zurückgebracht werden.
"Eigenes" Geld hatte kein "normaler" Bruder. Nichteinmal der Meister durfte eigenes Geld haben.
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Isobel am 23. Oktober 2008, 13:36:09
Das mag alles schon sein. Betrachtet man aber es mal von der christlichen Seite, so wird man ihn nicht wegstoßen.

Die "Reichen" oder auch nur die, die etwas mehr haten,  haben im Mittelalter gerne Almosen gegeben, da man dadurch die Barmherzigkeit als christliche Tugend ausüben konnte. Sie wurden nicht so belächelt wie heute. Wer etwas gab, tat vor Gott etwas Gutes und man glaubte, dass man dafür später belohnt wurde. Auch haben die Bettler die Gebenden in ihre Gebete mit eingeschlossen.

Betteln durfte auch nicht jeder, sondern nur der, der es wirklich nötig hatte. Es gab sogar Gesetze , wer betteln durfte und wer nicht.

Nicht ohne Grund bauten Reiche Spitäler etc für Arme.

Als dann die Bettelorden kamen - hatte die Kirche mit 100%iger Sicherheit  keine Einwende. Falls sie je welche hatten.
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Lazarus v. Akkon am 23. Oktober 2008, 22:40:10
Der einzelne Templer an sich war aber nicht reich.
Ich denke aber auch das ein Bettler es nicht gewagt hätte einen
Ritter des Ordens anzusprechen und ein guter Darsteller sollte das auch nicht machen.Läuft doch genug gromizeugs auf den Märkten rum die er nerven Kann. *jokely*
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Thomas aus Hindenburg am 24. Oktober 2008, 01:11:16
Salve!

Wie durch Berthold und Benedikt schon erwähnt, gibt es in den Templerregeln Verweise, darauf wie bedürftigen geholfen wird, z.B. wurde das verbliebene Essen nach den Mahlzeiten an die Armen ausgegeben, oder auch gebrauchte Kleidung.

Da die Brüder selbst kein eigenes Geld besaßen, verwiesen sie bestimmt auf die eben erwähnte Möglichkeiten, oder gaben vielleicht etwas von ihrem eigenem Reiseproviant ab, sofern sie welches dabei hatten.

Da mich auch schon mal ein Bettlerdarsteller auf einem MA um Geld angepumpt hat, und  weil ich ihm mit dem Verweis auf die Regeln nichts gegeben habe, hat er mich mit gekonnten Reimen schön ausgeschimpft.
Aus diesem Grund trage ich seitdem immer (fast immer) auf Märkten schön verpackt ein Stückchen Brot in meiner Tasche das ich bereitwillig dem Bettler in so einem Fall anbitte.
….das verschließt meistens schnell die vorlauten Münder.
;)
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Konrad von Friedrich am 24. Oktober 2008, 21:19:55
Gott zum Grusse Leutz,

Ich weiß noch im letztem Jahr waren wir auf einem keinen Markt, wo man die Teilnehmer/Lager an zwei Händen abzählen konnte.
Wie hatten einen riesen Topf voll Erbsensuppe, als wie fertig waren war der Topf eigentlich immer noch voll, wir haben kurz überlegt was wir tun sollten und waren uns sehr schnell einig, über den Markt zu gehen und die Suppe an Alle die da waren zu verteilen( wir schnappten uns den Suppentopf einen Kelle-Meister und ne Wache :)) Und haben bei jedem Lager und Händler gefragt ob sie was Essen möchten und als wir zurückkamen war der Topf so gut wie leer/ es kam sogar noch ein zwei Leutz vorbei und wollten nochn Nachschlag).

Wenn ein Bettler oder sogar Pilge(selten aber es gibt sie *smoky* )uns fragt, wird er wenn er etwas Essen/oder sich nur ausruhen will zu unserem Lager geleitet und es wird im Essen und Trank gegeben.

Komisch ist aber so bei uns*pope*

Gottes Segen
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 24. Oktober 2008, 21:26:59
Konrad von Friedrich, eure Einstellung gefällt mir!!!
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Konrad von Friedrich am 25. Oktober 2008, 00:37:51
Wir dürfen ja net vergessen, dass wir nicht nur Ritter sind sondern auch oder... vielleicht vor allem Mönche sind oder?
Zum Templer sein gehört ja nicht nur den Heiden ein auf die Mütze zu geben, sondern auch den Pilgern Schutz vor ihnen und den widrigkeiten zu geben! Naja und Jesus hat ja schließlich auch das Brot geteilt*smoky* ( ich glaub das war zuviel oder*pope* )

Gottes Segen für Dich und die Deinen
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Gabriel von Kettenhofen am 25. Oktober 2008, 11:12:27
Richtig.

Wobei man auch berücksichtigen muss, dass manche Gruppen ein Heerlager auf Kriegszug darstellen. Und an die hat ein Bettler sich evtl. nicht gewagt.

Gruß
GvK
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 25. Oktober 2008, 13:41:36
Zitat
Original von Konrad von Friedrich
Wir dürfen ja net vergessen, dass wir nicht nur Ritter sind sondern auch oder... vielleicht vor allem Mönche sind oder?
Zum Templer sein gehört ja nicht nur den Heiden ein auf die Mütze zu geben, sondern auch den Pilgern Schutz vor ihnen und den widrigkeiten zu geben! Naja und Jesus hat ja schließlich auch das Brot geteilt*smoky* ( ich glaub das war zuviel oder*pope* )

Gottes Segen für Dich und die Deinen

Ich finde das nicht übertrieben!
Der Aspekt "Mönch" wird m. E. von vielen Darstellen viel zu wenig beachtet.
Drauf hauen und kämpfen allein ist es nicht!
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Ekkehard von Lemberg am 25. Oktober 2008, 17:33:26
Zitat
Original von Johannes vom Gollenstein
Ich finde das nicht übertrieben!
Der Aspekt "Mönch" wird m. E. von vielen Darstellen viel zu wenig beachtet.
Drauf hauen und kämpfen allein ist es nicht!

GOTT zum Gruße,

das sehe ich genauso! Die Darstellung des religiösen Alltags eines Templers muss so manchem Schaukampf oft weichen. Schön wäre es ja, wenn man eine ausgewogene Mischung auf die Beine stellen könnte, denn Kriegsführung und Kampf gehören zu mindestens 40-50% zum Templerspielen auch dazu.
In vielen Lagern sehe ich aber dann nur noch Kochen-Essen-Schlafen-Handwerken-Kämpfen...

Ekkehard
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 27. Oktober 2008, 08:48:38
Werter Ekkehard, kann es sein, dass du da gerade was durcheinander geschmissen hast und eigentlich schreiben wolltest, dass auch Gebete und Andacht zum Alltag gehören statt "Kriegsführung und Kampf"??
 *pope*
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Ekkehard von Lemberg am 27. Oktober 2008, 09:43:30
äh, ja, kann sein....das bedeutet aber auch, dass eben 50-60% dann aus Gebeten und Andachten bestehen... *smoky*!
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 27. Oktober 2008, 11:06:37
Das wäre zwar die logische Schlussfolgerung, kam aber so nich rüber.  *smoky*
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Niclais van Poele am 27. Oktober 2008, 21:41:45
Hmm darf ich da mal ein paar zitate aus meiner Servientenzeit bringen?  

Ich stand auf Wache in einem befestigten Templerlager in der Normandie und betete, wies im Felde anstatt der Horen ja üblich war , meine Paternoster

Der erste Kommt vorbei, ein Templerservient einer namhaften Komturei:  Was machst du denn da für einen scheiss??

der zweite kommt vorbei, ein Komthur:  Beten ? was bist du denn für ein Spinner.

der dritte kommt vorbei, ein Ordensritter:  Jetzt hör gefälligst auf mit dem Mist, du übertreibst maßlos.

Noch Fragen?  Ich nicht mehr.. einer der Gründe warum ich aufgehört habe.
Ich kann nicht den militärischen Teil eines Ordensritters darstellen ohne den mönchischen zu beachten denn dann stelle ich was dar??  Stimmt!! einen Ritter mit einem Kreuz auf der Brust!! Und keinen Ordensritter des Templerordens.

Gruß
Niclais
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Nicolas von Holzhuuse am 27. Oktober 2008, 23:52:07
Es ist wohl ein Zeichen unserer Zeit, dass Beten in der Öffentlichkeit als "Verrücktheit" betrachtet wird. Ich habe im Sommer hier um die Ecke ein Mittelalter-Strassenfest besucht und mich dort, voll gerüstet, im Angesicht eines Steinkreuzes vor einer Kirche hingekniet um das Paternoster und ein Ave Maria zu beten. Vorallem die Jugendlichen um mich herum waren extrem irritiert.
 
Extrem schade finde ich es, wenn selbst Templerdarsteller kein Verständnis für die Darstellung der mönchischen Seite zeigen. Da frage ich mich auch, warum man dann ausgerechnet einen Templer darstellt.
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Benedikt von Söllbach am 28. Oktober 2008, 07:50:48
Zitat
Da frage ich mich auch, warum man dann ausgerechnet einen Templer darstellt.
Weil man sich so einer Elite zugehörig fühlen kann.

Aber wir sind schon wieder meilenweit am Thema weg ;)
Wir hatten doch mal irgendwo ein spezielles Thema, wo wir genau da drüber diskutiert hatten? (ich finde es grade nicht mehr)
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 28. Oktober 2008, 09:12:09
Eigentlich ging es hier um den Bettler.
Allerdings finde ich, die Diskussion geht gerade in eine sehr interessante Richtung!
Vielleicht könnte man den Thread umbenennen in "Begegnungen der 3. Art"?
Es gibt ja noch allerhand andere skurile Gestalten, die einem über den Weg laufen können, wie die Beispiele von Niclais und Nicolas sehr deutlich zeigen.
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Konrad von Friedrich am 29. Oktober 2008, 21:44:23
Niclais das ist mal wieder Typisch entweder sind die Templer in den Augen anderer Mittelalter begeisterten " Saufende Idioten oder Radikale Spinner"

Aber das es auch was dazwischen gibt, naj was willste machen außer zu Fragen:Warum er denn das Kreuz trägt und was es für ihn bedeutet, warum gerade Templer? Aber da sind die meisten schon mit überfordert oder?!

Kleine Geschichte: Vor net allzulanger Zeit, war Tag des Denkmals und einige von uns haben einen Förderverein geholfen.Als wir fertig waren haben wir uns spontan beschlossen unseren Komthur zu besuchen und auf seine Rechnung uns Pizza zu bestellen( hat er aber abgelehnt*jokely* ).Unser Marshall hat sein Ordensgewand noch angehabt als uns Jugendliche sahen und fragten ob wir Religiös wären.
Wo wir eigentlich spontan" Ja"( mit einem Lächeln) gesagt haben( Mir kam eigentlich gleich ein andere Begriff in den Sinn( Radikaler Christ)aber habs dann doch gelassen.
Ist doch schön zu wissen das unsere Heutige Jugend weiß was ein Kreuz ist und das es Mit Religion zu tun hat.Wundert Euch nicht ich hab schon Jugendliche gesehen die wussten net was ein Blumenkohl ist und noch andere Sachen*sadangel* !

Aber zurück zum Bettler, je nachdem wir er sich gibt ist er freundlich oder aufdringlich / und wie er sich Kleidet einer ...mit Turnschuhen im Bettler-Gewand auf'n MA'Markt bekommt keine Wurst, einer der sich auf ner Krücke abmüht und Richtig aussieht bekommt natürlich was, wenn man etwas hat( Wegzehrung Wurst oder ein Stück Brot).

Im Mittelalter gab es Bettler-Gilden, die nach einem strengen Codex lebten ( sie erkannten sich auch außerhalb wenn sie von Stadt zu Stadt wanderten).Sie mussten sich, wenn sie in eine neue Stadt kamen beim dortigen Gildenchef melden sonstgabst Ärger, wenn er beim betteln erwischt wurde ohne Genehmigung und sie mussten Abgaben an die Gilde zahlen usw. habs mal irgendwo gelesen *smoky* / sory wegen Rechtschreibung nach 24' Schicht ist net leicht :))
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 30. Oktober 2008, 14:13:41
Tststs... Ihr habt ja einen dollen Komtur!
Will nicht mal eine Pizza spendieren!
Hat wahrscheinlich auf irgend einen Fastentag plädiert...  *jokely*

Der Bettlern, den wir getroffen hatten, war richtig gut!
Ich denke, der hat eine Zeitreise gemacht, so "A" sah der aus.
Übrigens eine recht mutige Darstellung, finde ich.

Die Idee mit der Wegzehrung gefällt mir gut. So ein Apfel o.ä. hat ja fast immer irgendwo ein Plätzchen.
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Benedikt von Söllbach am 30. Oktober 2008, 15:37:22
Eine kleine Gabe kann man einem guten Darsteller sicher geben, ich finde es auch gut, dass hier vorrangig Essen vorgeschlagen wurde.

Ich frage mich allerdings gerade, ob denn der einzelne Bruder überhaupt (beispielsweise) einen Apfel oder kanten Brot dabei hatte. Denn eigentlich gab es für die Angelegenheiten der Verpflegung einen eigenen Beamten ("Meister der Victualien") und der einzelne Bruder durfte ja nichts persönliches besitzen - also eigentlich auch kein eigenes Essen. Das überschüssige Essen wurde gesammelt und dann vom Almosenpfleger verteilt.

Demnach müsste man so einen Bettlerdarsteller eigentlich links liegen lassen. Beim vorbeigehen noch ein Kreuz schlagen schadet auch nie.
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Lancelot Graf von Rothenfels am 30. Oktober 2008, 16:01:06
@Beni

Ich liebe deine akribische Art an Dinge heranzugehen aber ich glaube jetzt schießt du mit deiner Vermutung doch ein wenig übers Ziel hinaus.
Eine Wegzehrung für einen - auf einem Wege befindlichen - Bruder sehe ich nicht als persönlichen Besitz an.

Denn auch wenn der "Meister der Victualien" für die Verpflegung zuständig war ( ähnlich einem Wirtschaftsunteroffizier ) so wird auch der den Reisenden wohl am Morgen ihre Reiseration ausgehändigt haben und es war ihr persönlicher Entscheid davon an einen Bettler was abzugeben.

Ich denke sehr wohl, daß die Templer wohl selbstdenkende Menschen waren denen nicht alles vorgeschrieben werden mußte und die in vertretbarem Rahmen, auch selbstständige Entscheidungen getroffen haben.... Schließlich hatten sie nicht immer und überall einen Vorgesetzten im Nacken und waren auch nur Menschen  *smoky*
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 30. Oktober 2008, 18:33:09
Ich neige dazu, Lance beizupflichten. Gegen eine kleine Wegzehrung war sicher nichts einzuwenden.
Man könnte aber beispielsweise einen Apfel ja auch unterwegs aufgelesen haben?  *smoky* Und dagegen dürfte wohl keiner was sagen. Oder?!?
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Benedikt von Söllbach am 31. Oktober 2008, 08:02:10
Klar, auf Reisen hat der Verpflegungsmeister den Brüdern sicher ausreichend Verpflegung mitgegeben.
Wir sprechen aber doch gerade von einer anderen Situation, nämlich die eines Feldlagers, bei dem zwei Brüder zwecks Besorgung (auf Anweisung - es herrschte Ausgehverbot, auch im Lager) über den Markt gehen und dort einen Bettler treffen.

Dieser Markt ist nicht Tagesreisen entfernt, sondern gerade ein paar Zelte. Und in dieser Situation können die Brüder zur Essenszeit wieder bei Tisch sein, wie es die Regel vorschreibt.

Kein Bruder durfte eigenmächtig etwas von einem anderen nehmen, das schließt auch ein, dass kein Bruder im Küchenzelt eben schnell ein Wurstbrot eingesteckt hat!

Wie das mit aufgelesenen Äpfeln war, weiß ich nicht, würde aber sagen, dass der Apfel irgendwem (einem Bauern nämlich) gehört oder vom Obstmarktstand gegenüber heruntergefallen ist. Demnach wäre das in fast allen Fällen vermutlich Diebstahl ;)
Vielelicht kennt sich hier jemand mit den gebräuchlichsten Rechten aus, allerdings variierten die ja von Ort zu Ort und von Zeit zu Zeit.

Zitat
Schließlich hatten sie nicht immer und überall einen Vorgesetzten im Nacken und waren auch nur Menschen
Das mag richtig sein, aber wir sprechen hier von einem Orden, nicht von einer regulären Armee. Zudem waren die Leute damals etwas anders im Glauben verhaftet als heute. Aufbegehren war ein rebellieren gegen die Gottgewollte Ordnung; im Orden war es zudem das brechen eines der drei monastischen Hauptgelübde und demnach eine schwere Sünde.
Heute lächelt man über Sünden, aber damals war den Leuten klar, dass sie durch schwere Sünden ihr Seelenheil in Gefahr brachten, was reale Angst erzeugte. Deine Aussage mit den Vorgesetzten ignoriert diese Tatsache aber und urteilt aus heutiger Sichtweise.

(ist nicht böse gemeint. Was man heute auf einem Markt macht, und was damals gemacht wurde, sind halt zwei Paar Stiefel und ist zudem nicht immer einfach herauszufinden. Ich sage nicht, dass das wie ich es sehe, damals so war, sind alles vermutungen und Schlussfolgerungen aufgrund meiner, zugegebenerweise, mangelhaften Sichtweise.)
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Lancelot Graf von Rothenfels am 31. Oktober 2008, 08:25:48
Am WE hat mich ein Marktbesuch auf eine Frage gebracht.
Wir sind nämlich einem (sehr gut dargestellten!) Bettler über den Weg gelaufen.
Nun frage ich mich: wie begegnet ein Templer (Ritter oder Sergeant) einem solchen Menschen?
Gibt man Almosen? Wenn ja, wie, wenn man eigentlich keinen persönlichen Besitz hat??
Wie begegne ich diesen oder ähnlichen Charakteren "korrekt"??


@Beni
Ich hatte die Frage eher als allgemein - und nicht auf ein Feldlager begrenzt - gesehen.

Mit den aufgelesenen Äpfel ist das so eine Sache, da es (gerade damals) auch wildwachsende Apfelbäume gibt/gab und dann das Dellikt des Diebstals wieder ganz anders zu sehen wäre...aber ich glaube wir verzetteln uns hier *smoky*

Deine Aussagen bzgl. Aufbegehren und Versündigung mag für die untere und mittlere Schicht zutreffen - die Führungsschichten die Politik betrieben haben, haben sich sicher nicht daran gehalten... Siehe Päpste und andere hohe Würdenträger - die Geschichte ist voll mit schlechten Beispielen *ak47*
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 31. Oktober 2008, 13:35:07
Stimmt, meine Frage war an sich allgemeiner Natur und bezog sich mehr auf einen Markt als auf ein Lager (da wir nur als normale Besucher unterwegs waren und kein Lager hatten. Sozusagen auf der Durchreise).

Wenn man es so genau betrachtet, wie Beni momentan, dann würde wohl die geschilderte Begegnung so nie stattgefunden haben.
Dann dürfen wir als Templer auch nicht mal eben am Bierstand (schon gar nicht beim Wikinger...  *jokely*) halt machen.
Und mit befreundeten Damen klönen ist dann auch nicht.
Und in Kettenhemd und mit Schwert ist dann auch wieder eine Diskussion wert...

Ich von mir aus gehe eben immer vom "modernen" MA aus, eben dem Geschehen, was wir heute auf einem durchschnittlichen Markt haben.
Es ist zwar sehr interessant, darüber zu diskutieren, wie es damals korrekt gewesen sein KÖNNTE, allerdings bringt mich das in der Praxis nicht viel weiter.

Ich denke, da muss man einen guten Mittelweg suchen zwischen der Realität von damals und der Realität von heute. Wobei man natürlich immer eine möglichst geschichtsnahe Interpretation anstreben sollte (aber das wurde ja schon mehrfach an anderer Stelle diskutiert).
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Frater Malik am 03. November 2008, 19:38:29
Pax vobiscum!

Zu der Sache mit dem Bettler.
Wenn man diesen nur einmal antrifft, würde ich sagen man gebe ihm einen Laib Brot und sage ihm er solle verschwinden.
Trüge es sich aber zu, dass man ihn mehrmals antreffe, so würde eine gewisse Distanz zu jenem armen Schlucker sicherlich nicht schaden. Allerdings sollte man an dieser Stelle nicht zur Gleichgültigkeit neigen.

Nun ja..  *smoky*

Gruß Malik
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Nicolas von Holzhuuse am 04. November 2008, 07:30:08
Gesetzt den Fall wir stellen auf dem Markt ein Heerlager dar und ich würde während des durch meinen Vorgesetzten genehmigten Ausgangs statt auf einen Bettler auf einen Sarazenen treffen: müsste ich diesen dann, um "A" zu sein, auf der Stelle töten oder soll ich ihn als Gefangenen in´s Lager zur peinlichen Befragung schleppen? Was mache ich im zweiten Fall, wenn sich der Darsteller partout wehrt weil er das Ganze nicht so "A" nimmt wie wir?

Will damit sagen: die Diskussion, wie sich am 3. Januar 1265 ein Tempelritter  einem Bettler gegenüber verhalten hat ist wichtig und richtig.
Die Reaktion auf einem Markt sollte sich, meiner Meinung nach, jedoch schon ein Stück davon unterscheiden wie man sich 2008 a.d. einem anderen Darsteller gegenüber verhält. Dem Bettler einen Apfel anzubieten finde ich daher gut, alles andere halte ich in der Praxis für übertrieben. Ausser man macht es "vor Publikum" als große Geste.
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 04. November 2008, 22:29:04
@Nicolas
Im Falle eines Sarazenen würde ich schon sagen: sofort enthaupten!  *jokely*

Der Vergleich ist eigentlich nicht schlecht, er zeigt, was ich sagen wollte.

Im realen MA hätte man wohl weder einen Templer in Rüstung noch einen Bettler auf einem Markt angetroffen...
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Johannes vom Gollenstein am 06. November 2008, 09:59:44
Gestern habe ich etwas sehr interessantes über den Bettler erfahren, um den es hier ursprünglich ging.

Anscheinend ist er ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse. Nicht nur, dass er wohl sehr aufdringlich wird. Viele Bettler geben das gesammelte Geld ja weiter an wirklich Bedürftige, der hier behält es anscheinend.
Außerdem postiert er sich sehr wirkungsvoll am Eingang des Marktes (der für alle kostenlosen Einlass bietet), so dass der Eindruck entsteht, der sei für die Erhebung des Eintrittsgeldes zuständig. Sehr geschäftstüchtig!

Wenn er mir noch einmal begegnen sollte, werde ich dann wohl doch eher die rüde Tour fahren und meinen Apfel selber essen! Das hat er nun davon!
 *ballern1*
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Berthold von Krukow am 06. November 2008, 10:29:44
Zitat
Original von Nicolas
Gesetzt den Fall wir stellen auf dem Markt ein Heerlager dar und ich würde während des durch meinen Vorgesetzten genehmigten Ausgangs statt auf einen Bettler auf einen Sarazenen treffen: müsste ich diesen dann, um "A" zu sein, auf der Stelle töten oder soll ich ihn als Gefangenen in´s Lager zur peinlichen Befragung schleppen? Was mache ich im zweiten Fall, wenn sich der Darsteller partout wehrt weil er das Ganze nicht so "A" nimmt wie wir?

@Nicolas,
ich fürchte hier schießt Du etwas über das Ziel hinaus, Auch Tempelritter waren nicht permanent mit den Sarazenen im Krieg. Es gab auch damals schon so etwas wie friedliche Koexistenz und Zeiten relativer Ruhe. Außerdem dürfte es schwer gewesen sein einen Sarazenen von der übrigen zivilen Bevölkerung zu unterscheiden, denn so unterschiedlich, wie wir uns das heute vorstellen sahen die nicht aus. Es gab ja auch arabische Christen. Undie unterschieden sich in Hautfarbe und Kleidung nicht von ihren muslimischen Nachbarn.
Vergiß es also, immer gleich Dein Schwert zu zücken, wenn Du einen "Sarazenen" auf dem Markt triffst.

Gruß Berthold
Titel: Begegnung mit einem Bettler
Beitrag von: Nicolas von Holzhuuse am 08. November 2008, 10:03:47
@Berthold: ich befürchte, Du hast die Ironie in meinem Posting übersehen *grins*